Pius Paschke (links) und Andreas Wellinger feiern ihren Sieg zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes in Titisee-Neustadt. Foto: Eibner/Memmler

Die deutschen Skispringer haben auf den Weltcup in Titisee-Neustadt hingefiebert. Und am Freitag haben Pius Paschke, Andreas Wellinger und Stephan Leyhe schon mal gezeigt, warum das so ist.

Was war das für ein Auftakt in Titisee-Neustadt! Pius Paschke und Andreas Wellinger kamen als „Super-Team“, sahen und siegten. Und wie!

 

Großer Vorsprung auf Österreich

Mit 23,3 Punkten Vorsprung verwiesen die beiden Österreich mit Daniel Tschofenig und Jan Hörl auf den zweiten Platz, Norwegen (Halvor Egner Granerud/Kristoffersen Eriksen Sundal) war noch weitere 20,8 Punkte entfernt.

In jedem einzelnen ihrer jeweils drei Sprünge lagen Paschke und Wellinger in ihrer Startgruppe auf der 1. Besser geht es nicht. „Wir haben sehr konstante Sprünge auf einem sehr guten Niveau gehabt“, resümierte Paschke wie immer nüchtern, „und dann ist es cool, wenn man am Schluss ganz oben steht.“

Liebe zur Hochfirstschanze wächst weiter

Schon im Vorfeld hatten die deutschen Adler ihre Liebe zur Hochfirstschanze bekundet, am Freitag ist diese noch ein bisschen gewachsen. Denn nicht nur Paschke und Wellinger zeigten, wie weit man auf der Naturschanze im Schmiedsbachtal heruntersegeln kann. Die größte Weite im ersten Training erreichte Lokalmatador Stephan Leyhe. Der Hinterzartener hatte ja schon bekundet, wie gut ihm die „sehr schöne Charakteristik der Schanze“ gefällt und wie sehr er den „steilen Naturanlauf und die natürliche Eisspur“ liebt.

Keinerlei Aussetzer

Damit steht er nicht allein. „Ich mag die Schanze von Natur aus“, erklärte Wellinger nach dem Freitag-Triumph. Und bei allen Sprüngen – zweimal im Training und dreimal im Wettkampf – hatte er keinen Aussetzer. „Ja, das Schöne heute war, dass weder der Pius noch ich irgendwas haben drauflegen müssen, sondern sich vom ersten Sprung weg das richtige Gefühl aufgebaut hat.“

Im Wettkampf flutscht’s

Fast staunend beobachtete er, wie der Superteam-Wettbewerb dann eine ganz spezielle Eigendynamik entwickelte. „Wir haben einmal vorgelegt – und dann quasi die ganze Zeit verwaltet, sind immer vorne weggegangen. Also, das war ein richtig starker Skisprungtag von uns.“

Punktrichter haben nichts zu meckern

Interessant war auch, dass die beiden den Punktrichtern keinen Grund für Abzüge lieferten. So stilistisch sauber, wie sie die Sprünge in den Schnee zauberten, legten sie auch da einen Abstand zu allen anderen. Das ist in dieser Saison besonders wichtig, denn bei unsauberen Landungen kann mehr abgezogen werden, was im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hatte.

„Tatsächlich haben wir uns mit der Materie auseinandergesetzt“, gab der Weltcup-Führende Paschke zu, „der Welle ist ja sowieso Stilist. Ich habe in diesem Winter sicher auch schon sehr gute Ladungen dabei gehabt.“ So sieht Understatement à la Paschke aus.

Jetzt sollen Einzelsiege her

Und auch wenn sich das Superteam-Format für Wellinger immer noch „so ein bisschen wie Training anfühlt“ und er eher „Fan vom klassischen Team zu viert“ ist, haben die beiden für die kommenden zwei Tage große Pläne. „Wenn wir noch ein bisschen Luft von vorne haben, dann schaue ich, was die Flugbahn macht“, erklärt Wellinger technisch verklausuliert, was er – genauso wie Paschke – am Samstag und Sonntag vorhat: Siegen!

Das Programm am Wochenende

Ob das klappt, ist an beiden Tagen ab 14.30 Uhr in der Quali und ab 16.00 Uhr im Wettkampf zu begutachten.