Klara Ohngemach will von der internationalen Erfahrung ihrer Trainer profitieren und einen weiteren Sprung in ihrer noch jungen Karriere machen. Foto: privat

Klara Ohngemach von der Skizunft Calmbach staunte nicht schlecht, als kürzlich Post vom Deutschen Skiverband kam. "Im Namen des Deutschen Skiverbandes gratuliere ich dir zur Einberufung in den Nachwuchskader des DSV."

Absender und künftiger Trainer der Langläuferin aus Calmbach ist Jens Filbrich, mehrfacher Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

In jüngster Vergangenheit erzielte Klara Ohngemach immer wieder herausragende Ergebnisse, wie den Deutschen Schülercupsieg 2018 in Oberhof oder den zweiten Platz bei der deutschen Meisterschaft in Oberstdorf 2019 – und dies sowohl in der klassischen als auch in der freien Technik.

Daneben errang sie viele regionale Siege und Spitzenplatzierungen beim Deutschlandpokal oder unlängst bei den Sichtungswettbewerben im Corona-Winter 2020/ 2021. "Das ist einfach genial", sagt die junge Sportlerin und denkt an die Anfänge zurück. Über die VR-Talentwettbewerbe und gute Leistungen bei Verbandsmeisterschaften und baden-württembergischen Titelkämpfen kam sie zu Schülertrainer Thomas Waidelich in den Schülerkader des Schwäbischen Skiverbandes.

"Es waren tolle Lehrgänge, in denen ich viel gelernt und gesehen habe. Schon als Zwölfjährige war ich bei Schneelehrgängen in Livigno – und dies noch mit meiner Freundin Lena Mettang vom WSV Mehrstetten."

Landestrainer Notz kennt die Fähigkeiten von Klara Ohngemach

Mit ihr kam Klara Ohngemach in der Schülerklasse 15 in den Schülerperspektivkader und von dort ging es als Jugendliche in die ARGE Baden-Württemberg. Unter Landestrainer Dieter Notz entwickelten sich beide kontinuierlich weiter und wurden zu den Leistungsträgerinnen im Team. "Nun sind Lena und ich gemeinsam durchmarschiert und im DSV gelandet", freut sich die Calmbacherin.

Dieter Notz weiß um die Fähigkeiten, der jungen Langläuferin aus dem Enztal und sagt: "Klara ist eine sehr talentierte und fleißige Sportlerin. Sie hat sich durch Corona nicht beirren lassen, sondern hat konsequent ihr Training gemacht. Als es dann soweit war und der Deutsche Skiverband Sichtungswettkämpfe durchführen konnte, zeigte Klara richtig tolle Leistungen."

In der U18-Rangliste steht Klara Ohngemach an siebter Stelle. In ihrem Jahrgang ist sie in Deutschland sogar auf dem vierten Rang.

Lehrgänge in der Schweiz sind immer wieder besondere Erlebnisse

Die Lehrgänge finden nun auch in der Schweiz im Goms oder oftmals in Davos statt und sind immer besondere Erlebnisse von denen sie begeistert nach Hause zurückkehrt.

Ihre elterlichen Vereinstrainer, Stützpunkttrainer Stefan Waidelich und Regionaltrainer Moritz Waidelich bieten ihr ein Training an, mit dem sie der Konkurrenz aus den Internaten aus Sachsen, Thüringen oder Bayern trotzen kann. Im Stützpunkt hat sie eine Gruppe, von der auch sie noch gefordert wird. In ihrem Heimatort Calmbach kann sie im familiären Umfeld die Kraft und die Kondition schöpfen, die sie für die großen Wettkämpfe braucht und findet auch immer wieder Ruhe, um sich selbst zu finden.

Auch das Enztalgymnasium kommt ihr sehr entgegen. Zwischen vier und fünf Wochen fehlt sie wegen ihres Sport über das Jahr. Erfahrungen, was Homeschooling angeht, hat sie schon vor der vor der Pandemie gesammelt.

"Das klappt hervorragend. Selbst Klassenarbeiten schreibe ich zeitgleich mit meinen Schulkameraden, wenn ich in Livigno, Goms oder Davos bin. Es sind bei den Lehrgängen auch immer Lehrer vom Skiverband dabei, um den Unterrichtsausfall zu kompensieren."

Durch die guten Trainingsmöglichkeiten und der Schneesicherheit am Kaltenbronn und Kniebis und die große Unterstützung auch von ihrem Verein hat sich Klara Ohngemach vorerst entschieden, nicht auf ein Internat zu wechseln. Sie stellt sich die Frage: "Was mache ich dort, wenn ich mal verletzt bin oder es mal nicht so läuft?"

Vorerst kein Wechsel ans Ski-Internat geplant

Man darf gespannt sein, was die neue Saison bringt. Die ersten Trainingskilometer bereits sind absolviert. In den Pfingstferien starteten die ersten Lehrgänge. In der vergangenen Saison hat es Klara Ohngemach mit sechs Haupttrainingseinheiten pro Woche auf 5000 Kilometer alleine im Cross, Skiroller oder per Ski geschafft – und das in 616 Trainingsstunden.

Hobbys hat die junge Sportlerin übrigens auch, natürlich vorwiegend sportliche. Radfahren, schwimmen, klettern, Berg- und Skitouren und auch alpin fahren.

"Überall dort, wo ich hoch renne, muss ich auch schnell hinunterfahren können."