Die Wechselausstellung der Alemannischen Larvenfreunde im Fastnachtsmuseum Narrenschopf wird erneuert. Foto: Andreas Reutter

Mit seiner barocken Handschrift hat Reinhold Schäle (1930-2016) das Gesicht vieler Narrenzünfte in Oberschwaben mitgeprägt. Nun sind diese im Museum Narrenschopf ausgestellt.

Bad Dürrheim - Von 1970 bis 2005 war der Drechslermeister und Holzbildhauer Reinhold Schäle in Gornhofen für über 90 Narrenzünfte bildhauerisch aktiv. Eine kleine Auswahl seiner Masken wird nun in der Wechselvitrine der Alemannischen Larvenfreunde im Fastnachtsmuseum Narrenschopf in Bad Dürrheim präsentiert. Bei den gezeigten Masken handelt es sich um die handgeschnitzten Entwürfe für neue Narrenfiguren, beziehungsweise von Umgestaltungen aus seiner Werkstatt.

Damit gibt es im Fastnachtsmuseum Narrenschopf nun bereits zum zwölften Mal in Zusammenarbeit mit dem Verein "Alemannische Larvenfreunde" interessante Einblicke in die europäische Larvenkultur. Die Themen der bisherigen Ausstellungen reichen vom Maskenbrauchtum der Rhön, über Kriens, Bündner Larven und das Werdenfelser Land bis hin zu ausgewählten Maskenschnitzern der schwäbisch-alemannischen Fasnet.

Schalksnarren von Hechingen stammen von ihm

Zum Maskenschnitzen kam Schäle über die Gründung der Schwarze Veri Zunft 1970 in Ravensburg, deren Maskenmeister er wurde. Schnell kamen weitere Narrenzünfte hinzu. Vielfach wurden die Masken von ihm in Zusammenarbeit mit Jürgen Hohl selbst entworfen und in ihrer Form überarbeitet sowie neu gestaltet. Aus dem Bereich der VSAN schnitzte er unter anderem Masken für Kißlegg, Lindau, Wangen, Stockach, Rottenburg, Triberg, Mühlheim, Ehingen, Haigerloch, Baienfurt und Weingarten. Von ihm entworfen wurden zudem die Schalksnarren von Hechingen, der Sigmaringer Schlossnarro, der Mond und Brunnengeist von Bad Cannstatt sowie 1975 der Schlösslenarr von Weingarten. Hinzu kommen unzählige Entwürfe für neuere Narrenzünfte, wie Weißenau, Ostrach, Hagnau, Salem, Ergenzingen und Nonnenhorn.

Masken sollen in oberschwäbische Landschaft passen

Wichtig war ihm bei seinen Entwürfen, dass die Masken auch in die oberschwäbische Landschaft passen, was an den barocken Zügen zu erkennen ist. Entsprechend gelang es ihm auch, alte Maskentypen treffend nachzuschnitzen, wie seine Maske der Laufenburger Narrönin eindrücklich zeigt. Zu den Hochzeiten entstanden so in seiner Werkstatt 300 bis 400 Masken im Jahr, die er aus verleimten Bohlen der Weymouthskiefer schnitzte.

Die Ausstellung wird bis zur Narrenbörse im Mai 2023 diese Sonderausstellung zu sehen sein. Mehr Informationen zum Maskenschnitzer Reinhold Schäle findet man unter www.virtuelles-maskenmuseum.de.