Am Sonntag werden wieder die Uhren umgestellt (Symbolfoto). Foto: dpa

Am Sonntag, 27. März, stellen wir wieder die Uhren auf Sommerzeit um. Doch wie jedes halbe Jahr fragen sich viele Menschen: eine Stunde vorwärts oder rückwärts? Wir verraten, wie man das nie wieder vergisst, ob es in Zukunft überhaupt noch eine Umstellung geben wird und ob der Zeitunterschied wirklich einen Jetlag auslösen kann.

Oberndorf - In der Nacht auf Sonntag beginnt die Sommerzeit und die Uhr wird von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt. Damit man sich das künftig merken kann, haben wir einige Infos rund ums Thema Zeitumstellung zusammengetragen.

Welche Eselsbrücken gibt es?

Passend zum Frühling kann man sich folgenden Satz als Gedankenstütze einprägen: Im Sommer ist es draußen warm und man stellt die Gartenmöbel vor das Haus. Im Winter, wenn es kalt ist, stellt man sie zurück. Oder für all diejenigen, die gerne Englisch sprechen, gibt es eine besonders prägnante Merkhilfe: "Spring forward, fall back." Dieser Satz lässt sich übersetzen mit: Hüpf nach vorne, fall zurück. Praktischerweise kann spring auch mit Frühling und fall mit Herbst übersetzt werden. Mit diesen Sätzen im Kopf, sollte zukünftig nichts mehr schief gehen.

Kommt es wirklich zu einem Mini-Jetlag?

Nach der Zeitumstellung berichten viele Menschen, sich müde zu fühlen. Dies ist auch laut Angaben der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) nicht weiter verwunderlich. Viele Ärzte und Chronobiologen finden die Zeitumstellung auf körperlicher Ebene auch nicht sinnvoll und würden diese lieber abschaffen. Denn die Zeitumstellung wirkt sich nachweislich auf unsere innere Uhr aus.

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Die innere Uhr des Menschen passt sich an den Tag- und Nachtrhythmus an und steuert Veränderungen unserer Körpertemperatur, unseres Blutdrucks oder bestimmter Hormone. So können laut der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik nach der Umstellung auf die Sommerzeit Probleme beim Einschlafen und Aufwachen, Müdigkeit aufgrund kürzerer Schlafdauer und geringere Leistungsfähigkeit am Folgetag auftreten. Es wurden sogar vermehrt Verkehrsunfälle aufgrund von Übermüdung festgestellt.

Reagieren alle Menschen auf die gleiche Weise?

Tatsächlich reagieren Menschen sehr unterschiedlich auf die Zeitumstellung, da es verschiedene Chronotypen gibt. Das heißt, dass die innere Uhr bei Menschen unterschiedlich eingestellt ist. Ob man eher zu den "Nachteulen" oder doch eher zu den "Lerchen" gehört, ist genetisch bedingt. Personen, die ohnehin früh aufstehen, scheinen laut DMW bei der Zeitumstellung im Vorteil zu sein, da sie sich oftmals leichter an die Veränderung anpassen können.

Wird die Zeitumstellung nun abgeschafft?

Die Zukunft der Sommerzeit scheint laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik ungewiss. Bereits im Jahr 2018 zeigte eine Online-Umfrage, dass die Europäer mit der Zeitumstellung unzufrieden sind und diese nicht mehr wollen. In der Folge hätte diese eigentlich schon 2019 eingestellt werden sollen, allerdings wurde die Abschaffung dann doch auf das Jahr 2021 vertagt. Dass wir nun, im Frühjahr 2022 die Uhren trotzdem immer noch auf Sommerzeit umstellen müssen, liegt daran, dass sich die Staaten der EU nicht auf eine einheitliche Zeit einigen konnten. Dies hängt mit der geografischen Lage der Länder zusammen. Während für den einen Staat die Sommerzeit vorteilhafter wäre, würde ein anderer eher von der Winterzeit profitieren. Würde nun jeder EU-Mitgliedsstaat eine individuelle Lösung finden, könnte Chaos entstehen. Dies soll aber vermieden werden. Hierzulande sehen viele Menschen die Abschaffung allerdings eher pessimistisch.