Constantin Schmid überzeugte bei seinen Auftritten in Klingenthal. Foto: Eibner

Beim Finale des Sommer-Grand-Prix im sächsischen Klingenthal springt der Sulzer David Siegel in den zweiten Durchgang. Ryoyu Kobayashi und Halvor Egner Granerud liefern sich ein hochklassiges Duell.

Am Ende des Sommerspringens von Klingenthal herrschte bei David Siegel aus Sulz-Dürrenmettstetten Erleichterung. Erleichterung darüber, dass er endlich einmal wieder beim Weltcup mitspringen durfte, und Erleichterung darüber, dass er "endlich mal wieder Punkte in der ersten Liga" gemacht hat. Zwar waren es am Ende nur drei Zähler für Platz 28, da auf die sehr guten Qualisprünge des Athleten des SV Baiersbronn zwei eher durchwachsene Wettkampfdurchgänge folgten, dennoch überwog bei ihm das Positive. Schließlich ist der Sommer-Grand-Prix auch nur ein Probelauf für die in sieben Wochen in Nischni Tagil beginnenden Weltcup. Und am 20. und 21. November in Russland möchte David Siegel gerne Teil des Weltcup-Teams sein. Deshalb freute er sich über die Rückkehr zu den Wettkämpfen der Weltspitze in Klingenthal und geht nun "fokussiert auf die Zielgerade der Wintervorbereitung".

 

Claudio Haas verpasst hauchdünn Durchgang zwei

Nicht ganz rund lief der Wettkampf für Claudio Haas (ST Schonach-Rohrhardsberg), der in der Qualifikation noch geglänzt hatte. Für den Nachwuchsspringer war nach dem ersten Sprung auf 121,5 Meter bereits Schluss – hauchdünn hatte er damit den zweiten Durchgang verfehlt. Sorgenfalten gab es bei den Fans, als Topspringer Markus Eisenbichler seinen Trainingssprung nicht stehen konnte und stürzte. Zwar verzichtete der Weltmeister danach auf den Wettkampf, die Verantwortlichen gaben jedoch Entwarnung: nichts passiert.

Schlagabtausch der Favoriten

Wie erwartet wurde das Finale der Sommer-Serie zum ersten Schlagabtausch der Winter-Favoriten. Und es zeigte sich deutlich, dass in diesem Winter der Weltcup – und später wohl auch die Wertung der Vierschanzentournee – nur über Ryoyu Kobayashi gehen wird. Der Japaner drückte dem Wettkampf in Klingenthal seinen Stempel auf. Selbst der Sommersieger Halvor Egner Granerud, der sich selbst in bestechender Form befindet, konnte nicht mithalten und musste sich mit Platz zwei begnügen.

Spannender Winter steht bevor

Die Weltcupgesamtsieger der Winter 2018/2019 (Kobayashi) und 2020/2021 (Granerud) versprechen den Fans einen spannenden Weltcup. "Im vergangenen Winter ist mir immer nur ein guter Sprung in einem Wettkampf gelungen, heute waren es endlich zwei. Ich freue mich wahnsinnig auf dem Winter, und ich bin auf einem guten Weg", ließ Kobayashi wissen, der sich "besonders auf das Skifliegen" freut – "und natürlich auf die Olympischen Spiele!" Auch Granerud gab zu: "Es wird sehr schwer werden, Ryoyu im kommenden Winter zu schlagen, wenn er auf dem Niveau von heute springt." Nichtsdestotrotz formulierte der Norweger eine spezielle Kampfansage: "Ich möchte im kommenden Winter besser springen als im letzten Winter, und das wird auch nötig sein um Ryoyu zu schlagen."

Constantin Schmid vorn dabei

Und die Deutschen? Constantin Schmid und Karl Geiger setzten sich mit den Plätzen 5 und 8 am besten in Szene. Youngster Schmid strahlte über das ganze Gesicht, als er seine zwei gelungenen Sprünge kommentierte. "Ich hoffe, dass das jetzt so weitergeht", sagte der 21-Jährige, "das ist erst mal ein gutes Zeichen für den Winter." Er will alles dafür tun, bei den Saisonhöhepunkten Vierschanzentournee und Olympia (4. Bis 20. Februar) in Topform zu sein, und wer weiß? Vielleicht kann er am 6. Februar (Normalschanze) oder am 12. Februar (Großschanze) ein Resümee ziehen wie in Klingenthal: "Die Schanze war mir wohlgesonnen heute."