Die bemerkenswerten Auftritte ehemaliger VfB-Profis auf der größten europäischen Bühne gehen weiter. Diesmal nicht nur im Tor, sondern auch davor.
Es ist keine ganz neue, aber dennoch eine immer wieder interessante Erkenntnis, dass frühere VfB-Torhüter in der Champions League herausragend halten. Das ist auch in dieser Woche der Fall gewesen. Gregor Kobel (beim VfB von 2019 bis 2021) rettete Borussia Dortmund mit einer spektakulären Parade das 1:1-Remis gegen den FC Sevilla, Odisseas Vlachodimos (beim VfB von 2002 bis 2016) trat beim 1:1 von Benfica Lissabon beim Starensemble von Paris St. Germain gewohnt souverän auf. Allerdings machten Ex-VfB-Spieler diesmal nicht nur im Tor von sich reden. Sondern auch davor.
Antonio Rüdiger (beim VfB von 2011 bis 2015) sicherte mit seinem Kopfballtor in der Schlussminute Real Madrid einen Punkt bei Schachtar Donezk, die Bilder seines blutverschmierten Gesichts gingen viral – bei seinem Treffer hatte er sich beim Zusammenprall mit Torhüter Anatoliy Trubin einen tiefen Cut zugezogen, der mit 20 Stichen genäht werden musste. Beim 2:0-Sieg von RB Leipzig bei Celtic Glasgow traf auch Timo Werner (beim VfB von 2002 bis 2016). Und dann folgte auch noch ein bemerkenswerter Auftritt von Jan Kliment.
Tor gegen Sven Ulreich
Der Stürmer hatte Viktoria Pilsen mit seinen Treffern in der Qualifikation in die Königsklasse geschossen, danach fiel er mit einer Verletzung länger aus. Nun ist Kliment wieder da. Das ändert zwar nichts an der Chancenlosigkeit seines Teams in der mit dem FC Bayern München, Inter Mailand und dem FC Barcelona herausragend besetzten Gruppe C (vier Spiele, null Punkte, 3:16 Tore), beschert aber wenigstens ihm persönlich Glücksgefühle. Bei der 2:4-Heimniederlage gegen den FC Bayern erzielte Jan Kliment (beim VfB von 2015 bis 2019/unterbrochen durch eine Leihe zu Bröndby IF) das letzte Tor der Partie – gegen Sven Ulreich (beim VfB von 1998 bis 2015), der für Manuel Neuer im Kasten stand. Was nur zeigt: Man sollte in seiner Karriere nie zu früh aufgeben.
Kliment war 2015 mit großen Hoffnungen zum VfB gewechselt, kam aber nur auf acht Bundesliga-Einsätze und einen Treffer. Es folgte die Leihe nach Kopenhagen, wo er sich einen Kreuzbandriss im Knie zuzog. Das Kapitel Stuttgart endete schließlich 2019 in der zweiten Mannschaft in der Oberliga. Doch die Geschichte von Kliment (29) ging weiter. Der Tscheche wechselte zurück in die Heimat – und macht nun in der Champions League auf sich aufmerksam. Es hätte schlechter laufen können.