Viele Gebäudeeingentümer wollen ihre Häuser mit erneuerbaren Energien für die Zukunft rüsten. Über die Möglichkeiten dafür hat die Stadt Hornberg informiert. Foto: Kern

Klimaschutz fängt bei jedem zu Hause an. Der von der Stadt Hornberg angebotene Infoabend zu dem Thema fand sehr großen Zuspruch.

Hornberg. Klimaschutz fängt bei jedem zu Hause an. Der von der Stadt Hornberg angebotene Infoabend zu dem Thema fand sehr großen Zuspruch. Zahlreiche Bürger nutzten das Informationsangebot am Montag im voll besetzten Sitzungssaal.

"Wir wollen heute Abend schwerpunktmäßig darüber informieren, wie Eigentümer von Bestandsimmobilien ihre Gebäude unter Nutzung von erneuerbaren Energien sanieren können", stellte Bürgermeister Siegfried Scheffold in seiner Begrüßung fest. Energieberater Werner Kaiser und Schornsteinfegermeister Uwe Holasek zeigten zahlreiche Möglichkeiten auf, Probleme anzugehen und beantworteten viele Fragen.

Einig waren sich beide Experten darüber, dass es keine pauschalen Rezepte zur Sanierung gibt. Gegebenheiten des Gebäudes und Lebensumstände der Bewohner erfordern zunächst ein vernünftiges Gesamtkonzept. Im Einstiegsvortrag verdeutlichte Kaiser, wie ein individueller Sanierungsfahrplan aussehen könnte. Neben den einzelnen Maßnahmen stellte der Referent auch verschiedene Zuschussmöglichkeiten sowie steuerliche Förderung vor.

Photovoltaik zeichne sich bei den Anlagenkosten im Modulbereich in den vergangenen Jahren durch stark zurückgegangene Preise aus. Auch bei sinkenden Einspeisevergütungen für kleinere Anlagen lasse sich ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb darstellen. Dies gelte insbesondere bei einer möglichst umfassenden Eigenstromnutzung. Hinzu käme laut Kaiser die positiven Preisentwicklungen bei den Anschaffungskosten von Batteriespeichern. Bei neuen Heizungsanlagen sei es sinnvoll, wenn sich Energieberater und Schornsteinfeger zusammensetzen und die optimale individuelle Lösung für das Gebäude finden. "Die Entwicklung ist schwer vorauszusagen", stellte Holasek fest. Es gelte, die Verhältnismäßigkeit der Erneuerung im Einzelfall zu prüfen. Es sei nicht zutreffend, dass Ölheizungen ab 2026 nicht mehr gestattet sind. Bei modernen Öl- und Gasheizungen sind laut dem Schornsteinfegermeister die Gerätestandards hoch angesetzt.

Ein Bürger wollte wissen, ob die Umstellung auf Pellets zu empfehlen sei. Diese seien sinnvoll für Gebäude mit höherem Verbrauch, antwortete Holasek. Für ein Einfamilienhaus mit guter Wärmedämmung gebe es passendere Lösungen. Was er jedoch den Eigentümern sehr ans Herz legen wolle, ist die Beschäftigung mit der Heizungsregelung. Eine Feinjustierung der Zeiteinheiten könne erhebliche Energiemengen einsparen. Zu den vielen Fragen der Zuhörer gehörte auch: "Habe ich überhaupt eine Chance, Handwerker zu bekommen?" Ohne die Probleme kleinreden zu wollen, sehe er die Lage nicht ganz so dramatisch, meinte Kaiser. Er empfahl, langfristig in die Planung zu gehen.

Ein anderer Bürger erkundigte sich, ob in Hornberg die Möglichkeit eines Nahwärmenetzes gegeben sei. "Das Thema steht bereits auf der Agenda des Gemeinderats", gab Scheffold zur Antwort. Beachtet werden müsse die Sicherstellung einer bestimmten Anzahl von Abnehmern. Angedacht sei eine quartiersbezogene Lösung. Die Innenstadt mit unter anderem Rathaus, Schule und ZIG könne den Anfang machen. Je nach Mitwirkungsbereitschaft der Einwohner folgen weitere Stadtbereiche, die auf lange Sicht gesehen miteinander verknüpft werden.