Die Polizei sperrte den Tatort großräumig ab. Foto: dpa/Christoph Reichwein

Zwei Tage nach dem Anschlag mit drei Toten in Solingen hat es am Abend mehrere Demonstrationen in der Innenstadt gegeben. Dabei blieb nicht alles friedlich.

Nach dem Attentat in Solingen haben unterschiedliche Gruppierungen in der Innenstadt demonstriert. Es habe drei verschiedene Versammlungen rund um die Innenstadt und den Tatort gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei.

 

Nachdem zunächst alles friedlich verlaufen sei, hätten einige Teilnehmer einer Demonstration von linken Gruppierungen eine Polizeikette durchbrochen. Die Beamten seien dadurch genötigt gewesen, sich mit Schlagstöcken zu wehren.

Die Polizei rückte mit entsprechenden Kräften an, um die Teilnehmer zu beschützen. Wie viele Menschen sich insgesamt jeweils versammelten, war am Abend unklar.

Polizei nimmt 26 Jahre alten Syrer fest

Bei einer Trauerkundgebung, zu der das von linken und bürgerlichen Organisationen getragene Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ aufgerufen hatte, erwartete die Polizei im Vorfeld mit rund 100 bis 200 Teilnehmer. Zu einer Veranstaltung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, wurden laut Polizei 50 Teilnehmer angemeldet.

Freitagabends hatte ein Mann auf einem Stadtfest in Solingen offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen und drei Menschen getötet. Am späten Samstagabend wurde ein 26 Jahre alter Syrer festgenommen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und hat Haftbefehl erlassen.