Im Feuerwehrstübchen übt Stefanie Hielscher mit den Viertklässlern, wie man sich im Brandfall verhalten soll. Hier geht die Gruppe das Szenario durch, dass man im Schlaf von einem Brandmelder gewarnt wird. Foto: Müller

Spielerisch lernen Viertklässler in Donaueschingen-Allmendshofen etwas über das Thema Brandschutz. Sie haben Besuch von Stefanie Hielscher, die Leiterin der Brandschutzerziehung bei der Donaueschinger Feuerwehr ist.

Donaueschingen - Groß ist jetzt die Aufregung der Viertklässler aus Allmendshofen, als sie das Feuerwehrgerätehaus betreten. Der Unterricht findet praktischerweise direkt am Ursprung der Brandbekämpfung statt. Im Jugendfeuerwehrraum ist schon alles hergerichtet, es geht zunächst in die Theorie. Doch wer nun denkt, dies sei eine trockene Angelegenheit, der sieht sich getäuscht. Mit Malino Heidelbach ist ein aktiver Feuerwehrmann mit von der Partie.

Pro Jahr werden acht Kindergärten geschult

Stefanie Hielscher leitet seit etwas mehr als einem Jahr die Brandschutzerziehung der Donaueschinger Feuerwehr. Hier werden vor allem Kindergärten und die vierten Klassen der Grundschulen geschult. Im vergangenen Jahr sei es natürlich problematisch gewesen, erinnert sie sich. "Uns bremste die Pandemie mit der Brandschutzerziehung aus." Auch der Termin mit der Allmendshofener Grundschule stand schon auf der Kippe. "Zum Glück konnten wir den jedoch noch durchziehen, wie es weiter geht, bleibt aufgrund des Pandemiegeschehens offen", so Hielscher. Normalerweise schleusen sie pro Jahr acht Kindergärten und sechs vierte Schulklassen durch den Brandschutzunterricht.

Schutzmaske erinnert an Darth Vader

Malino Heidelbach wird erst einmal komplett ausgerüstet beziehungsweise eingekleidet – inklusive Atemschutz. Staunend betrachten die Kinder den zunächst etwas gespenstisch aussehenden Feuerwehrmann, dessen Atemgeräusche aus der Schutzmaske an Darth Vader aus Star Wars erinnern lassen. "Ihr braucht tatsächlich keine Angst haben, wenn euch im Brandfall solch ein Feuerwehrmann zu Hilfe kommt", lacht Stefanie Hielscher. "Ihr wisst nun, darunter steckt ein hilfsbereiter Feuerwehrmann mit seiner 25 Kilogramm schweren Ausrüstung."

Rasselnde Dreiersteckdosen sofort entsorgen

Der Schwerpunkt des theoretischen Teils liegt auf den lauernden Brandursachen und deren Vermeidung sowie auf dem Verhalten im Ernstfall. Wer beispielsweise weiß, dass leere Batterien eigentlich an den Polen mit Tesa abgeklebt werden sollten? Denn wenn man sie gesammelt entsorgt, können sie sich selbst beziehungsweise andere Stoffe entzünden. Eindrucksvoll demonstriert Hielscher, wie man mit einer Neun-Volt-Batterie Stahlwolle nur durch leichte Berührung mit den beiden Polen sofort entzünden kann.

"Und wenn ihr zu Hause oder bei Oma und Opa eine haushaltsübliche Dreiersteckdose entdecken solltet, die sich beim Schütteln wie eine Kinderrassel anhört, habt ihr ab sofort meine Genehmigung diese, auch wenn sie noch funktionieren sollte, sofort zu entsorgen", gibt die 30-jährige Feuerwehrfrau ganz praktische Empfehlungen.

Hinter warmen Türen können sich Flammen verbergen

Nachdem dann noch ausführlich über das Verhalten im Brandfall gesprochen wurde, ging es zur Praxis. Es wurden Brandszenarien durchgespielt, und die Kinder konnten zeigen, was sie in der Theorie gelernt hatten. Vom Abtasten auf Wärme der Türe, bevor man sie öffnet – dahinter könnten sich Flammen verbergen – und sich danach in Sicherheit bringt, bis hin zur Alarmierung der Feuerwehr am Telefon und Hilferufe am offenen Fenster, falls der Fluchtweg versperrt ist, war alles dabei.

Vorbereitung auf Gefahrensituationen

So macht Brandschutzerziehung Spaß, waren sich alle dann beim abschließenden Rundgang durch das Feuerwehrgerätehaus einig. Doch Moment, einen Höhepunkt gab es noch, denn die Kinder wuren nach Ende des kurzweiligen Vormittags noch mit dem Feuerwehrauto zurück zur Schule nach Allmendshofen gefahren.

Für Feuerwehr-Gesamtkommandant Gerd Wimmer hat die Brandschutzerziehung eine sehr große Bedeutung in der Außenwirkung. Zum einen würden Kinder und Jugendliche darauf vorbereitet, worauf es in einer Gefahrensituation ankommen könnte. "Und meistens funktioniert das auch", sagt Wimmer über die Effekte der Präventionsarbeit. Zum anderen ist die Brandschutzerziehung natürlich zusätzlich auch Werbung für ein Engagement in der Feuerwehr. Der Einblick in die Feuerwehrarbeit sei da sehr wichtig.

Info: Feuerwehrfamilie

Präventionsarbeit mit pädagogischem Anspruch: Vor etwas mehr als einem Jahr übernahm Stefanie Hielscher die Brandschutzerziehung für Kinder. Diese ist konzipiert für Kindergartenkinder sowie die vierten Klassen der Grundschulen. Sie folgte Georg Gargioni nach, der das Amt 15 Jahre lang innehatte. Die 30-Jährige ist seit zehn Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr, nicht nur als Brandschutzerzieherin, sondern auch als aktive Feuerwehrfrau. Ihre Eltern, ihre Schwester und ihr Ehemann sind ebenfalls bei den Floriansjüngern, eine Feuerwehrfamilie durch und durch eben.