Der geplanten Solarpark im Mörzenbrunnen in Niedereschach sorgt weiterhin für Diskussionen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Robert Michael

Beim geplanten Solarpark im Mörzenbrunnen wurde nach Kritik nachgebessert. Diskussionen gibt es aber weiter – etwa über Feldlerchen-Monitoring und Bepflanzungsvorgaben.

Eines machte Rainer Christ vom Planungsbüro BIT Ingenieure bei der jüngsten Beratung bezüglich der geplanten Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage im Gewann „Mörzenbrunnen“ mit Blick auf das laufende Bebauungsplanverfahren im Gemeinderat gleich mehrfach deutlich: Die eingegangenen Stellungnahmen mit Blick auf die erste Offenlage habe man sehr ernst genommen und alles Mögliche getan, um diesen gerecht zu werden. Das gelte insbesondere auch für die in verschiedenen Stellungnahmen umfassend angesprochene Blendschutzproblematik.

 

Auf der Grundlage eines 25 seitigen Gutachtens eines Münchner Fachbüros sei es gelungen, durch Umstellungen insbesondere bei der Modulplanung das Thema „abzuräumen“ und den Anregungen und Hinweisen aus den eingegangenen Stellungnahmen zu folgen.

Insgesamt seien 16 Stellungnahmen eingegangen, 14 von Behörden und zwei aus den Reihen der Bürgerschaft. Bei den Stellungnahmen aus der Bürgerschaft sei die angesprochene Blendschutzproblematik im Mittelpunkt gestanden.

Ratsfrau Elisabeth Beck-Nielsen freute sich, dass die Umplanung keine größere Effizienzminderung für die Anlage zur Folge hat.

Ihr Ratskollege Markus Dietrich zeigte sich erfreut, dass durch das Fachgutachten und die daraus resultierenden Änderungen eine „elegante Lösung“ für den entscheidenden Bereich des Blendschutzes gefunden werden konnte. Ihn störte vor dem Hintergrund der „Entbürokratisierung“ jedoch die Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde und ein in der Stellungnahme gefordertes Monitoring für drei Jahre aufgrund der dort lebenden Feldlerche.

Revier darf nicht verloren gehen

Laut der Naturschutzbehörde wurde im Planungsgebiet ein kleiner Anteil eines Feldlerchenreviers kartiert. Zwar stimmt die Behörde der Auffassung zu, dass sich die Feldlerchen an die Solarpaneele gewöhnen könnten, da Einzelbäume entlang des Feldwegs vorhanden sind. Im vorliegenden Fall müsse jedoch ein Monitoring erfolgen, um sicherzustellen, dass kein Revier der Feldlerchen verloren gehe.

Dieses Monitoring müsse jährlich über drei Jahre hinweg durchgeführt werden. Der Unteren Naturschutzbehörde sei diesbezüglich jedes Jahr ein Bericht vorzulegen.

Notfalls ein Ersatzhabitat schaffen

Dietrich wollte wissen, was denn passiert, wenn in drei Jahren das kleine Feldlerchenrevier nicht mehr vorhanden ist. Dann müsse notfalls ein Ersatzhabitat geschaffen werden, da die Feldlerche eine geschützte Art sei und strenge Richtlinien gelten, so Rainer Christ in seiner Antwort. „Ich finde diese Maßnahme unverhältnismäßig und Geldverschwendung“, so Dietrich, der zudem auch die ellenlangen detaillierten Festschreibungen zu den vorgeschriebenen Bepflanzungen kritisierte. Auch da könne man etwas für die Entbürokratisierung tun und nicht so viele Details festschreiben.

Ratsfrau Regina Rist hinterfragte, weshalb die Module fest installiert werden und keine beweglichen Systeme (Tracker) verwendet werden, um die Effizienz der Anlage zu steigern. Diese Frage beantwortete Projektleiter Felix Kübler vom neuen Vorhabenträger, den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), dahingehend, dass hierfür viele kleine Motoren und Teile erforderlich seien. Dies sei zum einen sehr teuer und zum anderen mit einem hohen Wartungsaufwand verbunden. Deshalb seien beim Projekt im Mörzenbrunnen keine Tracker geplant.