Von der Höldecke zum Teil bis in die Kölner Ecke: Markus Kopp produziert in Handarbeit Sonnenliegen aus Holz. Foto: Dold

Auf der Höldecke bei "s’ Matthiesa" wird gefräst, gebohrt und geschraubt: Markus Kopp stellt dort Wellnessliegen her, auf denen der stressige Alltag plötzlich ganz weit weg ist.

Schramberg-Tennenbronn - Kreativ ist der junge Tennenbronner aber nicht nur handwerklich, sondern auch bei der Namensgebung seines Kleinbetriebs: "78 144 Woood". Tennenbronn hat die bekannteste Postleitzahl weit und breit – und so lag es nahe, die 78 144 im Namen zu verwenden.

"78 144 ist einfach mega. Freunde aus Hardt ziehen mich damit oft gerne ein wenig auf", sagt Markus Kopp. Felix Heinzmann alias DJ Le Frederic und Kerstin Heinlein hätten ihn bei der Findung des Markennamens unterstützt – und so sei das dabei herausgekommen. "78 144 Woood" wird mit drei O geschrieben, das ist kein Schreibfehler. Auch das soll zum Wiedererkennungswert beitragen.

Viel Holz im Schopf

Mit Holz hat Markus Kopp schon immer gerne hantiert: 2015 baute er eine eigene Gartenliege, die schaukelt und deren Form an den Rücken angepasst ist. Als er daran Gefallen gefunden hatte, stellte er solche Liegen für Verwandte her – bis er sich im vergangenen Jahr entschloss, das Ganze als Nebengewerbe zu betreiben. Die ersten drei Liegen waren schnell an den Mann gebracht. Die Abnehmer kamen aus Tennenbronn, Mariazell und Kerpen bei Köln.

Der gelernte Werkzeugmechaniker arbeitet hauptberuflich als Techniker bei Trumpf. "Dort bin ich viel im Büro tätig, daher ist der Bau der Liegen ein guter Ausgleich", sagt Markus Kopp.

Zugute kam ihm, dass die elterliche Landwirtschaft zurückgeschraubt wurde. Im Schopf befinden sich nun weniger Maschinen als früher, dafür deutlich mehr Holz, das zu Sonnenliegen verarbeitet wird. Schon sein Vater hat gerne mit Holz gewerkelt. Von ihm lernte Markus Kopp viel – und so wurde auch er zum "Holzwurm".

"Acht Stunden brauche ich etwa, bis eine Liege fertig ist", verrät er. Das Lager ist rappelvoll, in den vergangenen Monaten hat er einiges produziert. Die Liegen gibt es wahlweise für eine oder zwei Personen. Verwendet wird Douglasien- oder Lärchenholz. "Das ist lange haltbar", sagt Kopp. Zehn bis 20 Jahre sollen die Liegen halten – je nach Standort und Pflege.

Im großen Stil einsteigen möchte Markus Kopp aber nicht, es bleibt ein "Hobby plus". "Die größte Freude ist es für mich, wenn die Leute zufrieden sind", sagt er.

Holzpreise steigen enorm

Zu kämpfen hat er derzeit mit der Knappheit an Holz. Abnehmer aus China und Nordamerika saugen den Holzmarkt in Deutschland und Europa leer. Das treibt die Preise: Kostete der laufende Meter Lärchenholz vor einem halben Jahr noch etwa zwei Euro, so ist es jetzt schon mehr als das Doppelte.

Derzeit wohnt Markus Kopp mit seiner Freundin Romina noch in Seedorf. Doch im kommenden Jahr soll geheiratet werden. Dann wird das frisch vermählte Paar wieder ins Elternhaus ziehen – und die Aussicht von der Höldecke von der Sonnenliege aus genießen.