"Cocovico" ist eine Marktfrauenkooperative in Abidjan, Hauptstadt der Elfenbeinküste, die 1993 von sechs Händlerinnen gegründet wurde. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine-Welt-Laden Weil der Stadt organisiert Vortrag über Genossenschaften / Auch Partner für Weiterbildung

Weil der Stadt. "Genossenschaften erinnern die internationale Gemeinschaft daran, dass es möglich ist, sowohl unternehmerisch zu handeln als auch soziale Verantwortung zu tragen", äußerte sich UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum internationalen UN-Jahr der Genossenschaften 2012. Zwar halten viele Menschen die Unternehmensform Genossenschaft für antiquiert, doch stellt sie mit ihren speziellen Grundprinzipien eine echte Wirtschaftsalternative dar.

 

Eine solche Alternative ist auch die internationale Kreditgenossenschaft Oikocredit. Vom ökumenischen Rat der Kirchen auf den Weg gebracht, arbeitet Oikocredit seit mehr als 35 Jahren in der Entwicklungsfinanzierung. Ihre Leitlinien sind die Prinzipien des Vaters der Genossenschaften, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, nämlich Armut überwinden durch Selbsthilfe, Selbstbestimmung und gegenseitige Haftung der Menschen vor Ort.

So vergibt Oikocredit weltweit Kredite und fördert damit benachteiligte Menschen. In der Mehrzahl sind dies Frauen. Denn auch arme Menschen wollen keine Bevormundung und keine Almosen, sondern eine faire Chance auf ein menschenwürdiges Leben. Mehr als 45 000 Mitglieder haben inzwischen Geld bei Oikocredit angelegt – mehr als 6000 davon stammen aus Baden-Württemberg. Sie erhalten für ihre Geldanlage eine stabile Dividende von zwei Prozent. Die soziale Rendite ihrer Investition liegt ihnen besonders am Herzen.

Denn Oikocredit unterstützt ihre Partner nicht nur mit Krediten, sondern auch mit Expertisen und Weiterbildung. Unter den fast 900 Partnern sind neben Mikrofinanzinstitutionen mit einem ethisch verantwortlichen Profil auch soziale Privatunternehmen und Genossenschaften, wie die Fairhandelsimportgenossenschaft dwp eG in Oberschwaben.

Die dwp eG gilt seit Jahren als eines der führenden Fairhandelsunternehmen in Deutschland und steht heute mehr denn je für einen direkten fairen Handel mit Kleinproduzenten, für durchgängige faire Handelsketten – vom Produzenten bis zum Verbraucher – und die Übernahme sozialer und ökologischer Verantwortung in Deutschland.

Unternehmen können eine Gesellschaft durchaus in Richtung Fairness und Gerechtigkeit steuern. Was das Besondere an Genossenschaften ist, verdeutlicht Ulrike Pfab vom gemeinnützigen Oikocredit- Förderkreis Baden-Württemberg am Beispiel von Oikocredit, dwp und deren Kooperationspartnern.

Bei einem Vortragsabend, der vom Eine-Welt-Laden Weil der Stadt organisiert wird, erfahren die Besucher auf einer Reise durch alle Kontinente, wie sie über Genossenschaften nachhaltig Geld anlegen und ausgeben können.

 Die Veranstaltung am Donnerstag, 4. Oktober, beginnt um 19 Uhr im Gemeindehaus St. Augustinus in der Hermann-Schnaufer-Straße 5. Die Besucher sind eingeladen, sich zu informieren, zu diskutieren und Früchte nachhaltigen Wirtschaftens zu probieren. Der Eintritt ist frei.  Es wird um eine unverbindliche Anmeldung unter info@eine-welt-laden-wdst.de gebeten.