Das Solemar müsste eigentlich saniert werden. Man diskutiert seit gut zwei Jahren und es ist entschieden: Ein Neubau soll es werden – wenn er finanzierbar ist.
In der jüngsten Sitzung der Gesellschafterversammlung der Kur und Bäder GmbH Bad Dürrheim, die aus dem Gemeinderat der Stadt Bad Dürrheim besteht, wurde eine richtungsweisende Entscheidung für die Zukunft des Solemars getroffen.
Vor dem Hintergrund der hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Therme für die Stadt und die Region wurde beschlossen, die Möglichkeit eines Neubaus intensiv prüfen zu lassen, damit auch eine längere Schließzeit vermieden werden kann.
Eine längere Schließung hätte weitreichende Folgen für Beherbergungsbetriebe, Gastronomie sowie Einzelhandel und somit auch für Beschäftigte und Bürger. „Das Solemar ist für die touristische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung unserer Stadt unverzichtbar,“ so Markus Spettel, Geschäftsführer der Kur und Bäder. „Ich bin froh, dass wir nun den nächsten Schritt für ein zukunftsfähiges Bad Dürrheim planen können.“
Sanierungsvariante wird nicht weiterverfolgt
Somit sollen die bisher diskutierten Sanierungsvarianten nicht weiterverfolgt werden. Im Gespräch ist nun eine unmittelbar neben dem jetzigen Solemar gelegene Fläche. Hier soll von Experten geprüft werden, inwieweit ein Neubau sinnvoll realisierbar ist.
In der Diskussion steht eine Fläche südwestlich des bestehenden Kuppelbaus. Auf Nachfrage dieser Zeitung führt Spettel aus: Einbezogen wird in dieser Planungsvariante der kleine Parkplatz vor dem Eingang. Diese Fläche ist sowieso als Erweiterungsfläche Solemar deklariert. Die andere Fläche ist nördlich gelegen, es ist die, auf der eigentlich das Thermenhotel geplant ist.
Kuppelbau in Gesamtkonzept zu integrieren
Darüber hinaus wird im angestoßenen Verfahren geprüft, in welchem Umfang das bestehende Gebäude mit seinem markanten Kuppeldach in ein Gesamtkonzept für die Nachnutzung eingebunden werden kann. Der Kuppelbau soll auf jeden Fall erhalten werden und in eine Nachnutzung überführt werden.
Hinter dem Anhängsel – dem ehemalige Kurmittelhaus, in dem jetzt beispielsweise die Medizinische Trainings Therapie (MTT) untergebracht ist, steht ein Fragezeichen. Hier könnte es sein, dass es einem Neubau weichen muss. Hier soll nun das Prüfverfahren eine Erkenntnis geben.
Seit zwei Jahren ist man in der Diskussion
„Seit fast zwei Jahren sind wir mit Gremien und Experten im Austausch“, berichtet der Geschäftsführer Spettel. „Es stehen und standen zahlreiche Varianten, Ideen und Vorschläge im Raum, natürlich auch immer unter der Prämisse der Finanzierbarkeit. Schlussendlich freuen wir uns, dass wir jetzt in vielen konstruktiven Diskussionen eine klare Richtung hin zum Neubau genannt bekommen haben.“
Der Tourismus ist in Bad Dürrheim zum größten Teil vom Solemar abhängig, auch die zahlreichen Tagestouristen sind in der Regel wegen der Therme in der Stadt und für Gewerbe und Gastronomie unverzichtbar.
Es ist wie immer eine Frage des Geldes
„Ich weiß, dass viele sich fragen: Wie wollen wir uns das leisten? Und ja – das ist eine berechtigte Frage“, sagt Bürgermeister Jonathan Berggötz. „Der Neubau des Solemars ist eine finanzielle Kraftanstrengung – doch wir treffen diese Entscheidung bewusst. Klar ist: Ein Bad Dürrheim ohne das Solemar wäre nicht mehr die Stadt, die wir alle kennen und lieben. Deshalb setzen wir alles daran, eine überzeugende und zukunftsfähige Lösung zu finden. Auch wenn das unbequeme Entscheidungen an anderer Stelle bedeuten wird – diese Ehrlichkeit sind wir unserer Bürgerschaft schuldig.“
Gespräche für Fördermöglichkeiten beginnen
Zudem hat die Gesellschafterversammlung die Geschäftsführung sowie die Stadtverwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Kommunalaufsicht zu prüfen, in welchem finanziellen Rahmen sich die Stadt und Kur und Bäder bewegen können. Geprüft werden auch die Fördermöglichkeiten, zudem werden Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern geführt.
Eine endgültige Entscheidung über die künftige Ausrichtung des Solemars soll bis Ende des Jahres getroffen werden. Die Öffentlichkeit wird nach Vorliegen weiterer Beschlüsse entsprechend informiert.