Kritik gibt es in Lauterbach. Foto: Schwarzwälder Bote

Zur Situation im Rathaus meint unsere Leserin Yasmin Broghammer:

In Lauterbach häufen sich Vorfälle, die mich und viele Bürger fassungslos zurücklassen. Bürgermeister Jürgen Leichtle zeigt in der Amtsführung erhebliche Defizite. Transparenz, Wertschätzung und Dialog sucht man vergeblich.

 

Ende August verließ eine Mitarbeiterin nach 20 Jahren Dienstzeit die Gemeinde. Am letzten Arbeitstag gab es keine Verabschiedung, kein Dank. Die Belegschaft erhielt lediglich einen Tag zuvor die Info, dass Leichtle am nächsten Tag nicht anwesend sei. Die scheidende Mitarbeiterin war nicht im Mail-Verteiler. In der Gemeinderatssitzung spricht die Verwaltung von einem Wechsel aufgrund „wohnortnahem Arbeitsplatz“. Sie hat allerdings klar geäußert, dass sie aufgrund Leichtles Führungsverhalten die Gemeinde verlässt.

Realität offensichtlich

Ende September geht die nächste Mitarbeiterin. Hier spricht die Verwaltung in der Gemeinderatsitzung von „lukrativem Angebot“. Auch sie geht laut eigener Aussage wegen Bürgermeister Leichtle.

Leichtle vermittelt dem Gemeinderat falsche Fakten, obwohl die Realität offensichtlich ist: Mitarbeiter verlassen die Gemeinde wegen des Bürgermeisters. Der Gemeinderat schweigt weiterhin. Aus der UBL-Fraktion hört man, dass man warte, bis das Thema (also die Bürger?) „Ruhe gibt“ oder totgeschwiegen wird.

Auf Instagram sind Kommentarfunktion und Verlinkungen von Leichtle sowie der „Lauterbach im Schwarzwald“ Seite deaktiviert. Rückmeldungen der Bürger sind offenbar nicht erwünscht. Zudem hat Leichtle am 5. August ein Bild einer 90-jährigen Bewohnerin gepostet. Ob diese Frau ihr Einverständnis dazu gegeben hat, ist fraglich – schwer vorstellbar, dass sie auf Instagram erscheinen wollte.

Kein Schreiben erreicht

Ein Verhalten, das von Sensibilität und Professionalität weit entfernt ist. Als Randnotiz: Meine Oma wurde im Juni 95 Jahre alt, sie hat bis heute kein Schreiben erreicht, dass der Bürgermeister ihr persönlich gratulieren möchte.

Ein Bürgermeister, der Kritik meidet, Probleme beschönigt und verdiente Mitarbeiterinnen ignoriert, wirkt auf mich nicht wie ein souveräner Verwaltungschef, sondern wie ein Dilettant, der in seinem Amt überfordert ist.

Yasmin Broghammer Lauterbach

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