Bürgermeister Michael Rieger und Tabea Epting vom Stadtmarketing ziehen Bilanz der wichtigsten Projekte der vergangenen zehn Jahre. Es gab Investitionen in die Schule und den Roter Löwen. Mitten in der Umsetzung ist die Umgestaltung des Stadtkerns
Viele bedeutende Veränderungen durchlief die Bergstadt in den vergangenen zehn Jahren, wie Bürgermeister Michael Rieger und Tabea Epting von der Stabstelle Stadtmarketing in einem Gespräch verdeutlichen.
Ein großes, bis heute andauerndes Projekt ist die Innenstadtsanierung, beginnend 2012 mit dem Ausbau der Bahnhofstraße, die heute ein komplett anderes Gesicht hat. Rieger betont, dass die verfügbare Fahrbahn nicht schmaler wurde, früher Autos auf der Straße standen, der Gehweg verbreitert wurde. Befürchtungen bezüglich Problemen beim Schneeräumen erwiesen sich als unbegründet.
Bau des Kreisverkehrs am Bärenplatz
Direkt danach folgte der Bau des Kreisverkehrs am Bärenplatz, damals Wahlkampfthema. Ängste, dass der wegen des Gefälles nicht funktioniere oder man, wohl nicht ganz ernst gemeint, ein Schleudertrauma bekäme, waren ebenfalls unbegründet. Bis heute gab es nur einen Unfall. Zudem war die frühere Straßenführung sehr kompliziert, merkt Epting an.
Nach der Fertigstellung gab es viele positive Reaktionen aus der Bevölkerung, zumal seitdem die Gebäude rundum Gestalt annahmen, so Rieger. Die ganze Schramberger Straße profitiere davon. Der Kreis werde sich demnächst aber um Risse im Asphalt kümmern müssen, die nach dieser Zeit normal seien.
Energetische Sanierung der Robert-Gerwig-Schule
Um 2013 kam dann die energetische Sanierung der Robert-Gerwig-Schule samt Vergrößerung der Turnhalle auf die doppelte Fläche, da Leute zuvor mangels Platzes teilweise außerhalb der Halle trainieren mussten. Für dieses Projekt gab es Gelder aus einem Konjunkturpaket. Aktuell investiert die Stadt zwei Millionen Euro in die Sanierung der Elektroinstallation der Schule, wobei auch Räume reaktiviert werden sollen.
Ein „Megaprojekt“ sei die Sanierung des Roten Löwen, die als Idee 2008 im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs entstand. Dabei wehrt Rieger sich entschieden gegen den Vorwurf, man habe die Grundsteuer derart angepasst, dass man solche „Prestigeobjekte“ umsetzen könne. Die Stadt habe keine Chance, wenn man sie nicht auf Vordermann bringe, sich entsprechend darstelle.
Leider sei es lange nicht gelungen, für das ehemalige Edeka-Gebäude einen Nachfolger zu finden. Rieger selbst fuhr durch die Umgegend, um Mieter zu finden, stieß auf ein Sportgeschäft, das aber wegen des Todes des Geschäftsinhabers nicht realisiert wurde.
Hotel ein Riesenglücksfall
Um die Entwicklung in der Innenstadt steuern zu können, kaufte die Stadt das TB-Areal, das schließlich Familie Papst erwarb, um das Hotel Federwerk zu errichten. „Das war ein Riesenglücksfall für uns.“ Epting weist darauf hin, dass bei der Sanierung und Entkernung des Gebäudes wichtige Merkmale wie ein Türmchen auf dem Dach erhalten wurden.
Mitten in der Umsetzung sei die Umgestaltung des Stadtkerns. Der Marktplatz samt darunterliegender Tiefgarage soll am 10. Mai eröffnet werden. Danach folgen die obere Tiefgarage und das Rathaus.
Er wünsche sich aber, dass die Stadt nicht die einzige bleibe, die sich engagiere, so Rieger mit Verweis auf das ebenfalls dank Familie Papst realisierte Ärztehaus samt Stadtterrasse und Edeka. Die Stadt habe schon zwei Mal auf eigenes Zutun Frauenärzte herbekommen. Auch mit dem Augenarzt habe man Glück gehabt, und der Orthopäde sei im Ort geblieben.