Beim Splashdiving kommt es auf die perfekte Technik an Foto: bz

Eine satte Arschbombe im Freibad, das kann doch jeder – könnte manch einer denken. Doch wer am Wochenende bei der Splashdiving-Weltmeisterschaft im Sindelfinger Freibad antritt, muss mehr draufhaben, als vom Zehn-Meter-Brett zu hüpfen.

Sindelfingen - Eine satte Arschbombe im Freibad landen, das kann doch jeder – könnte manch einer denken. Doch wer am kommenden Wochenende bei der Splashdiving-Weltmeisterschaft (WM) im Sindelfinger Freibad antritt, muss mehr draufhaben, als vom Zehn-Meter-Brett zu hüpfen. Die Sportler zeigen Salti und Schrauben, bevor sie mit möglichst viel Körperkontakt auf der Wasseroberfläche aufkommen. Als „Arschbomben-WM“ nahm die Veranstaltung 2004 ihren Anfang. Zwei Jahre später wurde sie in Splashdiving-WM umbenannt („splash“ wird übersetzt mit „platschen“ oder „spritzen“, „diving“ mit „tauchen“).

Deutschland gilt als Zentrum der noch jungen Sportart. „Hier liegt sozusagen das Mekka der Arschbombe“, sagt Christian Guth, einer der Organisatoren. Das liege vor allem an der Vielzahl der Freibäder mit frei zugänglichen, hohen Sprungtürmen. „In Holland gibt es beispielsweise im ganzen Land nur zwei Zehn-Meter-Bretter – und selbst die sind nur professionellen Kunstspringern zugänglich“, erklärt Guth.

So ist es wenig verwunderlich, dass die meisten der 70 WM-Teilnehmer aus Deutschland stammen – einzelne Vertreter der exotischen Sportart kommen aber auch aus Indien, den Vereinigten Staaten oder Jamaika. Sie treten in mehreren Wettbewerben gegeneinander an: Einzeln oder synchron springen sie vom Drei-, Fünf- oder Zehn-Meter-Brett oder versuchen, das Wasser möglichst hoch spritzen zu lassen. „Entscheidend ist aber nicht das Gewicht des Springers, sondern eine gute Technik“, betont Christian Guth, der bis zum vergangenen Jahr selber an den Weltmeisterschaften teilgenommen hat und bis jetzt amtierender Synchron-Weltmeister ist.

Die Ursprünge der Sportart liegen in Bayreuth. Als Jugendlicher übte der inzwischen 30-jährige Christian Guth dort mit seinen Freunden spektakuläre Sprünge im Freibad. Darauf wurde Oliver Schill aufmerksam, der beschloss, professionelle Wettbewerbe zu organisieren. Neben der Weltmeisterschaft gibt es inzwischen auch Regionalwettbewerbe und Shows in Deutschland, Österreich und Tschechien. Im Sindelfinger Freibad werden am Wochenende etwa 5000 Zuschauer am Tag erwartet. Besucher müssen nur den regulären Eintrittspreis zahlen. Der Badebetrieb findet parallel statt, nur der Sprungturm ist gesperrt.

Das ausführliche WM-Programm unter: www.badezentrum.de