Ausgezeichnete Stimmung, gut gelauntes Publikum und eine große Portion Blasmusik – am zweiten Abend feierte das Sommersound-Festival Brass-Premiere. Zum ersten Mal standen gleich vier Bands auf der Bühne am Druckzentrum Südwest.
Am frühen Samstagnachmittag ist es noch ruhig auf dem Gelände des Druckzentrums Südwest in Villingen-Schwenningen. Die Caterer richten nach und nach ihre Essensstände für den großen Ansturm und auf der Bühne erklingen beim Soundcheck die ersten Blasmusik-Töne. Alle machen sich bereit für einen Abend, den es so beim Sommersound VS noch nie gegeben hat.
Vier Bands sind Teil des großen Brass-Abends im Industriegebiet Herdenen. Dafür konnte die Eventagentur Karoevents die Bands Querbeat, LaBrassBanda, Brass Buebe und Brasstastisch gewinnen. Letztere hat die Jury des Wettbewerbs überzeugt und den Zuschlag für den Auftritt beim Sommersound VS bekommen.
„Wir versuchen, alle Ansprüche unter einen Hut zu bekommen“, sagt er. Jede Band habe eigene Wünsche, die das vierköpfige Technik-Team versucht, auf einem Setup zu vereinen. Zusätzlich stimmen sich die örtlichen Techniker mit den bandeigenen Ton- oder Lichttechnikern ab, damit an diesem Abend Licht und Ton Publikum und Band rundum zufriedenstellen. Gleichzeitig sorgen die Techniker für einen reibungslosen Wechsel der Bands auf der Bühne und einen schnellen Auf- und Abbau.
Für jede Generation ist beim Brass-Abend etwas dabei
Eingespielt ist nicht nur das Technik-Team, sondern auch der KSV Tennenbronn, der schon seit dem ersten Sommersound-Festival die Bewirtung mit Getränken übernimmt. Mit einer 30 Mann starken Crew ist der Verein am Brass-Abend im Einsatz, sagt Raphael Moosmann vom Vorstand des Fördervereins der Ringer. Den Ablauf kennt das Team schon ganz genau und hat auch die Stoßzeiten wie kurz nach dem Einlass oder bei der Pfandrückgabe bestens im Griff. Besonders gefragt seien beim VS-Publikum übrigens Bier und Weinschorle, verrät Moosmann und lacht.
Das Publikum könnte an diesem Abend gar nicht vielfältiger sein, was zeigt: Beim Brass-Abend ist für jede Generation etwas dabei.
Extra aus Rottenburg für den Sommersound VS angereist ist Manuel. Eigentlich ist Blasmusik sogar nicht seins – denn er ist musikalisch in einem ganz anderen Genre unterwegs und bevorzugt Heavy-Metal-Musik. Doch sein gleichnamiger Freund Manuel, habe ihn überredet, auf das Konzert mitzugehen. Jetzt lässt er sich von dem Abend überraschen – und vielleicht ja auch von der Blasmusik überzeugen.
„Einfach eine tolle Mischung“
Eine ganz andere Vorfreude herrscht bei Mella aus Alpirsbach. Ihr Favorit des Abends ist ganz klar die Band LaBrassBanda. Trotzdem sagt sie mit Blick auf die anderen Künstler: „Es ist einfach eine tolle Mischung und von allem etwas dabei.“ Sie ist gemeinsam mit Micha, der privat selbst Musiker ist, und Markus beim Sommersound zu Besuch. Das Trio freut sich auf einen stimmungsvollen Abend und vor allem auf die Musik. „Wir lassen uns einfach überraschen“, sagt Micha.
Dirndl und Lederhosegehören für viele dazu
In Schale geworfen und einen Platz ganz nah an der Bühne haben sich Alina und Laura aus Lenzkirch gesichert. Sie haben extra für den Sommersound Lederhose und Dirndl aus dem Schrank geholt – und damit sind sie nicht die einzigen. Auf Brass-Abenden sind die beiden jungen Frauen öfter unterwegs. „Uns gefällt einfach die Stimmung, die netten Leute und natürlich die Musik“, erklären sie, was einen Brass-Abend ausmacht.
Besonderer Auftritt für die Band Brasstastisch
Den Auftakt des fünfstündigen Konzerts macht der Wettbewerb-Gewinner Brasstastisch. Für die elfköpfige Band aus Eisenbach im Hochschwarzwald ist der Auftritt beim Sommersound VS ein ganz besonderer – sie darf gemeinsam mit ihren Idolen die gleiche Bühne rocken. Vor dem Auftritt trinken die Musiker gemeinsam einen kleinen Jägermeister – ein Ritual, dass auch schon von der Schlagerikone Andrea Berg bekannt ist.
Wie schön das Konzert für die Musiker war, steht ihnen nach ihrem Auftritt buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Das war nicht grundsolide, das war brasstastisch“, sagt Bandmitglied Noah nach dem Auftritt in die Runde der Musiker. „Das war einfach nur Wahnsinn“, versucht sein Bandkollege Michi die richtigen Worte zu finden. „Wir hatten noch nie so ein Publikum“, ist er begeistert und fasst zusammen: „Einfach ein krasses Erlebnis.“
Ein Erlebnis war der fünfstündige Brass-Abend in jedem Fall auch für die 2500 Menschen auf dem Druckzentrum-Gelände in Villingen-Schwenningen.