Der Skisprung-Zirkus ist zurück – wenn auch erst einmal "nur" auf Matten. Den Auftakt bildete am Wochenende der Sommer-Grand-Prix im polnischen Wisla. Und "ein ganz besonderer Moment" (Bundestrainer Horngacher) war dabei das Comeback des Wahl-Hinterzarteners Stephan Leyhe nach 16-monatiger Verletzungspause.
"Die gesamte Szene hat mir sehr gefehlt, denn Skispringen ist einfach mein Lebensinhalt", meinte Leyhe im Vorfeld des Springens, für das er sich keinen Ergebnisdruck auferlegte. "Ich habe mir vorgenommen, die Trainingsleistungen bestmöglich im Wettkampf umzusetzen", erklärte der 29-Jährige, "danach werde ich sehen, wo ich international stehe."
Nach den ersten beiden Wettkämpfen ist zu sehen, dass er noch nicht wieder direkt in die Weltspitze zurückspringen kann. Am Samstag verpasste er als 31. hauchdünn den Finaldurchgang, am Sonntag wurde es immerhin Rang 25. Das ist auch nicht tragisch, denn Horngacher hatte schon im Vorfeld erklärt: "Stephan muss keine Wunder vollbringen, sondern soll nach der langen Pause wieder Wettkampfluft schnuppern."
Das tat auch Olympiasieger Andreas Wellinger, für den es zwar besser lief als in der vergangenen Saison, aber am Ende standen die Plätze 23 und 21 in der Bilanz. Weltmeister Markus Eisenbichler sprang am Samstag beim Sieg des Lokalmatadors Jakub Wolny nur knapp am Podest vorbei. Der 30-Jährige kam auf 128 und 121,5 Meter und wurde damit Fünfter – direkt vor Karl Geiger und Constantin Schmid. Am Sonntag (Sieger Dawid Kubacki) wurden es die Ränge 7 (Eisenbichler), 8 (Schmid), 9 (Severin Freund) und 23 (Geiger).
In der Sommerserie fehlt Hinterzarten übrigens zum zweiten Mal in Folge. Die Umbauarbeiten an der Adlerschanze sind nach dem verhängnisvollen Baufehler noch immer nicht abgeschlossen, die Adlerschanze ist bis auf Weiteres nicht sprungbereit.
Erfreuliches war vom Continentalcup-Auftakt im finnischen Kuopio zu vermelden: Der Sulzer David Siegel (SV Baiersbronn) holte sich im ersten Springen den Sieg, im zweiten landete er auf Rang 6. Adrian Sell (SV Meßstetten) wurde zweimal 20.