Juliane Flittner ist neue Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser. Foto: Siegmeier

Kultur: Juliane Flittner neue Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser / Viele Ideen im Gepäck

Rottweil. Es ist beinahe ein wenig wie nach Hause kommen: Juliane Flittner strahlt beim Anblick des Hauserschen Skulpturenparks auf der Saline, denn fremd ist er ihr nicht.

Die 31-Jährige ist neue Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser. Sie folgt auf Heiderose Langer, die im Frühjahr altersbedingt ausgeschieden war. Juliane Flittner lebt in Stuttgart und ist als Mitarbeiterin bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen für Kommunikation und Sponsoring zuständig.

Am 1. Dezember tritt sie ihre Stelle bei der Kunststiftung an und hat somit nicht nur allerlei Erfahrung im Gepäck, sondern auch mindestens einen Koffer voller guter Ideen und Pläne. Und noch etwas: Das Werk Erich Hausers ist ihr bestens vertraut, denn Juliane Flittner hat im Herbst 2019 Jahr das Siegfried-Weishaupt-Stipendium erhalten und das Wirken Erich Hausers im "Öffentlichen Raum" dokumentiert.

Dazu ist der Bildband "Erich Hauser – Kunst im Öffentlichen Raum" erschienen, den Jürgen Knubben und Wilhelm Rieber herausgebracht haben.

Juliane Flittner hat in Heidelberg Kunstgeschichte und Musikwissenschaften studiert und in Ludwigsburg Kulturmanagement. "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und die Herausforderung", sagt sie.

"Die Stelle war heiß begehrt", informiert Stiftungsvorsitzender Wilhelm Freiherr von Haller im Pressegespräch. Aus ganz Deutschland seien Bewerbungen eingegangen, auch aus Berlin und Hamburg. Es habe ein umfassende Auswahlverfahren gegeben. Sieben Kandidaten waren in der engeren Wahl für die 50-Prozent-Stelle.

Das Aufgabenfeld ist groß, gilt es doch für die Stiftung Sponsorengelder zu generieren und dem Areal auf der Saline mit vielfältigen Veranstaltungen wieder Leben einzuhauchen sowie das Vermächtnis Hausers mehr in das Bewusstsein der Leute und in den Kulturkalender der Stadt Rottweil zu rücken.

Auch mit Blick auf die 2028 anstehende Landesgartenschau gibt es mit Sicherheit noch viel Potenzial für den Skulpturenpark.

"Ein wichtiges Ziel ist es, die Herausforderung mit sensiblen und kreativen Lösungsstrategien anzugehen", so Flittner. Es gilt, das Werk Erich Hausers zu bewahren, aber auch zu vermitteln und Projekte, die Heiderose Langer erarbeitet und aufgebaut hat, weiter auszubauen und zu fördern.

Eine große Aufgabe sei es zudem, die wirtschaftliche Situation der Kunststiftung wieder zu verbessern. "Publikum, vor allem junges Publikum, zu generieren, die Finanzdefizite auszugleichen und auch die Digitalisierung voranzubringen, sind wichtige Aufgaben", betont der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Knubben.

Zudem gilt es, den Bekanntheitsgrad Hausers und die regionale Strahlkraft zu steigern und das Gelände wieder zu einem lebendigen Ort für Austausch und Vermittlung zu machen. Außerdem soll es weiter Werkstattstipendien geben und Angebote für Schulen.

Kurzum: Für das Bespielen der Häuser und des Geländes gibt es viele Aufgaben, aber Juliane Flittner freut sich bereits darauf, ihre Ideen umsetzen und neue entwickeln zu können. Am 1. Dezember geht’s los.