Ein schöner Tag im Spätherbst lud zum gemeinsamen Essen ein. Foto: Peter Morlok

Zur Aktionswoche „Ein starkes Miteinander“ gab es auf dem Horber Flößerwasen Kürbissuppe, Eintopf sowie Kaffee und Kuchen.

Gemeinsam essen, reden, ein wenig der Musik des Duos Kieran’s Garden zuhören, neue Anregungen und Infos aus dem Städtle mit nach Hause nehmen – all das konnte man beim gemeinsamen Solidaritätsessen vor der Horber Markthalle.

 

Auch dieses Jahr fand anlässlich der diesjährigen Aktionswoche „Ein starkes Miteinander“ bei der vom 10. bis 18. Oktober das Thema „Armut bedroht uns alle“ im Fokus steht, auf dem Horber Flößerwasen ein Solidaritätsessen statt.

Mit herbstlichen Motiven schön dekorierte Tische vor der Markthalle machten Stammesser und zufällig vorbeikommende Passanten auf dieses besondere Essen aufmerksam.

Wer von den Passanten noch nicht ganz entschlossen schien, den lud ein Mitarbeiter der Erlacher Höhe zu wunderbarem Krauteintopf – mit und ohne Fleisch – und wärmender Kürbissuppe aus der Küche der Freudenstädter Sozialeinrichtung Erlacher Höhe, von Küchenchef Helmut Haist und seinem Team morgens frisch gekocht, ein. Diese hatte ihr „Wind-Rädle“, ihre fahrbare Küche, vor die Markthalle gestellt, und Heike Klose und Julian Muscillo schöpften die Teller mit den gewünschten Suppen-Varianten voll. „Kompliment, schmeckt gut“, hörten die beiden recht oft und meistens dann, wenn die Solidaritätsesser sich einen Nachschlag holten. Dazu gab es Brot aus der Region und als Nachtisch Obst sowie Kuchen aus diversen Horber Backstuben. Natürlich stand auch eine reiche Getränkeauswahl sowie Kaffee bereit.

Bei ihnen gab’s leckeres Essen, das Helmut Haist und sein Team gekocht hatte: Heike Klose und Julian Muscillo Foto: Peter Morlok

Viele machen mit

Musikalisch wurde das Treffen von den Musikanten Volker „Vovo“ Schmid an den Percussions und Sänger und Gitarrist Christof Schülke begleitet, die die „Lady in Black“ von Uriah Heep „Nights in White Satin“ pennen ließen, was von Kieran Halpin passend mit dem Titel „No Turning Back“ (Kein Zurück) kommentiert wurde.

Songs, die man nicht alle Tage hört und die ein wenig an die Singer/Songwriter-Szene aus den goldenen Jahren der Rock-Ära erinnerte.

Begegnungen und Gespräche – wichtiger Bestandteil des Solidaritätsessens. Foto: Peter Morlok

Die Caritas, die Bruderhaus Diakonie, das katholische Dekanat Horb-Freudenstadt, die diakonischen Bezirksstelle, sowie die Awo, die Stadt Horb und die Erlacher Höhe hatten zu diesem gemeinsamen Essen eingeladen, das sie in Kooperation für jedermann kostenlos anboten. Der Grundgedanke war identisch mit dem der Vesperkirche. Solidarität zeigen mit denen, die sich nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit leisten können; bei dieser Gelegenheit miteinander ins Gespräch kommen und so wenigsten für kurze Zeit in die Gedankenwelt des Gegenübers eintauchen.

„Dieses Solidaritätsessen bietet die Chance, dem Alltag des Gegenübers einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel und mit viel Toleranz und Offenheit zu begegnen“, machten die Verantwortlichen bereits im Vorgespräch zu diesem Termin deutlich.

Für die Gäste hieß es also nur: vorbeikommen, genießen und wieder gehen. Mehr nicht. Welch ein Luxus in unserer heutigen Zeit.

Das Duo Kieran’s Garden mit Volker Schmid (links) und Christof Schülke sorge für Musik. Foto: Peter Morlok

Knapp 200 Essen ausgegeben

Der eigentliche Run auf das Essen ging schon um 11.30 Uhr los, gleich nachdem die Windrädle-Mannschaft grünes Licht gab, ebbte dann aber ab. „In Freudenstadt haben wir gestern um die 200 Essen ausgegeben“, berichtete ein Verantwortlicher der Erlacher Höhe so gegen 12 Uhr und hoffte, dass man diese Zahl auch in Horb erreicht. Hat zwar nicht ganz geklappt, doch die Ehrenamtlichen nahmen es gelassen. Sie haben sich Mühe gegeben, ein Angebot gemacht, dass auf ein gutes Miteinander abzielte und die Armut in der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen sollte. Mehr geht nicht. Wichtig ist jedoch, dass man etwas macht. Und das tun die Freiwilligen der Sozialverbände, die an dieser Aktion beteiligt waren.