Beim Warntag 2020 zeigte Kommandant Andreas Bonaus Binsdorfer Kindergartenkinder, wie die Sirene in Betrieb genommen wird. Foto: Schnurr

Droht beispielsweise durch Naturkatastrophen Gefahr, genügen Radio, Fernsehen und Smartphone-Apps nicht, um rechtzeitig alle zu warnen.

Geislingen - Die Flut im Ahrtal und die unzureichenden Warnungen der Menschen dort haben es gezeigt: Droht beispielsweise durch Naturkatastrophen Gefahr, genügen Radio, Fernsehen und Smartphones nicht, um rechtzeitig alle zu informieren. Es braucht auch einen unüberhörbaren Alarm – vor allem nachts.

In der Gesamtstadt Geislingen gibt es derzeit nur noch eine funktionierende, auf einem öffentlichen Gebäude fest installierte Sirene: Diese steht auf dem Dach des Binsdorfer Rathauses. Alle anderen, die es früher gegeben hat, wurden ab den 1990er-Jahren nach und nach abgebaut.

Ersatz für Sirene geplant

Beim "Warntag" am 10. September vergangenen Jahres wurde das Binsdorfer Alarmgerät erfolgreich getestet. Doch auch diese sogenannte "Motorsirene" hat keine Zukunft: Sie kann weder modernisiert noch mit Notstrom betrieben werden. Es gibt aber Fördergeld vom Bund für die Modernisierung und Neuinstallation digitaler Sirenen. Mit diesen Mitteln soll die Binsdorfer Anlage ersetzt werden.

Sechs Standorte

Damit ganz Geislingen sicherer wird, ist zudem geplant, fünf weitere, digitale Sirenenwarnanlagen im gesamten Stadtgebiet aufzustellen. Je eine soll auf das Geislinger Rathaus, den Bauhof, die TSV-Halle und die Erlaheimer Kulturscheune; hinzu kommt ein Sirenenmast im Binsdorfer Gewerbegebiet. Jede Anlage deckt einen Radius von etwa 600 Metern ab.

Die Stadt Geislingen hat am 27. Oktober einen entsprechenden Förderantrag eingereicht. Bis Ende 2022 müssen die Anlagen errichtet und abgerechnet sein.

Eine grobe Kostenschätzung geht von knapp 22 000 Euro für eine Dachinstallation und von rund 35 000 Euro für einen Sirenenmasten aus. An Fördermitteln gibt es für Anlagen auf Gebäuden knapp 11 000 Euro, für Masten gut 17 000 Euro. Voraussichtlich schießt der Zollernalbkreis jeweils gut 5000 beziehungsweise 8000 Euro zu.

Rund 143 000 Kosten

Die Stadtverwaltung rechnet mit rund 143 000 Euro Kosten für die sechs vorgesehenen Sirenenstandorte. Nach Abzug der erwarteten Zuschüsse müsste die Stadt Geislingen noch einen Eigenanteil von rund 36 000 Euro stemmen. Entsprechende Mittel sollen – einen Beschluss der gewählten Bürgervertreter vorausgesetzt – im Haushaltsplan 2022 bereitgestellt werden.

 Der Geislinger Gemeinderat spricht und entscheidet auch über dieses Thema in seiner heutigen, öffentlichen Sitzung ab 19 Uhr in der Schlossparkhalle.