Frisch zurückgekehrt von der Skiweltmeisterschaft, wurde Nathalie Armbruster von ihren Mitschülern und Lehrern im Keplergymnasium empfangen. Dabei bewies die junge Sportlerin, dass sie auch in Sachen Bildung einiges auf dem Kasten hat.
Der zweifachen Vizeweltmeisterin Nathalie Armbruster wurde im Kepler-Gymnasium nach der Rückkehr von der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Planica ein Überraschungsempfang bereitet. Zuvor hatte Schulleiter Hermann Kaupp nur wenige Personen in das Vorhaben eingeweiht.
Die Überraschung gelang deshalb perfekt, und Armbruster, die derzeit die elfte Klasse im Kepler-Gymnasium besucht, zeigte sich auch sichtlich gerührt angesichts des Empfangs, der ihr im Foyer von den Lehrern und den Mitschülern bereitet wurde.
Kepler statt Sportinternat
„Es ist unglaublich, und ich freue mich so sehr, dass sich so viele Menschen mit mir freuen“, sagte die 17-Jährige, die anscheinend nicht nur auf der Skipiste, sondern auch in der Schule hervorragende Resultate erzielt.
Bei der von ihrem Schulleiter dann auch gleich gestellten Frage, warum sie eigentlich das Kepler-Gymnasium und kein Sportinternat besucht, musste Armbruster nicht lange überlegen: „Wir sind hier eine ganz, ganz tolle Schule, und ohne die Unterstützung dieser Schule wäre alles so gar nicht möglich.“ Aber auch wegen der großen Bindung zu ihrer Familie auf dem Kniebis und zu Freunden sei das Sportinternat in Furtwangen nie eine Option gewesen.
Kaupp zitierte bei der Gelegenheit auch aus einem Zeitungsartikel, in dem Geschäftsführer Stefan Schwarzbach vom Deutschen Skiverband kürzlich über Nathalie gesagt hat, dass er noch nie eine Sportlerin getroffen habe, die sämtliche Medien auf Englisch und Deutsch so perfekt bediene, wie sie das tue. „Darauf können wir auch als Schule stolz sein“, sagte Kaupp.
Der Schulleiter erfüllte ihr daher den anscheinend schon öfter geäußerten Wunsch, ein Interview endlich auch einmal in ihrer Lieblingssprache Spanisch führen zu dürfen. Sowohl ihr Spanischlehrer als auch Armbrusters Englischlehrerin stellten ihr deshalb Fragen, die Armbruster flüssig in der jeweiligen Sprache beantwortete.
Direkt weiter nach Oslo
Die Weltmeisterschaft sei eine der unvergesslichsten Wochen in ihrem bisherigen Leben gewesen, erzählte sie. Und sie sei sehr glücklich, einen solchen Erfolg als gerade mal 17-Jährige erleben zu dürfen. Bereits am folgenden Tag werde sie nach Oslo aufbrechen , um in Norwegen einen weiteren Wettkampf zu bestreiten.
Erfahrungen mit nervigen Reportern habe sie bisher nicht gemacht, alle seien immer ganz freundlich gewesen, erzählte sie weiter. Das tägliche Training gebe ihr sehr viel, sie empfinde das deshalb auch nicht als Verzicht, sondern als Bereicherung.
Lehrer Thomas Nonnenmacher erinnerte an die Anfänge Nathalies bei „Jugend trainiert für Olympia“. Das kleine und zierliche Mädchen, das er damals in den Jahren 2017 und 2018 teilweise begleitet habe, sei jedes Mal „wie weggeblasen“ gewesen, als der Startschuss ertönt sei. Ihr großes Potenzial habe man damals schon gesehen.
Weitere sportliche Nachwuchstalente der Schule, die bereits erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen hatten, wurden zu Nathalie auf die Bühne gerufen und ebenfalls mit ihren Erfolgen vorgestellt. Als zusätzliche Überraschung hatte Kaupp zudem ein Gratulationsschreiben von Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, für Nathalie mitgebracht.