Erlebt die klassische Alarmierung im Gefahrenfall über Sirenen ein Comeback? Die Stadt Haigerloch jedenfalls, stattet ihre zehn Rathäuser mit neuen elektronischen Sirenen aus. Möglich wird das dank Zuschüssen des Bundes und des Landkreises.
Haigerloch - Bereits im vergangenen November hatte die Stadtverwaltung für den Wiederaufbau einer Sirenenalarmierung einen Zuschussantrag gestellt – und war damit erfolgreich. Im Februar flatterte der Stadt ein Bescheid auf den Tisch, dass rund 108 000 Euro aus der Kasse des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nach Haigerloch fließen. Dazu kommen nochmals rund 41 000 Euro vom Landkreis, so dass sich die Investitionskosten, welche die Stadt Haigerloch aus eigener Tasche finanzieren muss, in Grenzen halten.
Bis 30. September muss der Aufbau erledigt sein
Weil die Stadt jedoch nachweisen muss, dass der Sirenenaufbau bis zum 30. September vollzogen ist, tut Zeit allerdings Not: Aus diesem Grund hat Bürgermeister Heinrich Götz dem ihm per Satzung zustehenden Ermessensspielraum genutzt und bereits eine Eilentscheidung getroffen. Er hat das Planungsbüro Strehlau Gebäudetechnik aus Bitz mit der Umsetzung der Maßnahme beauftragt. Den Gemeinderat informierte Götz in dessen Sitzung vor wenigen Tagen darüber nachträglich; dieser hatte natürlich nichts gegen das rasche Handeln der Verwaltung einzuwenden. Götz hinsichtlich des knapp bemessenen Zeitraums: "Das ist einfach eine sportliche Geschichte."
Haigerloch Vorreiter im Zollernalbkreis
Froh ist der Bürgermeister auch ein bisschen darüber, dass der Zollernalbkreis bei der Zuschussgewährung ein wenig vornedran war. "Andere Landkreise", so Götz, "sind da schlechter weggekommen." Und mit Stolz erfüllte ihn wiederum die Tatsache, dass die Stadt Haigerloch im Zollernalbkreis bei der Antragstellung zu den Vorreitern zählte und man über die Kreisverwaltung anderen Kommunen den Haigerlocher Antrag sozusagen als Blaupause zur Verfügung stellte.
Die Sirenen, die jetzt kommen, darf man sich vermutlich nicht ganz so vorstellen wie ihre Vorgängerinnen. Sie entsprechen dem neuesten Stand der Technik, sind mit digitalen Verstärkern ausgestattet und haben eine Sicherung, falls der Strom ausfallen sollte. Laut dem städtischen Haupt- und Bauamtsleiter Hans-Martin Schluck haben sie dank Akku-Pufferung eine lange Laufzeit.
Bürgermeister könnte sich Alarmierungsübung vorstellen
Auf die Idee mit der Wiederbelebung der Sirenenalarmierung der Bevölkerung ist man nach der Flutkatastrophe im Ahrtal gekommen. Sind sie erst einmal alle installiert, könnte man doch mit der Haigerlocher Bevölkerung eine Übung machen, hatte Bürgermeister Heinrich Götz schon im Rahmen der Feuerwehr-Hauptversammlung angeregt. Er kennt solche Alarmierungsübungen noch aus eigenen Schulzeiten.