Die Sonne ist während der Heuernte der wichtigste "Erntehelfer" für die Landwirte. Es braucht einfach seine Zeit bis das frisch gemähte Gras zu trockenem Heu wird.Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Schönwetterphase hilft / Heuernte läuft auf Hochtouren / Drohnenflüge spüren Rehkitze im tiefen Gras auf

Die aktuelle Schönwetterphase ermöglicht den Landwirten zum richtigen Zeitpunkt bei bestem Wetter die Heuernte.

Niedereschach. Das Einbringen der Grassilage in diesem Jahr konnte witterungsbedingt erst etwas später erfolgen. Wegen der teils durchnässten Felder und dem ebenfalls dem Wetter geschuldeten nur kurzen Zeitfenster stellte sich dies als eine logistische Herausforderung dar. Dagegen erlaubt die aktuelle Schönwetterphase den Landwirten zum richtigen Zeitpunkt bei bestem Wetter die Heuernte.

Auf der Gemarkung der Gesamtgemeinde Niedereschach mähten die Landwirten in den vergangenen Tagen zahlreiche Wiesen.

Wie schon beim Mähen des Silograses waren dabei im Vorfeld teilweise heimische Jäger im Einsatz. Sie organisierten vor dem Mähen Drohnenflüge über den Wiesen, um Rehkitze im tiefen Gras ausfindig zu machen und vor dem Tod unter den Schneidwerken der Mähwerke zu bewahren. Für die Landwirte ist es nämlich unmöglich, die Rehkitze, die sich bei nahender Gefahr wegducken und regungslos verharren, während des Mähvorganges zu erkennen. Auch die Landwirte selbst unternahmen vor dem Mähen verschiedene Anstrengungen, um Rehkitze zu retten.

Im Gegensatz zum Silogras, das nur leicht angetrocknet und sodann in die Silos gebracht oder in Siloballen verpackt wird, wo dann ein abschließender Gärvorgang stattfindet, muss das Heu über mehrere Tage getrocknet werden, ehe es eingebracht werden kann. Meist geschieht das heutzutage in Form von Pressballen. Nur noch vereinzelt sind Ladewagen und Häcksler im Einsatz.

Damit das Heu auch wirklich gut trocknet und in den Wintermonaten in bester Qualität von den Tieren in den Ställen genossen werden kann, muss es wiederholt gewendet werden, damit es durch die Sonne und mitunter auch den Wind gut getrocknet wird. Die Sonne ist somit während der Heuernte der wichtigste "Erntehelfer" für die Landwirte.

Nach rund vier bis fünf Tagen – auch das hängt vom Wetter ab – wird das Heu schließlich "geschwadet". Die Schwaden werden dann zu Ballen gepresst oder mit dem Ladewagen aufgenommen und ins trockene Heulager in den Betrieben gebracht.

Vier bis fünf Tage sollte qualitativ gutes Heu, möglichst ohne dass es zwischenzeitlich regnet, auf dem Feld bleiben, damit es gut getrocknet eingebracht werden kann.

Präzise Wettervorhersagen, die für mehrere Tage im Voraus nicht immer möglich sind, erleichtern es den heimischen Landwirten, den richtigen Zeitpunkt für das Mähen zu finden. Doch der bange Blick darauf, ob das Wetter auch wirklich hält, bleibt immer vorhanden.