In der Slowakei hat ein Braunbär einen Jogger angegriffen (Symbolbild). Foto: IMAGO/Dominik Kindermann

Normalerweise gehen Bären Menschen aus dem Weg, doch in der Slowakei ist es jetzt zu einem Angriff gekommen. Das Umweltministerium erklärt, warum sich solche Vorfälle häufen.

In der Slowakei hat ein Braunbär einen Jogger angegriffen und verletzt. Der Mann war am Mittwochabend auf einem markierten Wanderweg im Gebiet Valcianska Javorina gelaufen, das teilte der Bergrettungsdienst HZS mit. Das Tier habe den 38-Jährigen im Gebirge Kleine Fatra dreimal angefallen und noch gebissen, als er bereits auf dem Boden lag. Erst versorgte die Bergrettung den Mann, dann kam er per Hubschrauber ins Krankenhaus. Nach Angaben der Flugrettung gegenüber der Nachrichtenagentur TASR war der Schwerverletzte bei Bewusstsein.

Normalerweise gehen Bären Menschen aus dem Weg. Wenn sie sich oder ihre Jungen bedroht fühlen, können sie aber auch angreifen. Dass sich solche Vorfälle häufen, liegt laut Umweltministerium in Bratislava oft daran, dass die Tiere von offenen Abfallbehältern oder Futter für Wildtiere in die Nähe menschlicher Siedlungen gelockt werden.

Nach der bisher letzten offiziellen Zählung des staatlichen Naturschutzes im Jahr 2016 gibt es in der Slowakei mehr als 1200 freilebende Bären. Nach einer aktuelleren Zählung, von der erst Teilergebnisse veröffentlicht wurden, soll dieser Bestand derzeit ungefähr gleich groß sein. Jäger und Lokalpolitiker bezweifeln dies jedoch und fordern eine Reduktion durch gezielte Abschüsse. Gesetzlich ist ein Abschuss von Bären in der Slowakei nur unter strengen Bedingungen bei Gefahr für Menschen erlaubt.