Facebook, Instagram und Co. – sie alle tragen zur Sichtbarkeit von Unternehmen bei. Doch inwieweit nutzen die Gemeinden im Wiesental die sozialen Medien? Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Die einen posten täglich, die anderen vernachlässigen Instagram und Co.: Wie sehr nutzen die Städte und Gemeinden von Schopfheim bis Todtnau eigentlich die sozialen Netzwerke?

„Heute ist es schon Pflicht, Social Media zu nutzen“, sagt Hausens Bürgermeister Philipp Lotter im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die Bürger wollen informiert werden.“

 

Wir haben mal einen Blick gewagt auf die Kanäle und Internetseiten der Gemeinden im Wiesental – von Schopfheim bis Todtnau. Was auffällt: Hier gibt es deutliche Unterschiede, inwieweit die Gemeinden die sozialen Netzwerke als Plattform nutzen.

Schopfheim – eher Instagram statt Facebook

Schopfheim: Seien es Kulturveranstaltungen, Stellenanzeigen oder Informationen zu kostenlosem Parken, all dies sowie aktuelle Pressemitteilungen postet die Stadt Schopfheim regelmäßig auf ihrem Instagram-Kanal. Wer also einen Job sucht, über Baustellen informiert sein will oder wissen will, was in der Markgrafenstadt los ist, kann sich hier durchklicken. 1553 Follower tun dies bereits.

Die gleichen Inhalte werden auch auf Facebook geteilt, allerdings wird dieser Account nur von etwa 70 Personen verfolgt, etwas dürftig also. Facebook gilt aber zuweilen auch schon wieder als „altmodisch“ und wird lange nicht mehr so stark genutzt wie andere Portale.

Hausen rüstet digital mächtig auf

Hausen: Für ihn gehöre Social-Media zur „Bürgermeister-Arbeit“ dazu, sagt Hausens Bürgermeister Philipp Lotter. Als Bürgermeister selbst sei er nur auf Instagram aktiv. Und hier postet er regelmäßig Veranstaltungen und auch Neues aus seinem Alltag als Bürgermeister. „Die Leute wollen doch wissen, was ich so mache“, sagt er.

Dabei gebe es durchaus Kollegen, die wesentlich aktiver seien und auch ihre eigenen Mitarbeiter für Social Media hätten. Denn das Ganze sei auch zeitintensiv.

Der Facebook-Account von Lotter habe während seines Wahlkampfs nur wenige Follower interessiert und so habe er diesen wieder vernachlässigt.

Der Instagram-Kanal von Philipp Lotter – hier ist er sehr aktiv. (Screenshot) Foto: Verena Wehrle

Und die Gemeinde rüste derzeit auf, was die Präsenz im Internet angeht. Erst am 31. Juli ging Hausen mit einem Instagram-Kanal online – das erste Bild: eine Drohnen-Aufnahme des Rathauses. „Der Kanal ist wichtig, gerade für aktuelle Informationen“, sagt Lotter. Seit 10. Juli ist auch das Hebelhaus auf Instagram vertreten. „Dafür müssen wir ja Werbung machen, denn viele wissen gar nicht, dass es in Hausen ein Literaturmuseum gibt“, sagt Lotter.

Aktuell wird zudem die neue Webseite der Gemeinde gestaltet – auch barrierefrei. Hingegen hatte sich der Gemeinderat gegen eine kostenintensive Bürger-App entschieden. Ob man – wie viele andere Gemeinden im Wiesental – einen Whatsapp-Kanal einrichten will, darüber sei man sich noch nicht einig.

Kleines Wiesental setzt auf die Webseite

Kleines Wiesental: Noch ganz in den Anfängen ist die Gemeinde Kleines Wiesental, was Instagram angeht. Nur zwei Beiträge finden sich auf dem offiziellen Account der Gemeinde, dem man aber nicht einfach beitreten kann. Für einen Zutritt muss man dem privaten Account eine Anfrage stellen. Bis diese bestätigt ist, kann es eine Weile dauern wie die Erfahrung der Redakteurin zeigt.

Ansprechend gestaltet ist die Internetseite der Gemeinde Kleines Wiesental (Screenshot) Foto: Verena Wehrle

Auch der Facebook-Account scheint eingeschlafen, der letzte Beitrag war vom Februar 2024, dafür werden regelmäßig die Titelbilder ausgetauscht. So scheint die Gemeinde noch auf die gute alte Homepage zu setzen, die übrigens besonders schön gestaltet ist und auch viele aktuelle Informationen bietet.

Es gibt eben verschiedene Möglichkeiten, die Bürger zu informieren – und mit einer Webseite erreicht man eben auch jene, die sich so gar nicht in den sozialen Netzwerken bewegen.

In Zell ist der Bürgermeister im Wahlkampf aktiv

Zell im Wiesental: Auch eher sporadisch nutzt die Stadt Zell ihren Instagram-Kanal mit 15 Beiträgen in fast zwei Jahren. 500 Follower hat der Kanal.

Aktiver war der Bürgermeister selbst – aber erst seit der mittlerweile abgeschlossene Wahlkampf lief. Seit Anfang Juli postete er in einem eigenen Kanal, auf welchen Veranstaltungen er war, was los ist in Zell und kündigte dort seine eigenen Termine an. Auf Facebook ist die Stadt nicht vertreten.

Schönau: Instagram ja – Facebook nein

Schönau: Während viele andere Facebook eher vernachlässigen, sieht es bei der Stadt Schönau andersrum aus: Sie hat auf Facebook eine eigene Seite und postet hier regelmäßig aktuelle Infos, die für die Bürger wichtig sind, etwa zur Wasserversorgung, Stellenangebote, Infos zum Freibadbetrieb oder zu Veranstaltungen.

Auf Instagram hat die Stadt Schönau jedoch keinen Kanal. Auf beiden Portalen postet jedoch der Bürgermeister Peter Schelshorn in seinen eigenen Kanälen eifrig über alles, was die Stadt bewegt, aber auch in seiner Funktion als Landtagskandidat.

Oliver Fiedel postet sehr gerne

Todtnau: Besonders aktiv in den sozialen Medien zeigt sich seit Beginn seiner Amtszeit Todtnaus Bürgermeister Oliver Fiedel. Er postet auf seinen eigenen Kanälen über alle Veranstaltungen, die er als Bürgermeister besucht, aber auch über Neuigkeiten, die die Stadt betreffen. Die Stadt selbst teilt in beiden Kanälen (Instagram und Facebook) die gleichen Beiträge, meist zu Veranstaltungen oder Infos, etwa zum Wochenmarkt.