Ernährungswissenschaftler und Buchautor Malte Rubach hielt beim Sommerempfang auf dem Sigmaringer Campus einen Vortrag über „die Zukunft der Ernährung“. Foto: Hochschule Albstadt-Sigmaringen

250 Gäste feierten beim Sommerempfang der Hochschule Albstadt/Sigmaringen. Das Motto auf dem Sigmaringer Campus lautete „Die Zukunft der Ernährung“. Zudem wurden zwei Mitarbeiter geehrt und in den Ruhestand verabschiedet.

Rektorin Ingeborg Mühldorfer und Michael Gubisch, Vorsitzender des Fördervereins, erklärten den thematischen Schwerpunkt des Empfangs. „Lebensmittel, Ernährung, Hygiene (LEH) war vor 53 Jahren einer der beiden Gründungsstudiengänge unserer Hochschule“, sagte Ingeborg Mühldorfer. Jedes Jahr soll nun nach Textil- und Bekleidungstechnologie im vorigen Jahr und LEH diesmal ein anderer Studiengang im Fokus des Sommerempfangs stehen.

 

Michael Gubisch, Geschäftsführer der Sigmaringer Schaefer GmbH, und Michael Hahn, Vorstandsvorsitzender der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen, wurden mit der goldenen Ehrennadel der Hochschule ausgezeichnet. Ingeborg Mühldorfer dankte beiden für ihre Verdienste im Förderverein, der die Hochschule auf vielfältige Weise unterstütze.

Ernährungspolitik soll Versorgung mit genügend Nährstoffen sicherstellen

Michael Gubisch ist seit 2009 Vorsitzender „und füllt dieses Amt mit enormem Engagement aus“, betonte Ingeborg Mühldorfer. „Wir haben ihm sehr viel zu verdanken.“

Michael Hahn hat nach 14 Jahren sein Amt des Schatzmeisters an Matthias Seeger von der Sparkasse Zollernalb Balingen weitergegeben, bleibt dem Vorstand aber auch weiterhin erhalten. Die Dekanin der Fakultät Life Sciences, Carola Pickhardt, blickte anschließend in einem Vortrag auf die Geschichte der Fakultät.

Danach ging es im Vortrag von Malte Rubach um die Zukunft der Ernährung. Er war auf Anregung von Andrea Maier-Nöth zu Gast, die ihn aufgrund von ähnlichen Forschungsinteressen und Kooperationen persönlich kennt.

Malte Rubach erklärte, dass es grundsätzlich die Aufgabe von Ernährungspolitik sei, eine ausreichende Versorgung der Menschen mit essenziellen Nährstoffen sicherzustellen. Vor allem die ausreichende Menge an Protein stelle dabei aber vielerorts auf der Welt ein Problem dar, da Eiweißmangel unter anderem mit einer erhöhten (Kinder-) Sterblichkeit einhergehe.

Verzicht auf tierische Produkte ist laut Rubach faktisch unmöglich

„De facto ist es aus diesem Grund gar nicht möglich, dass die Welt auf tierische Produkte verzichtet“, sagte er. „Es steht nicht genug pflanzliches Protein aus Nahrung zur Verfügung.“

Mit Daten und Zahlen zeigte Rubach, wo Deutschland aktuell steht. „Die Treibhausgasemissionen des Food-Systems liegen bei uns aktuell bei zwei Tonnen Kohlendioxidäquivalent pro Kopf im Jahr“, erläuterte er. „Damit sind wir im europäischen Vergleich gut.“

Die Ökoeffizienz sei in vielen Bereichen gut, etwa bei Milch, Schweinefleisch, Gemüse, Zuckerpflanzen und Getreide. „Gleichzeitig können wir uns in Deutschland aber mit vielen Produkten aktuell nicht selbst versorgen und müssen importieren – zum Beispiel Obst, Hülsenfrüchte und Eier.“

Studiengänge auf dem Campus Sigmaringen informieren über ihre Angebote

Unterm Strich geht Malte Rubach davon aus, dass sich die Ernährung im Jahr 2050 nicht maßgeblich von der heutigen unterscheiden wird. „Es wird weitgehend so sein wie jetzt. Und Deutschland ist aufgrund seiner landwirtschaftlichen Strukturen und klimatischen Bedingungen prädestiniert, um viele Lebensmittel selbst zu erzeugen.“

Im Anschluss waren die Gäste zu einem Imbiss eingeladen; außerdem informierten verschiedene Studiengänge über ihre Angebote. Musikalisch begleitete den Empfang die Band Jazzmatics.

Langjährige Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet

Darüber hinaus hat Rektorin Ingeborg Mühldorfer beim Sommerempfang Professorin Jutta Buttgereit sowie den Mitarbeiter und Textilingenieur Paul-Gerhard Ringwald in den Ruhestand verabschiedet. Beide wurden zudem mit der goldenen Ehrennadel der Hochschule ausgezeichnet.

Jutta Buttgereit lehrte ab 1995 mehr als 28 Jahre lang in den Textil- und Bekleidungsstudiengängen der Hochschule die Bereiche Textilmaschinen, textile Werkstoffe, Maschenbindungslehre und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen.

Über ihre Professur hinaus engagierte sich Buttgereit in der Zulassungskommission für den textilen Masterstudiengang, als Studiendekanin, als Prodekanin der Fakultät Engineering, als Fakultätsrats- und als Senatsmitglied.

Den Textilbereich geprägt

Außerdem war sie lange Zeit Gleichstellungsbeauftragte und in der Gleichstellungskommision der Hochschule aktiv. Der Diplomingenieur Paul-Gerhard Ringwald war über 34 Jahre lang an der Hochschule tätig und prägte in dieser Zeit ebenfalls wesentlich den Textilbereich der Hochschule mit.

Er war als Ingenieur in den Bereichen Maschentechniklabor, Textilprüflabor und Textilveredelungslabor beschäftigt, die er schließlich alle geleitet und koordiniert hat. Er betreute damit alle textilen Bachelor- und Masterstudiengänge.

Ingeborg Mühldorfer dankte beiden für ihr jahrzehntelanges Engagement und unterstrich ihre Anerkennung, indem sie die Scheidenden mit der goldenen Ehrennadel der Hochschule auszeichnete.