Der grünen Matte sei Dank: Skispringen ist in Meßstetten eine Ganzjahressportart. Foto: Skiverein Meßstetten

Beim Skiverein Meßstetten ist immer was los. Am Samstag findet nun das alljährliche Kurt-Neher-Gedächtnisspringen statt. In diesem Jahr geht es aber nur über die K40-Schanze, die K20-Schanze wird für die Kids im kommenden Jahr saniert. 

Im Jahr 1995 fand das Kurt-Neher-Gedächtnisspringen in der Sommersaison erstmals in Meßstetten statt. Der damalige stellvertretende Bürgermeister der Heuberggemeinde und Vorsitzende des ansässigen Skivereins hatte Anfang der 90er-Jahre Matten installieren lassen. So war auch in der Nebensaison Skispringen möglich geworden.

Meßstetter Eigengewächse

Davon profitierten in der Folge die Meßstetter Eigengewächse wie ein Pascal Bodmer oder ein Luca Roth, die in jungen Jahren auch schon beim Kurt-Neher-Gedächtnisspringen über den Bakken gingen. Der mittlerweile 23-jährige Luca Roth ist das Aushängeschild des Vereins. Im Jahr 2020 wurde er zum Juniorensporler des Jahres des deutschen Skiverbandes gewählt. 

Die Deufel-Schwestern

Der Skiverein Meßstetten ist bekannt für seine gute Jugendarbeit. So haben die beiden Deufel-Schwestern sich jüngst einen Namen gemacht. Die 15-jährige Anna Deufel und ihre drei Jahre jüngere Schwester Sarah haben schon einige Erfolge verbucht und könnten sich einmal zu Weltcup-Skispringerinnen entwickeln. 

Wintersport in Meßstetten

"Das ist auch ein Lob für die gute Arbeit unserer Trainer", sagt der Vorsitzende des Skivereins Meßstetten Oliver Rentschler. "Es gibt kaum einen Verein, der in der Größe und in der Lage, also auf der Schwäbischen Alb, so viele Talente hervorbringt wie der Skiverein Meßstetten und diese zur nationalen Spitze führt. Meßstetten ist definitiv Wintersportort, auch wenn es nicht an der Ortseingangstafel steht."

Pascal Bodmer erfolgreich

Vor einer Dekade war der Meßstetter Pascal Bodmer Siebter der Gesamtwertung bei der Vierschanzentournee. Vor zwei Jahren waren mit Luca Roth und Adrian Sell zwei Skispinger vom Skiverein Meßstetten in der nationalen Gruppe beim wichtigsten Skisprung-Event des Jahres mit dabei. "Skispringen und Biathlon sind die Formel 1 des Winters. Über die Popularität der Sportart mache ich mir keine Sorgen. Wir planen vom Verein auch wieder eine Busausfahrt zum Skifliegen nach Oberstdorf. Wir sind uns sicher, dass wieder ein ganzer Bus voll wird, denn die Faszination des Skispringens ist ungebrochen", so Rentschler. 

Matten-Skispringen als Innovation

Normalerweise denkt man beim Skispringen an eine Wintersportart, doch mittlerweile finden auch nationale Meisterschaften auf der Matte statt. "Skisport, das können sich viele im Sommer nicht so richtig vorstellen. Deswegen machen wir auch das Kurt-Neher-Gedächtnisspringen, weil Kurt Neher eben derjenige war, der die Matten auf die Schwäbische Alb gebracht hat", erzählt Rentschler. 

K20-Schanze wird generalüberholt

Die K20-Schanze, die sonst für den Kids-Cup und die Youth-Trophy genutzt wird, könne man im Wettbewerbsbetrieb gerade nicht hernehmen, berichtet Rentschler. "Die Schanze wird im kommenden Jahr gerichtet, sodass wir auch wieder Finals austragen können. Dann wird die Schanze auch wieder so gerichtet, dass man die nächsten 50 Jahre wieder darauf springen kann."

Start um 12 Uhr

Das Springen auf der K40-Schanze startet am Samstag, um 12 Uhr. "Wir rechnen mit einem guten Zuspruch an Teilnehmern aus dem Bereich der Schwarzwälder Skiverbände und des Schwäbischen Skiverbandes. Sportlich haben die Trainer des Skivereins Ulrich Clesle, Sven Kollmannsberger und Eva Pfaff unsere Springerinnen gut vorbereitet, so dass wir auf ein starkes Ergebnis hoffen." 

Im Anschluss findet der obligatorische Crosslauf statt. "Dabei geht es darum, dass wir die Gesamtheit der Nordischen Kombination nicht aus den Augen verlieren. Das wird auch von den Landestrainern gefordert. Der Start erfolgt nach Gundersen-Methode, das heißt, das Sprungergebnis gibt dann die Abstände im Lauf vor", so Rentschler abschließend.