Paris ist bereit für die Olympischen Sommerspiele 2024. Foto: IMAGO / MAXPPP

Die olympischen Sommerspiele in Paris stehen vor der Tür. Mit neuen Sportarten und Gold-Entscheidungen an historischen Orten wartet ein ganz besonderes Großereignis im Herzen Frankreichs. Die wichtigsten Infos zum Start.

Kaum neigt sich das eine Sport-Großereignis des Sommers – die Fußball-Europameisterschaft – dem Ende zu, steht auch schon das nächste Event vor der Tür: die olympischen Sommerspiele in Paris. Ab dem 26. Juli und bis zum 11. August werden in Frankreich in 32 Sportarten 329 Goldmedaillen vergeben.

Welche Sportarten gibt es bei den diesjährigen Sommerspielen? Wo kann man die Wettkämpfe sehen? Welche deutschen Sportler zählen zu den Gold-Kandidaten? Wer sind die größten Stars der Spiele? Welche Sportarten sind neu dabei? Und gibt es überhaupt noch Tickets für die Spiele?

Olympia 2024: Wann findet die Eröffnungsfeier statt?

Die Eröffnungszeremonie findet am 26. Juli, ab 19.30 Uhr statt. Im Gegensatz zu bisherigen Olympischen Spielen jedoch nicht in einem Stadion sondern auf der Seine. Die nationalen Delegationen werden sich auf Booten präsentieren, die einmal quer durch Paris ziehen.

Wann beginnen die ersten Wettkämpfe?

Schon zwei Tage vorher, am 24. Juli, beginnen die ersten Wettkämpfe, wenn die ersten Rugby- und Fußballspiele ausgetragen werden. Am 25. Juli starten die Bogenschützen und Handballer in ihre Wettkämpfe. Die ersten Medaillenentscheidungen folgen schließlich am 27. Juli in den Sportarten Rugby, Fechten, Judo, Radsport-Straße, Schießen, Schwimmen, Skateboard und Wasserspringen.

Welche Sportarten gibt es bei den Olympischen Sommerspielen?

32 Sportarten kann man bei den diesjährigen Olympischen Sommerspielen sehen. Auf dem Programm stehen:

  • Wassersport (Schwimmen, Freiwasserschwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen)
  • Bogenschießen
  • Leichtathletik
  • Badminton
  • Basketball (Drei gegen drei, normales Format mit je fünf Spielern)
  • Boxen
  • Breaking
  • Kanusport (Kanu-Rennsport, Kanu-Slalom)
  • Radsport (BMX-Freestyle, BMX-Race, Straßenradsport, Bahnradsport)
  • Pferdesport (Vielseitigkeitsreiten, Dressurreiten, Springreiten)
  • Fechten
  • Fußball
  • Golf
  • Turnen (Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Trampolinturnen)
  • Handball
  • Hockey
  • Judo
  • Moderner Fünfkampf
  • Rudern
  • Rugby (7er-Rugby)
  • Segeln
  • Schießen
  • Skateboarding
  • Klettern
  • Surfen
  • Tischtennis
  • Taekwondo
  • Tennis
  • Triathlon
  • Volleyball (Beachvolleyball, Volleyball)
  • Gewichtheben
  • Ringen (Griechisch-römisches Ringen, Freistil-Ringen)

TV: Wo sind die olympischen Spiele zu sehen?

Die Sommerspiele werden in der ARD, im ZDF und bei Eurosport übertragen. Das Zweite beginnt bereits am 25. Juli mit dem ersten Übertragungstag vom Fußballturnier der Frauen. Die ARD ist am Freitag mit der Eröffnungsfeier und am Samstag mit dem ersten Wettkampftag dran. Danach wechseln sich die beiden Sender täglich ab und bieten zusammen 240 Stunden in ihren Hauptprogrammen.

Eurosport verspricht sogar ein 24-Stunden-Programm. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender bieten zudem gemeinsam bis zu zehn parallele Livestreams mit rund 1500 Stunden Berichterstattung an, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Das kostenpflichtige Streamingplattform Discovery+ zeigt mehr als 3800 Stunden Live-Sport mit allen 329 Medaillenentscheidungen.

Olympia 2024: Wer sind Deutschlands Medaillenhoffnungen?

Nach seinem deutschen Rekord im Zehnkampf gilt Leo Neugebauer als aussichtsreicher Gold-Kandidat, Weitspringerin Malaika Mihambo würde ihren Olympiasieg von 2021 in Tokio gern wiederholen und auch Speerwerfer Julian Weber hat Chancen bei den Leichtathleten. Edelmetall wird zudem von den Reitern um Jessica von Bredow-Werndl und Michael Jung erwartet, auch die Ruderer mit Oliver Zeidler und die Kanuten peilen Medaillen an.

In den Teamsportarten träumt neben den beiden Hockeyteams auch Basketball-Weltmeister Deutschland von einem Coup – genau wie die Fußballerinnen. Alexander Zverev würde gern sein zweites Mal Gold mitnehmen, ebenso wie Langstrecken-Schwimmer Florian Wellbrock. Auch für Lukas Märtens, Angelina Köhler und Leonie Beck scheinen Schwimm-Medaillen möglich.

Olympia 2024: Wer sind die größten Stars der Spiele?

Vor allem die US-Basketballer reisen mit einem beeindruckenden Aufgebot internationaler Größen an. LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant peilen Gold an. Nicht weniger prominent geht es beim Tennis zu: Novak Djokovic und Rafael Nadal wollen den nächsten Coup von Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev verhindern.

Großes Star-Potenzial bringen auch Ausnahme-Turnerin Simone Biles aus den USA, Marathon-Ikone Eliud Kipchoge aus Kenia, US-Sprintstar Noah Lyles oder die amerikanische Schwimmerin Katie Ledecky mit. Fußball-Legende Marta ist mit den Brasilianerinnen noch einmal dabei, der deutsche Tischtennis-Altmeister Timo Boll ist vor allem auch in China ein gefeierter Held.

Welche Sportarten sind bei Olympia 2024 neu dabei?

Erstmals werden Medaillen im Breakdance vergeben, wo sogenannte B-Boys und -Girls in Tanz-Duellen gegeneinander antreten. Neu sind auch die Disziplinen Kitesurfen im Segeln und die Marathon-Staffel im Gehen. Im Sportklettern besteht der Kombinations-Wettbewerb nur noch aus Bouldern und Lead. Speed wird zu einer eigenen Disziplin.

Ebenfalls werden eine neue Gewichtsklasse beim Frauenboxen, Extrem-Kajak und ein Mixed-Event beim Schießen eingeführt. Baseball, 50 Kilometer Gehen oder Karate sind nicht mehr im Programm. Bei den Gewichthebern wird es einige Disziplinen weniger geben.

Dürfen russische Athletinnen und Athleten bei Olympia teilnehmen?

Russen und Belarussen dürfen aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nur unter neutraler Flagge starten. Ihre Nationalhymne wird nicht gespielt, nationale Symbole und Fahnen sind für sie ebenso untersagt. Teams bleiben ausgesperrt.

Für eine Zulassung dürfen die Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben. Für die Prüfung der Zulassungsbedingungen hat das Internationale Olympische Komitee eine dreiköpfige Kommission eingerichtet. Insgesamt haben nur wenige Sportler aus beiden Ländern die Starterlaubnis für Paris erhalten.

Wie sieht die Sicherheitslage aus?

Die terroristische Bedrohung bleibt in Frankreich „extrem hoch“, wie Innenminister Gérald Darmanin bestätigt hatte. Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Ende Mai vereitelten Ermittler Pläne für einen islamistischen Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele. Weitere Festnahmen in Zusammenhang mit möglichen Terrorplänen hatte es Anfang Juli gegeben. Etwa 70.000 Sicherheitskräfte sollen rund um Olympia zum Einsatz kommen, darunter rund 35.000 Polizisten und 15.000 Soldaten. Andere Länder wie Deutschland schicken ebenfalls Personal nach Frankreich.

Die Eröffnungsfeier stellt die Behörden diesmal vor besondere Herausforderungen. Die Spiele werden nicht im Stadion, sondern in der Innenstadt auf der Seine eröffnet. Mit dem Sieg des neuen Linksbündnisses bei der Wahl ist zumindest die Sorge verflogen, dass es zu anhaltenden Krawallen und Unruhen in Frankreich bis hinein in die Zeit der Olympischen Spiele kommt.

Wie komme ich noch an Tickets für die Spiele?

Verbraucherschützer warnen Kurzentschlossene eindringlich vor dem Kauf von Tickets direkt vor Ort von Einzelpersonen, da Betrüger versuchen würden, so Geld zu machen. Empfohlen wird, Tickets ausschließlich auf der offiziellen Olympia-Verkaufswebsite oder auf der offiziellen Wiederverkaufswebsite zu erwerben. Auf dieser können seit Mitte Mai bereits gekaufte Karten an Interessierte weiterverkauft werden.

Für viele Wettbewerbe sind die Tickets bereits weitestgehend oder vollständig vergriffen. Wer doch noch in Frankreich dabei sein will, braucht deswegen neben dem nötigen Geld auch Glück. Die günstigsten Eintrittskarten für Qualifikationswettbewerbe gab es ursprünglich für 24 Euro, für die teuersten Karten waren 980 Euro pro Person veranschlagt.