Damit hätte er nicht gerechnet: der Binsdorfer Schüler Linus Sorg hat für seine Forschung im Bereich der Luft- und Raumfahrt einen Sonderpreis bekommen.
Die Pfingstferien in Südfrankreich hat der 16-jährige sich redlich verdient. Monate lang hat er geforscht, getüftelt, eine Software entwickelt. Mit Erfolg: sein Projekt wurde beim Bundeswettbewerb der Stiftung Jugend forscht mit einem Sonderpreis der deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt ausgezeichnet.
Der junge Forscher entwickelte und programmierte die Software Vamos (Video-Assisted Meteor Observation System). Kurz gesagt: eine Kamera und eine Antenne füttern die künstliche Intelligenz (KI) mit Daten und Bildern. Diese observiert quasi den Nachthimmel und erkennt und zählt Meteore.
Gestandene Forscher haben weniger Arbeit
Die Software hat Sorg selbst programmiert. Und diese kann Videos, die nachts aufgenommen wurden, viel schneller auf Himmelskörper abscannen und diese zählen, als das menschliche Auge dies schafft. Seine Idee, Meteoriten mittels künstlicher Intelligenz am Nachthimmel zu beobachten, wird künftig gestandenen Forschern viel Arbeit abnehmen.
Unsere Redaktion erreicht den jungen Forscher telefonisch in der Nähe von Marseille. Dass er für seine Software VAMOS einen Preis bekommen hat, kann Sorg, der aus Binsdorf kommt und das Gymnasium in Balingen besucht, noch nicht so ganz glauben.
Vier Mal war er schon mit eigenen Forschungen beim Wettbewerb dabei. Dass es dieses Mal sogar bis auf Bundesebene geklappt hat, hat ihn ein bisschen nervös gemacht. „Die Konkurrenz ist da extrem hoch.“
Mit einer Platzierung hat er nicht gerechnet
Er ist mit dem Ziel nach Bremen zur Verleihung gefahren, irgendwann im Lauf des Wettbewerbs seinen Namen zu hören. Mit einer Platzierung gerechnet hat er nicht.
Auch wenn der Wettbewerb vorbei ist, Linus Sorg wird weiter forschen. Er freut sich auf den August, denn dann sind die Perseiden zu sehen, also besonders viele Sternschnuppen. Er wird sein Projekt weiter entwickeln – oder eine neue Forschung beginnen. „Vielleicht auch beides.“
Mit Informatik hatte der Schüler nicht viel am Hut, als er sich mit zwölf Jahren – damals noch am Rosenfelder Progymnasium – an die ersten Forschungsversuche machte. Das hat er sich quasi selbst beigebracht und dabei entdeckt: „Das will ich später studieren und beruflich machen.“
Wenn Linus Sorg nicht paukt oder forscht, ist er in der Binsdorfer Jugendfeuerwehr aktiv. Und er spielt Trompete in der dortigen Blaskapelle. Noch aber sind ja Ferien und für den jungen Forscher ist der sonnige Himmel über Marseille erst einmal interessanter, als der Nachthimmel über dem Zollernalbkreis.