„Klingendes Nagold“ wurde vom Wetter in die Evangelische Stadtkirche verdrängt.
Üblicherweise ertönen beim musikalischen Spaziergang „Klingendes Nagold“ die Musikdarbietungen an markanten Plätzen der Stadt. Ganz anders bei der 34. Sommermusik im Oberen Nagoldtal. Das regnerische Wetter und die kühlen Temperaturen erlaubte es den jungen Musikschülerschülern der Meister-, Kinder- und Kammermusikkurse dieses Mal nicht, ihr Können unter freiem Himmel zu zeigen. Sie spielten ihr Programm in der Evangelischen Stadtkirche.
„Auch, wenn dieses Mal alles anders ist als sonst“, so Oberbürgermeister Jürgen Großmann in seinen Begrüßungsworten, „so freuen sich die jungen Talente sehr auf diesen Auftritt. Er ist gleichzeitig ein Vorgeschmack auf das Schlusskonzert hier am Donnerstagabend.“
Start mit zwei Menuetten von Bach
Das musikalische Programm startete mit zwei Menuetten aus der Feder von Johann Sebastian Bach, vorgetragen vom Ensemble 1 der diesjährigen Sommermusik. Simone Großmann moderierte das Konzert und kündigte das Celloensemble der Sommermusik unter der Leitung von Christoforo Pestalozzi an. Die jungen Musizierenden aus Katalonien und Deutschland hatten die festliche Eurovisionsmelodie und die „Moonlight Serenade“ mitgebracht. Die beiden noch sehr jungen Geschwister Eloisa und Leonardo Aubert begeisterten mit ihren Violinen beim „Duo Concertante“ und „Scherzo Capriccio“.
Ein weiteres „Duo Concertante“ sowie ein gefühlvolles „Duo Populaire“ trugen der 15-jährige André Wintgens aus Luxemburg und der 14-jährige Spanier Andriy Marenych gemeinsam auf ihren Violinen vor. Die Begeisterung beim Musizieren auf der Violine war der 13-jährigen Mykola Pososhko anzusehen. Die in der Schweiz lebende Ukrainerin wurde von ihrer Mama am Klavier begleitet.
Ein imposanter Vortrag
Ein imposanter Vortrag folgte durch die 14-jährige Yujiu Pons, begleitet von Elena Nemtsova am Klavier. Mit einem Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart und einem Klavierstück von Johannes Brahms folgten zwei Soloauftritte. Die 30-jährige Naho Suzuki durfte sich über sehr viel Applaus für ihren kontrastreichen Klaviervortrag freuen.
Die Verlegung des Konzerts „Klingendes Nagold“ in die Stadtkirche bot mehr Raum für Klavierdarbietungen, die draußen nicht möglich sind. Mit dem Ensemble 2 der Sommermusik wurden die tollen Leistungen der jungen Musizierenden fortgesetzt, so auch das „Konzert D-Dur“, bei dem der 29-jährige Yoseph Ahn aus Südkorea auf seinem Kontrabass von Tetiana Bielikova am Klavier begleitet wurde. Dem Vortrag folgten Bravorufe und langer Applaus.
„Geistertrio“ verströmt gespenstische Atmosphäre
Mit spätromantischen Werken zeigte die 22-jährige Sophie Kienig ihr Können auf der Viola. Violinist Raoul Lustgarten trug a die „Violinsonate Nr. 1 d-Moll, opus 175“ von Camille Saint-Saens vor. Begleitet wurde der 19-Jährige von Anna Strauß am Klavier. Gespenstische Atmosphäre vermittelte der mittlere Satz des „Geistertrio“ von Ludwig van Beethoven, dargeboten von Ekaterina Tarasova, Violine, Anna-Lucia Costiuc, Violoncello und Elizaveta Ukrainskaya am Klavier. Mit zwei Violinen, einer Viola und einem Violoncello sowie dem Stück „Summertime“ aus der Gershwin-Oper „Porgy and Bess“ überzeugten David Martinez, Martina Fernández, Benjamin Skorov und Bruno Pestalozzi.
Orchester spielt zum großen Finale
Zum großen Finale trat das Orchester der Sommermusik im Oberen Nagoldtal unter der Leitung von Cristoforo Pestalozzi mit dem unterhaltsamen Mozart-Instrumentalstück „Divertimento KV 136“ vor das Publikum. Simone Großmann lobte in ihren Moderationen die tollen Leistungen der Musizierenden bereits in jungen Jahren, die ihre ausgewählten und einstudierten Musikstücke, so Oberbürgermeister Großmann, hervorragend interpretieren und den langanhaltenden Schlussapplaus für alle Beteiligten zu Recht verdient hatten.