Markus Eisenbichler ist in Oberstdorf "ganz gut gehupft". Foto: Schmidt

Skispringen: Wellinger bei Comeback erst einmal weit hinten. Karl Geiger auf Rang drei. 

Der dreifache Seefeld-Weltmeister Markus Eisenbichler ist erstmals deutscher Skisprung-Meister. Mit Sprüngen auf 140,5 und 139 Meter setzte sich der 29 Jahre alte Siegsdorfer am Donnerstag auf der Großschanze von Oberstdorf klar gegen die nationale Konkurrenz durch und landete vor Martin Hamann (135,5 und 129,5 Meter) sowie Vorjahressieger Karl Geiger (130,5 und 131 Meter), der als Topfavorit galt. Geiger hatte im Vorjahr die mit Abstand besten Ergebnisse des deutschen Teams im Weltcup eingefahren.

"Für mich ist der Titel viel wert, weil ich vorher schon oft ganz gut gehupft bin. Meistens habe ich es dann bei der deutschen Meisterschaft vermasselt. Jetzt bin ich im Sommer auch ganz gut gehupft. Ich wollte es auch mal werden", kommentierte Eisenbichler in Oberstdorf. "Deutscher Meister kann sich nicht jeder nennen, ich wollte auch mal zu dem Kreis zählen", fügte "Eisei" an.

Pius Paschke als Vierter und Severin Freund auf Platz fünf komplettierten die Top-Ränge. Deutlich zurück lag Richard Freitag, der nicht über Rang sieben hinaus kam. Auch für Rückkehrer Andreas Wellinger ist der Weg in die nationale Spitze noch etwas weiter. Der Olympiasieger bestritt 16 Monate nach seinem Kreuzbandriss im Juni 2019 erstmals wieder einen Wettbewerb und belegte nach Sprüngen auf 123,5 und 116 Meter den 13. Platz. Zulezt war Wellinger im März 2019 im Wettkampf von der Schnaze gehüft. Seine lange Pause hat er ausgiebig genutzt.

Der Skisprung-Olympiasieger hat in Australien gesurft, daheim studiert und nebenbei sogar für seinem Pilotenschein gebüffelt. Zehn Flugstunden hat er auf dem Konto. Seine ersten Landungen seien allerdings "noch ein bisschen holprig" gewesen, berichtete der 25-Jährige.

Sauber landen will Wellinger ohnehin viel lieber wieder auf den Hängen der Skisprung-Welt. Beim Training im österreichischen Hinzenbach war Wellinger im Juni 2019 schwer gestürzt. Die Diagnose: Kreuzbandriss im rechten Knie. Einen ganzen Winter verpasste der Held von Pyeongchang, erst im Mai 2020 ging es wieder auf die Schanze. So ist er das Comeback auch betont gelassen angegangen: "Klar, ich will wieder ganz nach oben", sagt er angesichts der nahenden Highlights: "Aber man kann lange noch nicht sagen, ob es auch bis dahin reicht."