Nur einen Schlag brauchte Markus Holzäpfel (links), um das Fass anzustechen. Heiko Erdmann unterstützte ihn. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Schlachtfest lockt seit mittlerweile 30 Jahren viele Besucher an / Musikverein unterhält zahlreiche Kooperationen

Gerade mal einen Schlag gegen den Zapfhahn brauchte der stellvertretende Bürgermeister, Markus Holzäpfel, um das Bier beim Schlachtfest des Musikvereins Simmozheim zum Fließen zu bringen. Als wäre es geplant, riss just in diesem Moment der Himmel auf und lockte die Besucher auf den Platz an der Geißberghalle.

Simmozheim. "Wir bieten ganz bewusst während der Ferienzeit unser Fest an", betonte MV-Vorsitzender Heiko Erdmann. Es solle dadurch die Möglichkeit eines geselligen Stelldicheins für Daheimgebliebene oder auch Rückkehrer geben. Und das kontinuierlich seit nunmehr 30 Jahren.

Die aktiven Musiker der ortsansässigen Blaskapelle gestalteten den Auftakt des zweitägigen Fests mit dem Marsch "Gruß an Böhmen". In den frühen Abendstunden strömten immer mehr Besucher auf den Festplatz am Rande des Sportplatzes – wohlwissend, dass der Gastgeber mit Zelten für Überdachung gegen eventuellen Regen sorgte.

Zudem lockte vor allem die namengebende Schlachtplatte, die heimische Küche ruhen zu lassen. Der Ortsverein Tiefenbronn des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bereitete in seiner Feldküche die deftige Mahlzeit zu. Allein 200 Kilogramm Sauerkraut stellten die Mitstreiter dafür her. "Die Verbindung geht auf eines unserer Mitglieder zurück, nachdem die Auflagen für Schlachthäuser unsere eigene Aktivität nicht mehr rentabel machte und unser einstiger Koch sich neu orientierte", erzählte Erdmann.

Überhaupt seien es die Kooperationen zwischen den Vereinen, die den Charakter des Schlachtfests ausmachen, so der Vorsitzende. Denn auch mit den Kleintierzüchtern, Schützen, Hörnles-Hexa und dem Obst- und Gartenbauverein arbeite man zusammen.

Stammgäste schwelgen in Erinnerungen

Bei der 31. Auflage waren beispielsweise Helfer dieser Vereine an Bord, um Logistik und Organisation an beiden Tagen zu stemmen. Rund 150 Helfer seien es gewesen, meint Erdmann. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens verwies der Musikvereinsvorsitzende außerdem auf einige ortsansässige Firmen, die das Fest unterstützten sowie den Beitrag der Feuerwehr, der mit der Nachtwache helfe.

Die Feste der zurückliegenden Jahrzehnte waren auch ein Thema unter den Stammgästen, die sich an Höhepunkte wie das Trucker-Treffen erinnerten. Indes wechselten sich auf der Bühne befreundete Musikvereine aus Hamberg, Schömberg, Althengstett und Aich beim musikalischen Rahmenprogramm ab.