Der Klimawandel setzt dem Skisport im Schwarzwald zu. Besonders deutlich wird das in St. Georgens kleinem Stadtteil Oberkirnach. Bereits vor einem Jahr schloss einer der dort beheimateten fünf Skilifte. Nun hören zwei weitere auf.
Bis vor einem Jahr galt Oberkirnach mit seinen damals noch fünf Skiliften als ein Zentrum des Skisports in der Region. Doch der Klimawandel mit weniger Schneefall ließ bereits im vergangenen Jahr den Kesselberglift nach der Saison 2023/2024 endgültig aufhören.
Nun folgen mit dem Winterberglift und dem Brigachlift zwei weitere, die ihren Betrieb einstellen. Wobei sich Willi Stockburger, der den Brigachlift führt, erst im Laufe des neuen Jahres endgültig entscheiden möchte. Aber in dieser Saison werde der Lift nicht laufen, und er geht davon aus, dass der Brigachlift dauerhaft nicht mehr in Betrieb sein wird.
Die Rodler nutzen den dortigen Hang derzeit sehr gerne. Rodler und Schlittenfahrer kämen mit weniger Schnee aus im Vergleich zu Skifahrern, so Stockburger. So möchte er diese Wintersaison beobachten und gegebenenfalls in der Saison 2025/2026 die zum Lift gehörige Vesperstube wieder öffnen, damit die Rodler eine Einkehrmöglichkeit hätten.
Auch auf der Webseite des Winterberglifts wird das Aus verkündet. Dort geben die Familien Weißer und Bähr bekannt, dass ihr Lift zur Saison 2024/2025 „nicht mehr in Betrieb genommen wird“. Außerdem werde die Skischule am Winterberg keine Kurse mehr anbieten.
„Die Entscheidung, den Betrieb einzustellen, ist uns nicht leicht gefallen“, heißt es dort weiter. „Doch angesichts technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen ist dieser Schritt notwendig geworden.“
Im Jahr 1970 sei der Winterberglift „mit viel Engagement und Leidenschaft“ von Johann Georg Weißer und Fridolin Bächle gegründet worden. „Seitdem hat er Generationen von Wintersportlern unvergessliche Momente im Schnee beschert.“ Und weiter ist auf der Webseite zu lesen: „Wir sind dankbar für die vielen wunderbaren Jahre und die Treue, die ihr uns entgegen gebracht habt.“
Weiterhin in Betrieb bleiben in Oberkirnach der Schlossberglift und der Lift am Oberen Schlossberg. Wobei der Schlossberglift am Montag mangels Schnee auch nicht in Betrieb war. Lediglich am Oberen Schlossberglift liefen die Schlepplifte und waren sehr gut besucht.
Ski- und Schlittenfahrer nutzen Möglichkeit am Oberen Schlossberg
Der Brigachlift befindet sich benachbart zum Lift am Oberen Schlossberg. Doch die Schneedecke am Oberen Schlossberg liegt beschattet durch den angrenzenden Wald und kann sich somit besser halten. Außer den Ski- und Snowboardfahrern nutzten den breiten Hang am Montag auch etliche Familien zum Rodeln und Schlittenfahren.
Auf der Webseite des Brigachlifts wird betont: „Das Rodeln an unserem Hang erfolgt auf eigene Gefahr.“ Davon ließen sich die vielen Kinder und ihre Eltern jedoch nicht abhalten, sondern vergnügten sich bei den Abfahrten mit ihren rutschigen Untersätzen und das bei strahlendem Sonnenschein.
Die Winterferien seien eigentlich die umsatzstärksten Tage, sofern genug Schnee liege, merkt Brigachlift-Betreiber Stockburger an. Doch das sei in den vergangenen Jahren selten geworden. Ab 70 Betriebstagen lohne sich ein Lift. Aber in den vergangenen Jahren seien es stets „wesentlich weniger“ gewesen.
Stockburger hat auch eine Änderung des Freizeitverhaltens bemerkt. So seien in den vergangenen Jahren außerhalb der Schulferien an den Nachmittagen unter der Woche weniger Skisportler gekommen. Er führt das darauf zurück, dass Schüler vermehrt mit Nachmittagsunterricht oder Vereinsaktivitäten ausgelastet sind. Entscheidend sei jedoch der Klimawandel, der den Wintersport im ganzen Schwarzwald in den vergangenen Jahren zunehmend beeinträchtigte.
Wie von einem Mitarbeiter des Lifts am Oberen Schlossberg zu erfahren ist, eröffnete der Betrieb dort am 25. Dezember. Tagesaktuell weisen dieser Lift und der Schlossberglift auf ihren Webseiten auf ihre Öffnungen hin.