Sichtlich stolz auf das Skiinternat Furtwangen ist Internatsleiter Niclas Kullmann. Seit nunmehr zwölf Jahren begleitet er junge Menschen auf deren sportlichem Weg. Foto: Stadtverwaltung Furtwangen

Das Skiinternat blickt auf eine gelungene Saison und das, obwohl die Schüler dem Schnee oft hinterherfahren mussten. Was das Leben aus dem Koffer für die jungen Sportler bedeutet.

Eine rundum erfolgreiche Saison liegt hinter den Schülern des Skiinternats Furtwangen (SKIF). 16 Meistertitel und insgesamt 32 Medaillen bei deutschen und internationalen Meisterschaften sind „ein tolles Resümee“, informiert die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Lediglich am Schnee hat es häufig gefehlt. Wie sich dies auf den gesamten Ablauf ausgewirkt hat und wie das SKIF derzeit aufgestellt ist, darauf blickte Internatsleiter Niclas Kullmann zurück.

„Wir mussten in der vergangenen Saison dem Schnee hinterherfahren. Wir waren oft in Planica oder Seefeld, alles in allem kommen da gut und gerne 300 Fahrtstunden zusammen“, schilderte Kullmann. Dies war sowohl für die Jugendlichen als auch für das Trainerteam ein deutlicher Nebenaufwand. „Viele unserer Schüler leben in den Wintermonaten aus dem Koffer“, erklärte der Internatsleiter. Bis Ende Juli wird nun versucht, die Reisetätigkeiten ein wenig einzuschränken.

Digitalisierung erleichtert einiges

Momentan sind 28 Sportler im SKIF, wobei gerade der Bereich Skisprung und Biathlon stark vertreten ist. Die größte Herausforderung für die Jugendlichen ist dabei, neben der starken Reisetätigkeit die Fehlzeiten in der Schule zu kompensieren. Unterrichtsstoff muss nachgeholt, Arbeiten müssen nachgeschrieben werden. Wie Niclas Kullmann betonte, „ist es manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber die Digitalisierung erleichtert die Situation sehr.“

Ein Leben aus dem Koffer

Seine Erfahrung in den vergangenen zwölf Jahren seiner Tätigkeit als Internatsleiter sei dabei allerdings positiv. Die Noten der Schüler leiden Kullmann zufolge nicht unter der enormen Belastung durch den Sport und die Trainingszeiten. Ganz im Gegenteil: „Die jungen Sportler sind sehr ehrgeizig, mega diszipliniert, strukturiert und organisiert“, erklärte Kullmann. Überhaupt sieht der Internatsleiter den Sport als wichtiges Potenzial für die Heranwachsenden: „Sport generell hat in der letzten Zeit eine viel größere Bewandtnis, was die Entwicklung von jungen Menschen angeht, als noch früher“, sagt er.

Gewinnen und Verlieren, Frustration und Erfolg

Gewinnen und Verlieren sowie Frustration und Erfolg stehen beim Sport auf der Tagesordnung und prägen die Schüler. „Der Prozess dabei ist das eigentlich wichtige, sich auszuprobieren und die Grenzen kennenzulernen durch das eigene Handeln. So entwickeln sich unsere Schüler zu rundum wertvollen Menschen“, fasst Kullmann zusammen.

Die Schüler im SKIF sind zwischen 15 und 19 Jahren alt. Einige von ihnen kommen nach dem Abschluss wieder zurück und bringen sich etwa als Trainer für das Skiinternat ein. Der Großteil der Schüler kommt aus Baden-Württemberg.

Herausragende Erfolge

Die Erfolge der vergangenen Saison können sich sehen lassen. Besonders hebt das Internat die Leistungen von Julia Tannheimer beim European Youth Olympic Festival und bei der Jugend-WM hervor.

Drei Deutsche Meister im Skispringen

Beachtlich sei zudem, dass im Skispringen in der Altersklasse U15 mit Yann Kullmann, J16 mit Janne Holz und J17 mit Otto Maus jeweils ein Deutscher Meister aus Furtwangen gestellt werden konnte.

Weitere Informationen zum Skiinternat Furtwangen gibt es auf der Webseite der Einrichtung, www.skiinternat-furtwangen.de.