Die Solotour des Rammstein-Sängers Till Lindemann beginnt am Mittwoch in Leipzig. Wer darüber berichten will, steht vor Problemen.
Der Rammstein-Sänger Till Lindemann beginnt an diesem Mittwoch (8. November) in Leipzig eine Solotour. Bis Jahresende sind 24 Auftritte in 13 Ländern geplant. Viele Shows sind ausverkauft – auch das Auftaktkonzert in der Quarterback-Immobilien-Arena. Trotz des großen öffentlichen Interesses will Lindemann bei den Shows offenbar keine oder nur dem Management genehme Journalistinnen und Journalisten zulassen.
Akkreditierung verweigert
Zumindest entsteht dieser Eindruck: Eine Anfrage unserer Zeitung, über das Leipzig-Konzert berichten zu dürfen, wurde am Montagabend abgelehnt. Auch die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ist in der Halle unerwünscht. Ihr wurde eine Akkreditierung für Text und Foto verweigert. Selbst die Leipziger Volkszeitung, die einzige Tageszeitung der Stadt, ging leer aus.
Auf Anfrage will eine Sprecherin des Tourveranstalters Handwerker Promotion keine Aussage darüber machen, ob nur einzelne Akkreditierungen abgelehnt oder gar keine Medien bei den Shows zugelassen wurden. Jede Anfrage muss jedenfalls an Lindemanns Management weitergeleitet werden, das dann darüber entscheidet, ob ein Medium ein Presseticket erhält oder nicht. Das Management war am Dienstag nicht für ein Stellungnahme zu erreichen.
Im Rahmen der Tournee, bei der Lindemann sein Soloalbum „Zunge“, das am 3. November erschienen ist, vorstellen wird, spielt der Rammstein-Frontmann am 16. Dezember auch in der Stuttgarter Porsche-Arena. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass Journalistinnen und Journalisten für das Konzert Akkreditierungen erhalten werden.
Untersuchungen gegen Lindemann eingestellt
Wie schon die letzte und die bevorstehende Rammstein-Tournee wird auch Lindemanns Solo-Konzertreise von Vorwürfen überschattet: Junge Frauen sollen während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollten. Dabei sei es nach Schilderungen einiger Frauen zu sexuellen Handlungen gekommen. Lindemann hatte Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Litauen stellten Untersuchungen wegen der Vorwürfe ein.