Anze Lanisek (Zweiter, von links), Sieger Karl Geiger und der drittplatzierte Markus Eisenbichler jubeln. Im Januar. Derzeit sieht es eher mau aus. Foto: von Ditfurth

Am Wochenende geht es wieder rund auf der Hochfirstschanze. Die Weltelite der Skispringer kommt. Die Fans hoffen auf eine bestimmte Wiederholung.

Das war eine Ansage! Superflieger Karl Geiger segelte auf der Hochfirstschanze auf überragende 143 Meter und schnappte sich den Sieg. Ausgerechnet auf der Hochfirstschanze! Mit der hatte er in der Vergangenheit so seine Probleme – und jetzt das. Dass Kumpel Markus Eisenbichler wie tags zuvor als Dritter aufs Podest kletterte, rundete die ganze Sache zwei Wochen vor Olympia ab.

Karl Geiger im Gelben Trikot

Moment! Zwei Wochen vor Olympia? Ja, leider. Denn der Erfolg der beiden deutschen Vorflieger datiert aus dem Januar und demonstriert auf brutale Art und Weise den Gegensatz zur derzeitigen Situation, wenn die Weltelite der Skispringer am Wochenende wieder in Titisee-Neustadt vorbeischaut und vor endlich wieder großer Kulisse sein Glück versuchen wird. Im Januar schlüpfte Geiger ins Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden – derzeit rangiert er auf Position 23. Hinter Pius Paschke (11.), Eisenbichler (13.) und Andreas Wellinger (15.). "Ich bin in einer so guten Form wie noch nie", sagte Geiger in Neustadt im Januar – "Ich kann die vereinzelt guten Sprünge im Training nicht im Wettkampf abrufen, das ist natürlich ärgerlich", sagt er heute. Schlechter platziert als er sind vom aktuellen Team, das im Schwarzwald an den Start gehen wird, nur Constantin Schmid und Lokalmatador Stephan Leyhe.

Und so richten sich am Wochenende die Hoffnungen auf eine "extrem coole Performance" in Richtung Hochfirstschanze, sowohl bei Karl Geiger als auch bei den Fans und Bundestrainer Stefan Horngacher, der selbst seit 15 Jahren in Neustadt lebt, mit Blick auf die grandiose Schanzenanlage im Schmidsbachtal. "Das gesamte Team ist hochmotiviert für die anstehenden Wettkämpfe vor heimischem Publikum", sagt Horngacher, der auf "die Unterstützung der Fans im Stadion" hofft, damit das derzeitige Tief seiner Springer überwunden werden kann. Schließlich weiß Horngacher: "Das Heimspringen in Titisee-Neustadt zählt zu den absoluten Highlights in der Saison."

Katharina Althaus hat noch eine Rechnung offen

Vielleicht wird für Geiger Kollege Wellinger in die Erfolgs-Bresche springen, denn der 27-Jährigen schwärmt von der "Eisspur aus Natureis. Auf so einer Spur fühle ich mich wohl und bin entsprechend motiviert für das lange Wochenende."

Besser als den Herren der Schöpfung ging es bisher den Damen, die nach ihrer Neustadt-Premiere im Januar 2021 erstmals am gleichen Wochenende mit den Männern starten und am Samstag einen Mixed-Wettkampf bestreiten. Katharina Althaus, frisch gekürte Lillehammer-Siegerin hat allerdings noch eine Rechnung offen mit der Hochfirstschanze. "Das letzte Mal, als wir in Titisee-Neustadt waren, bin ich nicht so gut gesprungen und hatte die Schanze nicht knacken können", gibt sie zu. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Programm

Freitag, 09. Dezember

10.00 Uhr: Qualifikation Männer

11.45 Uhr: Einzel Männer

Samstag, 10. Dezember

11.45 Uhr: Mixed Team

Sonntag, 11. Dezember

11.00 Uhr: Qualifikation Frauen

12.15 Uhr: Einzel Frauen

14.30 Uhr: Qualifikation Männer

15.45 Uhr: Einzel Männer

Fernsehen

Die Weltcup-Wettbewerbe in Titisee-Neustadt werden im ZDF, im ZDF-Livestream sowie von Eurosport und Eurosport 2 übertragen.

Freitag, 09. Dezember

ZDF, 11.30 – 15.00 Uhr: sportstudio live mit Skispringen und Biathlon-Weltcup, 10 km Sprint Herren aus Hochfilzen.

Eurosport, 11.30 – 13.30 Uhr.

Samstag, 10. Dezember

ZDF, 10.10 – 15.10 Uhr: sportstudio live mit Skispringen, Biathlon und Snowboard-Weltcup in Winterberg.

Eurosport, 11.30 – 13.30 Uhr.

Sonntag, 11. Dezember

ZDF, 11.15 – 17.40 Uhr: sportstudio live mit Skispringen (circa 13.00 Uhr Frauen; 15.35 Uhr Männer), Biathlon und Snowboard.

Eurosport, 14.30 – 17.30 Uhr: Skispringen, Männer.