Der Baiersbronner Youngster Finn Braun macht sich vor dem Weltcup in Willingen keinen Druck. Foto: Eibner/Memmler

David Siegel, Luca Roth, Finn Braun und nicht zuletzt Stephan Leyhe – beim Skispringen in Willingen peilen die Adler aus der Region Weltcup-Punkte an.

So viele Springer aus dem Schwarzwald und von der Schwäbischen Alb wie schon lange nicht mehr werden am Wochenende beim Weltcup der Skispringer in Willingen am Start sein. Neben dem Weltcup-Team um den Hinterzartener Stephan Leyhe und den nach kurzer Auszeit zurückgekehrten Karl Geiger wird auch die nationale Gruppe um den Meßstetter Luca Roth, den Baiersbronner Finn Braun und den Sulzer David Siegel im Upland über den Bakken gehen., zunächst bei der Quali (12.00 Uhr Frauen/18.15 Uhr Männer/Eurosport) und dem Mixed-Springen am Freitag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport).

Luca Roth in Top-Form

Besonders für Luca Roth lief es zuletzt im zweitklassigen Continentalcup (COC) sehr gut – im österreichischen Eisenerz standen die Plätze 5 und 7 zu Buche. "Da hat es endlich mal funktioniert, dass ich die Sprünge mache, die ich auch im Training zeige. Im Training war ich schon sehr oft in den Top sechs, aber dann habe ich’s im Wettkampf nie richtig hingekriegt. Da sieht man, dass ich gut mitmischen kann."

An Willingen hat er nicht die besten Erinnerungen. "Ich hatte da bisher einmal einen Wettkampf. Der lief nicht so wie erwünscht." Das mindert seine Vorfreude aber kein bisschen. "Ich freue mich riesig, weil es mit den vielen Zuschauern ein cooles Erlebnis sein wird."

Dass Eisenerz keine Eintagsfliege war, hat Roth beim Trainingslager in der letzten Woche in Oberstdorf gesehen: "Da bin ich sehr gut gesprungen. Es geht jetzt immer besser und besser." Daher hat er ein klares Ziel: "Dass ich die Sprünge so in den Wettkampf bekomme, wie ich sie im Training mache. Dann kommt auf jeden Fall ein gutes Ergebnis raus."

David Siegel mit deutlischem Aufwärtstrend

Auch David Siegel sieht bei sich einen Aufwärtstrend. "Es ist noch nicht hundertprozentig konstant", meint der 26-Jährige, "aber das kommt jetzt auch. Ich freue mich, im COC regelmäßig in die Top Ten reinzuspringen." Minimalziel für Willingen ist erst einmal, "am Freitag die Quali zu schaffen". Aber natürlich hat er Weltcup-Punkte im Visier, das würde nämlich heißen, "am Samstag den zweiten Durchgang zu schaffen und unter die Top 30 zu springen". Ansonsten erwartet er "großen Spaß, sowohl was die Stimmung beim Heimweltcup angeht als auch beim Duell mit den Besten".

Ein Traum für Finn Braun

Für den Baiersbronner Finn Braun ist es nach der Vierschanzentournee, bei der er knapp in der Quali gescheitert war, die zweite Weltcup-Teilnahme. "Ein Weltcup ist immer ein Highlight und für mich ein Traum. Im Vergleich zu B-Weltcups ist es durch die vielen Zuschauer und das Fernsehen noch mal etwas komplett anderes", freut sich der 21-Jährige auf das Event.

Ziel ist es für ihn, durch die Quali zu kommen. "Das wäre schon ein Erfolg. Ich habe keine riesigen Erwartungen. Das Niveau ist viel höher, und ich will mir nicht zu viel Druck machen, sondern die Sprünge aus dem Training auch in Willingen umsetzen." Am Freitag beim Training gilt es nun erst einmal, sich an die Mühlenkopfschanze zu gewöhnen, die für Braun noch eine Unbekannte darstellt. Und dann anzugreifen, wenn es ernst wird.