Deutschlands bekanntester Fußball-Freestyler: Jannik Freestyle Foto: Patrick Locke

Mit über drei Millionen Followern in den Sozialen Medien ist er Deutschlands bekanntester Fußball-Freestyler: Jannik Freestyle. Wie seine Karriere durch eine Kiste Limonade begann und wie man seiner Meinung nach erfolgreich wird, verrät er im Interview.

Jannik Freestyle ist Deutschlands bekanntester Fußball-Freestyler. Bei verschiedenen Events und auf Social Media zeigt er seine Tricks und begeistert damit vor allem seine jüngeren Zuschauer. Auch in der Region ist er bereits aufgetreten, jüngst in Pfalzgrafenweiler. Im Interview mit unserer Redaktion verrät er, wie für ihn alles begann und was er neben den Tricks sonst noch so treibt.

 

Jannik Freestyle, schön, dass Sie mit uns reden. Vorab, was sollten unsere Leser zu Ihrer Person wissen, in wenigen Sätzen?

Klar doch, und gerne per Du. Also, ich heiß Jannik Singpiel, aber auf Social Media Jannik Freestyle, bin 24 Jahre alt, mache schon seit sechs bis sieben Jahren Fußball-Tricks und seit circa vier bis fünf Jahren auch Deutschlandtouren. Da zeig ich den Kids meine Tricks, bringe ihnen auch etwas bei, und das Ganze halt unter meinem Motto: #immerweiter. Und da sind wir eigentlich immer in ganz Deutschland, Österreich und in der Schweiz unterwegs.

Wie bist du denn überhaupt zum Freestyle gekommen?

Ich hab damals so ein paar Trick-Videos auf YouTube gesehen, da hab ich mir gedacht: Okay, das ist cool. Und dann hatte ich eine lustige Wette mit meinem Vater. Er hat nämlich gesagt, er wettet, dass ich es nicht schaffe, einmal bei uns ums Haus zu jonglieren, ohne dass der Ball mir runterfällt. Der Wetteinsatz war so ne Kiste Mezzo Mix, die wollte ich damals natürlich unbedingt haben. Und da hab ich tagelang, wochenlang geübt und es irgendwann geschafft. Musste da auch so ne Treppe runterjonglieren, einen Hügel hoch, also war schon echt schwer. Aber dann hat mir das Spaß gemacht und ich bin bei den Tricks geblieben.

Welche Arten von Tricks gibt es denn so, und welche kannst du?

Also ich kann viele Tricks mit dem Kopf, dann so im Stehen, im Sitzen oder auch Tricks, wo man so springt dabei. Dann natürlich auch Sachen, wo man einmal um den Ball geht, zweimal oder auch dreimal. Ich kann den Ball auf verschiedenen Körperteilen balancieren lassen. Gewisse Tricks kann man auch ein bisschen mit so Tanz-Moves mixen.

Und was ist dein Lieblings-Trick?

Also eigentlich der dreifache „Around the World“, wenn man so in einem Zug dreimal um den Ball geht, das ist dann schon sehr, sehr, sehr schnell.

Was würdest du denn nun jemandem raten, der – vielleicht sogar durch dich– selbst mit dem Fußball-Freestylen anfangen möchte?

Ich würde es generell halten, weil von Freestyle sind zu wenige angesprochen. Also vielleicht: Was muss man tun, um generell in einer Sache gut zu werden? Das sage ich auch immer den Kids: Es geht nicht darum, dass hier jeder irgendwie Freestyle-Profi, oder was weiß ich, wird. Es geht einfach nur darum, dass die Kids sehen, dass wenn man immer weiter macht, nicht aufgibt und Übung in eine Sache steckt, immer besser werden kann. Das würde ich auch ganz klar empfehlen, dass man sich erstmal ne Leidenschaft sucht. Weil viele von den Schülern wollen heutzutage auch berühmt werden auf TikTok und Youtube und so, aber ich denk mir immer: Es ist wichtig zu wissen, mit was man berühmt wird und dass man nicht mit irgendeinem Scheiß berühmt wird.

Stichwort Soziale Medien. Mit insgesamt drei Millionen Followern auf TikTok, YouTube und Instagram hast du mittlerweile ja selbst eine ziemlich große Social-Media-Präsenz. Wie kam es dazu?

Ja, also ich hab damals einfach mal so ein paar Videos gemacht, wo ich meine Tricks mit Musik hochgeladen hab. Dann irgendwann habe ich gedacht: Ich will ein paar mehr Menschen erreichen, und auch bisschen persönlicher. Dann hab ich angefangen, in meinen Videos zu reden, denen ein bisschen mehr zu erklären, was wie abläuft, und dann hat sich das so aufgebaut.

Du produzierst auch noch eigene Musik. Kam das durch die Videos, oder wie hat sich das ergeben?

Ja, ich hab mir damals gedacht: Kann doch nicht so schwer sein, nen eigenen Song aufzunehmen. Da hab ich das gemacht. Der hat jetzt tatsächlich auch sechs Millionen Aufrufe. Und jetzt mach ich schon viel, mit einem kleinen Team auch dahinter, mit Songwritern und so. Die Musik, hab ich gemerkt, ist auch sehr gut, um den Kids meine Werte näherzubringen, weils halt auch mit der Emotion verbunden ist. Also, es gibt ja viel Deutsch-Rap heutzutage – die einen sehens so, die andern sehens so – aber ich denk mir immer, weil meine Zielgruppe auch die Kids und Jugendlichen sind, will ich denen schon irgendwas mitgeben. Wenn die das hören, sollen die etwas daraus lernen oder Motivation dadurch gewinnen, das probiere ich.

Du hast es eben selbst angesprochen, du hast vor allem viele junge Fans. Wie kommt das?

Ja, meine Videos sind für Kinder bestimmt. Also, das ist jetzt auch gelogen, weil auf Instagram, zum Beispiel, folgen mir auch viele Ältere, aber die verfolgen das dann glaub ich eher, weil die das so interessant finden, wie ich mit Kindern arbeite. Also ist mir schon ganz klar, dass Kinder meine Zielgruppe sind – und Jugendliche. Ich sag mal von sechs bis sechzehn, das ist so die Hauptzielgruppe. Aber ja, war mir schon immer wichtig, die Kinder irgendwie zu erreichen. Macht mir auch Spaß. Find ich immer lustig.

Vor etwa einem Jahr meintest du in einem Interview mit TV Mittelrhein, dass du in Zukunft gerne mehr in den Moderationsbereich willst, vielleicht sogar eine eigene Sendung. Wie sieht es damit heute aus?

Ja, natürlich. Also es wär schon cool, auf jeden Fall. Aktuell führ ich halt noch so meinen Job – also was ich gerade halt mache – weiter aus, weils gut läuft. Macht mir auch weiterhin Spaß. Bin natürlich immer offen für neue Sachen. Mit Toggo mach ich auch viel, bin jetzt auch das fünfte Jahr in Folge bei der Toggo-Tour. Da mach ich auch immer viel Moderation mit den Kids. Ja, eigene Sendung ist auch was, aber da ist noch nichts konkret geplant. Da warten wir noch auf den Fernsehsender, der sich meldet.