Die Ausstellung „Die Ducks im Kurhaus – Entenhausen ist überall“ ist bis zum 17. März im Bad Herrenalber Kurhaus zu sehen.
„Donald ist ewig lebendig, und das für alle Generationen“, so das Fazit von Martin Wacker, der für seine Sonderausstellung zum 90. Geburtstag der beliebten Comicfigur Donald Duck rund ein Drittel seiner mehr als 3500 Exemplaren umfassenden Sammlung im Kurhaus von Bad Herrenalb präsentiert.
Für den Karlsruher Sammler, der als Kabarettist, Eventmanager, TV- und Radiomoderator, Journalist und Stadionsprecher beim Karlsruher SC tätig ist, gibt es viele Parallelen zu seinem vermenschlichten Entenstar. „Donald ist für mich ein Stehaufmännchen, der gefühlt Tausend Jobs hat, der immer optimistisch ins Leben geht und als Sympathieträger begeistert“, betonte Wacker auf der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung vor einem zahlreich erschienenen Publikum.
Mit den Worten „Mögen wir Streber, mögen wir Menschen, die immer gewinnen?“ folgt das Fazit: „Mögen wir nicht. Wir mögen Menschen, die auch mal stolpern, wieder aufstehen und ganz am Ende auch mal einen Sieg davontragen.“
Einst Nebenfigur Am 9. Juni 1934 erblickt die Ente zum ersten Mal im Zeichentrickfilm „Die kluge kleine Henne“ das Licht der Welt. Walt Disney, der als Trickfilmzeichner und Filmproduzent dem schnatternden Erpel eine kleine Rolle als Nebenfigur schenkt, widmet dem beliebten Enterich schon knapp drei Jahre später einen Kurzfilm. Damit startet Donald Duck eine eindrucksvolle Karriere.
„Aus dem lustigen Schnatterer mit langem Schnabel, der anfangs nur genervt und nichts gesprochen hat, wird eine menschliche Figur. Der Schnabel wird immer kürzer, was an den moderneren Figuren klar zu erkennen ist. Der Enterich hat sich verjüngt. Und genau das ist mir wichtig hier darzustellen“, so Wacker, der seine Leidenschaft für die Ente nicht verhehlen kann, die sogar 2004 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bei der Adresse 6840 Hollywood Blvd. geehrt wurde.
Die historische Entwicklung begeistert Wacker, der vom Start seiner Sammelleidenschaft vor 35 Jahren wie folgt berichtete: „Angefangen hat alles in London auf einem Flohmarkt. Meine Frau sagte: ‚Da steht eine Donald-Figur, die magst du doch, willst Du die nicht mitnehmen?‘ Und da hat sie einen Fehler gemacht. Denn als die erste Donald-Figur bei uns zu Hause stand, brachte ein Kumpel eine zweite und der nächste eine dritte und so hat sich das zu einem professionellen Sammeln entwickelt, bei der auch Städte bereist werden, um seltene Sachen zu bekommen.“
Große Plastikfiguren Gesammelt werden selbstverständlich alle Magazine und Heftchen, sowie große Plastikfiguren und gefühlt uralte Schuco-Figuren, die aus Blech gefertigt sind.
Alltagsgegenstände wie Tassen, Teekännchen, Zahnbürsten oder die beliebten PEZ-Figuren, die Süßwaren auf Knopfdruck spenden, bereichern die Ausstellung, die für historische Besonderheiten Zusatzinformationen für den Besucher bereithält. Wer würde denn vermuten, dass sich die Marke PEZ aus dem ersten, mittleren und letzten Buchstaben des Wortes „Pfefferminz“ ableitet und schon 1927 das Pfefferminzbonbon aus gepresstem Zucker und Pfefferminzöl von seinem Erfinder Eduard Haas entwickelt wurde, um eine gesunde Alternative zur Zigarette zu bieten?
Es sind die Geschichten, die den Sammler Wacker begeistern. Nicht ohne Stolz berichtet er von seinen Kindheitserinnerungen, die er mit so manchem Ausstellungsbesuchern teilt: „Ich habe die Comic-Hefte geliebt. Denn wer die Hefte gelesen hat, der weiß, dass da eine studierte Literaturwissenschaftlerin am Werk war, die uns in die Sprechblasen keine platten Sprüche hineingeschrieben hat, sondern Zitate aus der Hochkultur.“
Sprach- und Zeichenkunst Wacker ehrt damit Erika Fuchs, die „Grande Dame des Comics“, die als erste Chefredakteurin des Egmont Ehapa Verlages mehr als 40 Jahre lang die Texte zu den meistgelesenen Comics im deutschsprachigen Raum verfasste.
„Das ist ein ganz anderes denken. Das ist nicht nur ein Comic-Denken, das ist eine Kunst, eine Sprachkunst und eine Zeichenkunst. Und das versuche ich auch hier abzubilden. Jenseits der Figuren – denn das motiviert mich beim Sammeln“, so Wacker, der sich für die kostenfrei zugängliche Ausstellung viele Besucher wünscht.
Die Ausstellung im Kurhaus ist bis zum 17. März täglich von 9 bis 18.30 Uhr zu sehen.