Skicross: Rasante Rennen am Feldberg
Action, Spaß und Spannung versprechen die spektakulären Skicross-Rennen am Wochenende auf dem Feldberg – und die verletzte Lokalmatadorin Daniela Maier drückt die Daumen.
Ohne die verletzte Lokalmatadorin Daniela Maier geht der Skicross-Weltcup auf dem Feldberg am Wochenende über die Bühne. Dennoch sind alle Beteiligten voller Vorfreude.
"Dieser Weltcup ist das absolute Highlight für die gesamte Mannschaft und die wichtigste Veranstaltung für uns, weil wir uns vor Ort präsentieren können", sagt Heli Herdt, der sportliche Leiter Ski Cross und Freeski im Deutschen Ski-Verband. Die Erwartungshaltung ist nach dem erfolgreichen "Testlauf" im schwedischen Idre Fjäll am vergangenen Wochenende einigermaßen hoch. Dort hatten Niklas Bachsleitner und Cornel Renn geglänzt und mit den Plätzen 3 und 4 überrascht. Gutes Omen: In Idre Fjäll wird im Februar die Weltmeisterschaft stattfinden. Auch Florian Wilmsmann ist in diesem Winter schon in die Spitze gefahren: Er war im französischen Val Thorens Dritter und Fünfter geworden.
Insgesamt acht deutsche Herren gehen auf dem Feldberg an den Start, nachdem mit dem Münsinger Niklas Illig zumindest ein Starter aus Baden-Württemberg nachnominiert wurde. Bei den Damen ist der DSV nach dem verletzungsbedingten Saison-Aus von Lokalmatadorin Daniela Maier (SC Urach) wegen eines Kreuzbandrisses nicht vertreten.
Einzig der Blick gen Himmel sorgt für ein paar Sorgenfalten bei den Sportlern und Veranstaltern. "Schneefall, Schneefall, Schneefall – und jetzt kommt der Regen", fasst es Thorsten Rudolph, der Präsident des Organisationskomitees, zusammen. Aber der Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH verspricht: "Der Herausforderung werden wir uns stellen."
1100 harte Meter
Immerhin haben die ergiebigen Schneefälle dafür gesorgt, dass eine 1100 Meter lange und herausfordernde Piste auf die Athleten wartet. "Das ist die längste Strecke, die es hier jemals gegeben hat", freut sich Herdt nicht nur auf den beeindruckenden, vier Meter hohen Dropstart, sondern auch auf die anderen spektakulären Features bis hin zum Cornerjump, der durch seine Anfahrt zehn Meter bergauf dafür sorgt, dass die Strecke auch geschwindigkeitstechnisch (in der Spitze bis zu 80 km/h) abwechslungsreich wird.
Dass Daniela Maier nicht dabei ist, ist für Rudolph "ein bisschen bitter. Sie repräsentiert auch diese Gegend und trägt den Hochschwarzwald auf ihrer Mütze." Herdt stößt ins selbe Horn: "Daniela fehlt uns. Ich wage zu sagen, dass sie vom Profil der Strecke her in die Spitze hätte hineinfahren können."
Überhaupt: Heim-Weltcup am Feldberg und Daniela Maier – das passt irgendwie nicht wirklich zusammen. Schon 2017 zog sich die Furtwangerin beim Abschlusstraining eine schwere Knieverletzung zu. "Es soll bisher am Feldberg nicht für mich klappen", meint Maier, ist aber optimistisch, dass sich dies in Zukunft ändert, "jetzt geht es aber erst einmal darum, dass ich wieder ganz gesund werde." Am Montag "war sie beim Operateur, der war sehr zufrieden", weiß Heli Herdt. In rund vier Wochen soll die Reha beginnen. "Ich setze mich nicht unter Druck, mache alles Schritt für Schritt", sagt Maier, "aber jetzt drücke ich erst einmal meinen Teamkollegen am Feldberg die Daumen."
Dass dort keine Zuschauer zugelassen sind, ist für alle Beteiligten hart. "Die Stimmung am Feldberg war immer sensationell", meint Herdt, "das ist auch das, was den Feldberg so einzigartig macht." Dass der Weltcup aber trotz aller Beschränkungen stattfindet, stand für Rudolph außer Frage. "Wir zeigen: Wir sind da. Wir haben Schnee. Hier kann man Ski fahren. Das wird in den Köpfen bleiben. Und das ist für uns als Destination wichtig." Ohne die Partnerschaft mit dem DSV und dem Weltverband Fis wäre das nicht möglich. "Gute Zeiten – schlechte Zeiten. Ich finde es toll, dass der DSV und die Sponsoren uns auch jetzt die Treue halten." Fis-Renndirektor Klaus Waldner gibt das Kompliment zurück und weist darauf hin: "Es geht auch um den Nachwuchs. Da ist es ganz wichtig, dass wir mit einem Weltcup-Standort in Deutschland vertreten sind."
Wintersportfans können den Weltcup am Samstag und Sonntag in der ARD verfolgen, sowohl im TV-Programm als auch in voller Länge in einem Livestream unter www.sportschau.de. Auch Eurosport 2 berichtet.