Die Talente, Betreuer, Trainer und Mitarbeiter des Furtwanger Skiinternats freuen sich auf den Winter. Foto: SKIF

27 Wintersport-Talente, 27 Hoffnungen, drei Disziplinen und ein stolzer Niclas Kullmann: Der Internatsleiter drückt aber auch einer Nicht-SKIF-Absolventin die Daumen.

Kombinationsüberfliegerin Nathalie Armbruster (SV/SZ Kniebis) lernte und schwitzte nicht am Skiinternat Furtwangen (SKIF), sondern baute ihr Traumabi (1,0) am Freudenstädter Kepler-Gymansium.

 

Mit Michele Eller und Fabienne Klumpp (beide SV Baiersbronn) hat die große Kombi-Hoffnung aus dem Nordschwarzwald aber schon zwei Nacheiferinnen praktisch aus der Nachbarschaft, die in Furtwangen die nächsten schulischen und sportlichen Entwicklungsschritte machen.

Zusammen mit Armbruster holte übrigens die erst 16-jährige Klumpp mit dem Team Baden-Württemberg in Oberstdorf DM-Gold. „Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man sich als junge Sportlerin an so einer internationalen Topathletin wie Nathalie Armbruster orientieren kann“, freut sich Niclas Kullmann, dass im Skiinternat derzeit gleich zwei starke Kombiniererinnen ihren Weg gehen.

Und weshalb hat Kombinationsstar Armbruster nicht das Furtwanger Skiinternat besucht? „Nathalie ist extrem heimatverbunden. Es war immer klar, dass sie in ihrer Heimat bleibt. Außerdem ist sie nicht nur eine Ausnahmesportlerin, sondern auch eine Ausnahmeschülerin“, verweist der SKIF-Internatsleiter auf das Traumabi der Freudenstädterin.

Die neue Belegung

Die Nordische Kombination – auch Olympiasieger Georg Hettich (Schonach) war einst am SKIF – ist also eine von weiter drei Sportarten, in denen die 27 Schülerinnen und Schüler (elf Talente sind neu gekommen) gefördert werden.

Für die Talente im Ski alpin, im Skicross oder im Snowboard sei Oberstdorf aufgrund der dortigen (Schnee-)Möglichkeiten die angesagte Adresse. „Und im Langlauf geht die Entwicklung über die Stützpunkte und Freiburg“, sagt Kullmann.

Die Vorbilder

Im Skisprung und im Biathlon hoffen in Furtwangen dagegen zahlreiche Talente, dass sie einmal in die große Fußstapfen von Martin Schmitt oder Janina-Hettich-Walz treten können. „Wir sind im Skispringen auf einem guten Weg“, verweist Kullmann auf starke Ergebnisse im Alpencup. Vor allem Sohn Yann Kullmann und Janne Holz hatten zuletzt mit Podestergebnissen international für Aufsehen gesorgt.

Skisprung

Die Skispringerinnen und Skispringer, natürlich auch die Talente in der Kombination, profitieren seit diesem Jahr dabei vom neuen Windkanal am Adler-Skistadion in Hinterzarten. „Das ist extrem wichtig für uns. Wir nutzen diese tolle Möglichkeit mindestens einmal in der Woche“, hofft Niclas Kullmann, dass sich dieses Alleinstellungsmerkmal bald auch in weiteren Erfolgen der Furtwanger Talente bezahlt macht.

Biathlon

Aushängeschilder sind aber weiter vor allem die Biathletinnen und Biathleten. Die Ex-Furtwangerinnen Janina Hettich-Walz (SC Schönwald) und Julia Tannheimer (DAV Ulm) mischen derzeit in der Weltelite mit, Melina Gaupp (DAV Ulm) sorgte jüngst bei der Aktiven-DM mit einem fünften Rang für Aufsehen.

Niclas Kullmann ist der Internatsleiter in Furtwangen. Foto: SKIF

„Das war sehr stark. Sie ist auf dem richtigen Weg. Wir denken immer Schritt für Schritt. Das Ziel von Melina in diesem Winter ist die Jugend-WM, die im Februar im Bayrischen Wald am Arber stattfindet“, freut sich SKIF-Biathlon-Coach Steffen Hauswald, dass vom Am Engelgrund 2 in Furtwangen regelmäßig Biathletinnen und Biathleten den Weg in die Weltklasse finden.

Olympische Spiele

Stichwort Weltklasse – die weltbesten Athletinnen und Athleten treffen sich im Februar in Mailand und Cortina d’Ampezzo zu den Olympischen Winterspielen 2026. Und welche Ex-Furtwanger haben dann die besten Medaillenchancen? „Ich denke da natürlich an Janina Hettich-Walz, Julia Tannheimer und Roman Rees im Biathlon. Im Langlauf könnte Janosch Brugger was vor allem in den Mannschaftswettbewerben reißen“, drückt Niclas Kullmann den Ex-SKIFlern die Daumen.

Nathalie Armbruster wird in Italien nicht dabei sein: Kombination ist bei den Frauen immer noch nicht olympisch.

Die SKIF-Talente

Biathlon: Lukas Tannheimer, Hanna Beck, Melina Gaupp, Julian Schraag, Nina Finkbeiner, Oscar Zimmermann, Ina Lickert, Lilly Schlegel, Paul Achatz und Yannick Schraag.

Skisprung: Aaron Siegel, Janne Holz, Julian Hillmer, Lasse Deimel, Yann Kullmann, Amadeus Horngacher, Janne Schmelzle, Jannik Bach, Jan-Ole Fetzer, Julian Schonhardt, Miriam Tröscher, Marla Herr und Nils Mutterer.

Nordische Kombination: Michele Eller, Fabienne Klumpp und Marcel Dickhaut.

Die Trainer

Biathlon: Steffen Hauswald, Ina Metzner.

Skisprung: Rok Tarman, Jannik Blum.

Nordische Kombination: Marius Kappes, Ramona Straub, Oliver Dorer.