Sommer, Sonne, Hitze – und in Polen gehen die Skispringer in die neue Saison. Die erste Standortbestimmung verläuft durchwachsen.
Der Sommer ist in vollem Gange, Deutschland schwitzt und sucht nach Abkühlung. Und just in dieser Situation beginnen die Skispringer und Skispringerinnen ihre Saison mit dem ersten Sommer-Grand-Prix im polnischen Wisla (Samstag, 10.30 Uhr Frauen; 15.00 Uhr Männer; Sonntag, 15.00 Uhr Männer, 17.30 Uhr Frauen).
Markus Eisenbichler lässt aus
Die deutschen Aktiven starten direkt aus ihrem Trainingslehrgang auf ebendieser Schanze – bis auf Markus Eisenbichler, der zwar den Lehrgang mitmachte, aber aus "Gründen der Trainings- und Belastungssteuerung" (Pressesprecher Ralph Eder) den Wettkampf auslässt. Gar nicht erst mit nach Polen fahren konnten Constantin Schmid und Philipp Raimund. Das könnte einen Vorgeschmack auf eine wiederum schwierige Saison geben, denn Schuld daran war eine Corona-Infektion der beiden.
Stephan Leyhe mit heiß-kalter Liebe
Die, die aber dabei sind, freuen sich auf den ersten internationalen Vergleich. "Einfach, um zu wissen, wo man steht, wie das Training so war", erklärt der Hinterzartener Stephan Leyhe, der aber nach den zurückliegenden Trainingseindrücken weiß, dass "die heißen Tage ein bisschen eine Challenge" werden. Da tut es sein Übriges, dass seine Liebe zur Adam-Malysz-Schanze eine heiß-kalte ist. "Da tu ich mich manchmal ein bisschen schwer, manchmal ein bisschen leichter, das ist eben nicht meine Lieblingsschanze", gab der Wahl-Schwarzwälder zu, aber: "Ich freu mich dennoch drauf, endlich mal wieder einen Wettkampf zu haben."
Qualifikation bescheiden
Der begann am Freitagabend mit der Qualifikation, in der es für Leyhe eher nicht so gut lief. Am Ende war es Platz 26. Pius Paschke landete einen Rang davor, Andreas Wellinger auf Platz 13.
Karl Geiger fährt die Spannung hoch
Und Deutschlands Vorspringer Karl Geiger war beim Heimsieg von Piotr Zyla auf Rang 7 wieder mal der beste Deutsche. Den kribbelte es schon wieder kräftig nach monatelanger Pause: "Es ist doch schon wieder ein bisschen her seit dem letzten Wettkampf in Planica." Und immer nur in der eigenen Gruppe vom Bakken zu gehen, befriedigt auf Dauer eben nicht ganz. "Man hat jetzt viel trainiert, und jetzt ist es gut zu sehen, was passiert, wenn man die Wettkampfspannung wieder hochfährt." Und nach der "intensiven Woche, die hinter uns liegt", verspricht er, "alles zu geben".
Stefan Horngacher ganz zufrieden
Bundestrainer Stefan Horngacher war mit der Trainingswoche ganz zufrieden und setzte den Fokus für den Wettkampf nicht ganz so hoch an. "Wir müssen sehen, dass wir die Trainingssprünge aus den Füßen rauskriegen. Es ist doch ziemlich heiß, und wir versuchen, mit den vier verbleibenden Springern einen guten Wettkampf zu machen."
Frauen starten vielversprechend
Vielversprechend starteten die Frauen ins erste ernste Wochenende. Da nur 32 Springerinnen gemeldet hatten, entfiel die Qualifikation. Stattdessen wurde ein Prolog absolviert, den die Österreicherin Marita Kramer gewann. Selina Freitag wurde als beste Deutsche Fünfte, Katharina Althaus Siebte und Pauline Hessler, die wegen eines Bandscheibenvorfalls keine gute Vorbereitung hatte, landete zur Zufriedenheit von Bundestrainer Maximilian Mechler auf Platz 9.