Mark Forster gibt bei seinem rund zweistündigen Auftritt auf dem Schwenninger Messegelände ordentlich Gas. Foto: Kienzler

Ein weitläufigeres Gelände, eine größere Infrastruktur und fast dreimal so viele Zuschauer: Der Abschluss des Sommersounds 2022 war eine Herausforderung, die von allen Akteuren mit Power, Fleiß und Erfolg gestemmt wurde. Mittendrin: die Hauptperson des Abends, Mark Forster.

Villingen-Schwenningen - Es sollte alles eine Dimension größer werden als bei den drei Konzerten, die am vergangenen Wochenende im Rahmen des Sommersound-Festivals am Druckzentrum Südwest erfolgreich über die Bühne gelaufen waren: Der Auftritt von Popsänger Mark Forster am Freitagabend sorgte nicht nur mit Blick auf den Aufbau der riesigen Bühne auf dem Messegelände für mehr Aufwand, aber auch für mehr Risiko.

Christian Schnürle ist der "Meister für Schutz und Sicherheit"

Um halb drei am Freitagmittag ist Christian Schnürle sehr entspannt. Und wird es, wie er selber prognostiziert, auch den restlichen Tag bleiben. Er, der sich "Meister für Schutz und Sicherheit" nennt, hat für die Veranstaltungsagentur Karoevents das notwendige Sicherheitskonzept geplant. Das ist rund sechs Monate her – seither hat es verschiedene Behörden durchlaufen, bis es letztendlich genehmigt worden ist. Darin gehe es um Parameter wie Einlass, Parkplatz, Notausgänge, Toiletten, Verpflegung oder Wettersituation. Schon für die drei Sommersound-Konzerte hatte Schnürle von der gleichnamigen Firma aus dem Raum Freiburg das Konzept geplant und die Sicherheitsfirma Night Guard Südbaden zur Umsetzung mit an die Hand genommen. Wird es auch heute greifen?

Hauptsache, kein Unwetter!

"Wenn das Wetter gut ist, dann sind 60 Prozent der Veranstaltung schon gewuppt", sagt er. Die Prognosen für einen Regenschauer an diesem Abend stehen bei einem Prozent. Schnürle macht deutlich: Faktoren wie Unwetter sind bei Großveranstaltungen viel mehr von Belang für die Gesamtsituation als etwa die Parkplätze.

Apropos: Was das von dem einen oder anderen Konzertbesucher befürchtete Parkplatzchaos betrifft, gibt sich der Sicherheitschef sehr gelassen. Rund um die Messe stünden 2600 Parkplätze zur Verfügung. "Das ist perfekt", kommentiert er die Zahlen, die er auch für das Sicherheitskonzept ausgerechnet hat, und geht von einer problemlosen Anreise für die Mark Forster-Fans aus.

Es wird in vielen Bereichen fleißig aufgestockt

Was im Vergleich zum Druckzentrums-Areal neben der Gelände- und Parkplatz-Größe aufgestockt werden musste, waren die Toiletten, die Gastronomie und auch das Sicherheitspersonal. Rund 100 Mann von Night Guard Südbaden sind an den Parkplätzen und Eingängen verteilt. "Am Ende muss das gesamte System funktionieren", beschreibt Schnürle das Zusammenspiel von allen Akteuren rund um Sicherheitsfirma, Polizei, Feuerwehr oder Rotes Kreuz. Zwischen diesem Sicherheitsstab gibt es um 16 Uhr eine Besprechung, über Funk sind später alle miteinander verbunden.

Als um 17 Uhr die Schleusen geöffnet werden und die ersten rund 1500 Fans aus dem Wartebereich Richtung Bühne strömen, ist Christian Schnürle voll in Aktion: Mit Megafon bewaffnet läuft er über den sich leerenden Wartebereich des Pre-Openings, um die Besucher Richtung Bühne zu leiten. "Alle rein, bitte!", ruft er. Dort füllt sich das Freigelände schnell.

Trotz Staus und Warteschlangen: Die Stimmung ist ausgelassen

Und auch auf den Straßen rund um das Messegelände wird es voller, Staus vor allem aus Richtung Bad Dürrheim bilden sich. Von schlechter Stimmung bei den Fans aber keine Spur. "Das haben wir mit einkalkuliert", meint etwa Michaela Riedle aus Villingen. Ebenso die Wartezeit in der schier endlosen Schlange am Asia-Imbiss. "Das ist uns Mark Forster wert", sagt die Anhängerin völlig entspannt und fügt hinzu: "Hier könnten eigentlich viel öfters Konzerte stattfinden. Das würde VS auf jeden Fall gut tun."