Zu wenig Platz gibt es in der Schule Sulgen – 22 Klassenzimmer werden zukünftig benötigt, hat die Stadt Schramberg festgestellt. Foto: Wegner

Ist die Mediathek in der Grund- und Werkrealschule aufgrund des Platzbedarfs dort entbehrlich oder gehört diese zum Schulleben dazu? Dies ist eine der Fragen, wenn es jetzt um zusätzliche Klassenzimmer geht.

Schramberg - Was für den Pädagogen Ralf Rückert (Freie Liste) durchaus in einem Gebäude in der Nachbarschaft untergebracht werden könnte will Gertrud Nöhre (SPD/Buntspecht und ebenfalls Lehrerin) unbedingt im Schulhaus weiter untergebracht wissen. Diese beiden Räume würden nämlich kurzfristig eine dringend benötigte Entlastung schaffen.

Klar ist aber auch eines: Städtische Räume in Sulgen, in die die Mediathek umziehen könnte, gibt es keine, wie Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr einräumt – und so hofft sie auf leer werdende Container von Don Bosco oder vom Kirchplatz, die dann für die Schule übergangsweise genutzt werden können, um Raum zu schaffen.

Nach Gewerberäumen suchen

Rückert hingegen würde die Sache anders anpacken: Für die Mediathek in nächster Nähe zur Schule nach gewerblichen Räumen suchen und diese anmieten. Er sehe in Sulgen für die Schule "immensen pädagogischen Bedarf", Mediatheken seien im Präsenzbereich rückläufig und geöffnet sei diese in Sulgen auch nur an zwei Tagen in der Woche.

Nöhre erinnerte daran, dass die Schülerbücherei für die Mediathek aufgelöst worden sei und plädierte dafür, "diese unbedingt dort zu belassen". Die Bücherei, wie Leiterin Marita Braun betonte, sei für die Schüler gedacht und werde auch als Pausenaufenthalt genutzt. Heute sei es selbstverständlich, dass eine Schule nur mit Mediathek gebaut werde. Sie verstehe, dass es "eine einfache Lösung" sei, aber sehe in einem Umzug nicht viel Sinn.

Grundschulförderklasse verlegen?

Diskutiert wurde zudem auch der Umzug der Grundschulförderklasse nach Tennenbronn, weil es dort freie Raumkapazitäten gibt. Allerdings werden die Kinder einzeln per Taxi gebracht und die langjährige Kraft, die die Klasse leitet, wohnt in Sulgen und habe nicht einmal ein Auto – das sei auch nicht glücklich, meinte Schulleiterin Barbara Fichter. Platzmäßig sei dies in Tennenbronn kein Problem, berichtete Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) auch in ihrer Rolle als Schulleiterin. Ob es funktionieren könne, hänge aber an verschiedenen Faktoren. Man müsse gut abwägen, ob dies möglich sei.

Für Barbara Fichter hingegen bringt das nicht die gewünschte Entlastung: Der genutzte Raum sei als Unterrichtsraum nicht geeignet. Sie favorisiert eher die Büchereizimmer, da die Schule insgesamt "zu wenig Platz für diese vielen Kinder und die vielen Angebote" habe. Und sprach auch davon, dass Kinder in Klassenzimmer "reingepfercht" würden. Ganz abgesehen davon könnten moderne Lernmethoden aufgrund der Raumsituation überhaupt nicht angewandt werden. Ganz abgesehen davon seien die Fachräume teilweise in desolatem Zustand, die Klassenzimmer zu klein und so erzeuge die derzeitige Situation einen hohen Stressfaktor. Dabei steige die Schülerzahl – und das nicht nur im Grund-, sondern auch im Werkrealschulbereich, der wie Abteilungsleiterin Kerstin Flaig sagte, abgesehen von Klasse fünf und zehn zweizügig sei.

Mensa zieht ins Foyer

Erste Abhilfe soll auf jeden Fall ein Umzug der Mensa in das Foyer der Halle sein. Die Ausgabetheke werde mobil gestaltet, so dass es hinsichtlich der Vereinsaktivitäten nur selten zu Kollisionen kommen werde, hat Flaig überprüft und auch mit den zuständigen Behörden besprochen. Umgesetzt werden soll diese Veränderung für das kommende Schuljahr.