Christoph Römmler veranstaltet Konzerte und hat damit in den Augen vieler einen echten Traumjob. Doch darauf war er – eigentlich – einst gar nicht aus. Foto: Römmler privat

Jetzt stehen sie also fest, die Top-Acts des Sommersounds 2023. Die Vorfreude steigt – auch bei dem Mann, bei dem die Fäden des Sommersounds zusammenlaufen: Christoph Römmler.

Villingen-Schwenningen - Konzerte sind seine Leidenschaft. Stars und Sternchen im deutschen Konzert-Business – Christoph Römmler kennt sie alle. Als Chef der Eventagentur Karoevents ist der Umgang mit den Künstlern sein tägliches Brot.

Groupies dürften neidisch zu dem tatsächlich auch hochgewachsenen Mann aufblicken: Vor den Absperrgittern ist für sie Schluss, sehnsüchtig dringt der Blick der Fans oft in Richtung Backstage-Bereich, doch dorthin dürfen nur ganz wenige.

Diese drei Stars backstage erleben

Nico Santos, Alvaro Soler und Giovanni Zarrella werden diesmal Anfang August 2023 beim Sommersound des Schwarzwälder Boten auf dem Gelände des Druckzentrums Südwest in Villingen-Schwenningen auf die alles bedeutenden Bühnenbretter steigen. Ob einige wenige Glückspilze den Stars auch im Backstagebereich begegnen dürfen, wird sich zeigen.

Einer, zu dessen Pflichten das sogar gehört, ist der Konzertchef selbst. "Klar, das gehört dazu", bestätigt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten und weiß selbst, dass sein Job alleine deshalb für viele "der Traumberuf" ist. Doch Christoph Römmler weiß auch um die hohe Bürde: "Man hat da draußen ein paar tausend Gäste, die sind Dir anvertraut, um die muss man sich kümmern – genauso wie um die Künstler." Konzertalltag für den 50-Jährigen ist es deshalb, "immer mit einem Auge bei den Gästen und mit dem anderen beim Künstler und der Produktion" zu sein.

Den Promifaktor gibt es trotzdem. Aber – für viele, die den Inhaber der Eventagentur beneiden, unvorstellbar: Zu Beginn seiner Karriere hatte Römmler es darauf gar nicht abgesehen. Die Anfänge seiner Agentur liegen ganz woanders: Es war der 1. September 1996, als der Grundstein für Karoevents gelegt worden ist – und zwar am heimischen Wohnzimmertisch in Teningen.

"Eine Zufallsgeschichte"

Christoph Römmler erinnert sich noch gut: "Da war so eine Zufallsgeschichte." Das Chaostheater Oropax war damals im Freiburger Raum mit seiner Trash-Comedy schwer angesagt. Mario Barth, Ingo Appelt und wie sie alle heißen, "die gab es damals noch nicht". Oropax füllte die Hallen. "Und wir, mein heutiger Schwager und ich, hatten die Möglichkeit, privat ein Event mit denen zu organisieren", erzählt Römmler. Das wollten sich die beiden nicht entgehen lassen, bedurfte aber mit Blick auf den Ticketverkauf und die Steuer eines formellen Rahmens – die GbR Römmler-Müller war gegründet. "Eigentlich wollten wir nur ein einziges Konzert machen." Doch dabei blieb es nicht.

Nach dem Erfolg mit 1700 bis 1800 Gästen bei ihrem Event hatten die beiden Blut geleckt und wollten mehr von der Eventbranche. Es folgten weitere Konzerte, "die sind immer größer geworden", bis mit "I EM Music" in Emmendingen sogar das erste richtige Festival stand. Seinen Partner hat es beruflich in andere Gefilde verschlagen, Römmler selbst hat sich später alleine selbstständig gemacht und ist heute alleiniger Geschäftsführer von Karoevents.

Ein Traumjob relativiert sich

Der Sommersound in Villingen-Schwenningen ist eines der jüngsten Kinder in der Unternehmensgeschichte, hat sich aber von Kindesbeinen an trotz widriger Umstände in der Corona-Pandemie blendend entwickelt. Die Feuertaufe war zweifelsohne die Konzertreihe 2022 – mit umfassendem, pandemie-tauglichem Hygienekonzept, Sicherheitsregeln, die dem Groß-Event zwischen Villingen und Schwenningen in einem Industrie-Umfeld gerecht werden mussten, und sogar einem Umzug des Festivals zum Großkonzert mit Mark Forster aufs Schwenninger Messegelände.

Der Traumjob Eventmanager relativiert sich für alle, die Christoph Römmler während der Konzerttage erlebt hatten – immer beschäftigt, ständig unter Strom, in Gesprächen, am Kümmern, am Überblicken, während die meisten anderen auf dem Konzertgelände ausgelassen feiern. Bleibt trotzdem Zeit, die Stars kennenzulernen? "Natürlich, die Zeit muss sein!", betont Römmler. Je nach Künstler habe er die Gelegenheit vor oder nach der Show bei einem Glas Bier gemütlich zusammenzusitzen.

Ob er dabei manch menschliche Überraschung erlebte? Er schüttelt den Kopf – "nein, die Künstler sind auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, da gibt es super sympathische, weniger sympathische, zurückgezogene oder extrovertierte, so wie überall sonst auch". In welche Kategorie Giovanni Zarrella und Nico Santos fallen? Der 50-Jährige weiß es noch nicht – mit den beiden hat er nämlich auch noch nie ein Konzert veranstaltet und ist gespannt. Überraschend klar hingegen seine Antwort auf die Frage, worauf er sich beim Sommersound VS 2023 am meisten freut: "Ich freue mich dann, wenn alles gut gegangen ist!"

Info: Tickets und Termine

  •  Nico Santos: Freitag, 4. August
  •  Alvaro Soler: Samstag, 5. August
  •  Giovanni Zarrella & Band, Sonntag, 6. August

Tickets gibt es im Vorverkauf bei Ihrer Ticket-Hotline unter 07423/7 87 90 (zuzüglich 4 Euro Porto und Versand), Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr, samstags von 7.30 bis 12 Uhr, sowie online unter www.schwabo.de/tickets und www.karoevents.de.

Es gibt für Abonnenten des Schwarzwälder Boten ein begrenztes Kontingent an Tickets zum Vorteilspreis, diese sind zehn Euro günstiger und ausschließlich bei der Ticket-Hotline erhältlich. Die Tickets kosten regulär für Nico Santos 59,80 Euro, für Alvaro Soler 52,50 Euro und für Giovanni Zarrella & Band 59,90 Euro. Tickets für Menschen mit Behinderung/Rollstuhl sind nur unter Telefon 07641/96 28 28 40 buchbar.