In Simmozheim wurde die Nutzung des Gemeindearchivs jetzt eigens durch eine Satzung neu geregelt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderat beschließt Satzung / Experte aus dem Landratsamt hilft

Simmozheim. Ahnenforschung und Interesse an der Heimatgeschichte liegen im Trend. In diesem Zusammenhang kommen auch auf die Gemeinde Simmozheim immer mehr Anfragen zu. Da ein schneller Zugriff auf die erforderlichen Unterlagen jederzeit möglich sein muss, wird die Gäukommune jetzt ihre Archivbestände neu ordnen. Dabei erhofft sie sich Hilfe durch einen ausgewiesenen Fachmann, der laut Bürgermeister Stefan Feigl zusätzlich im Kreisarchiv angestellt wird und auch den Gemeinden zur Verfügung stehen soll.

Ein großer Schatz wird gehoben

"Bei dieser trockenen Angelegenheit werden wir immer etwas belächelt. Aber da kann man sich täuschen. Es ist ein großer Schatz, den wir da ha- ben", hob Feigl vor dem Gemeinderat hervor. Bei den Anfragen, die immer wieder bei der Kommune eingehen, handelt es sich oft um historische Themen wie Denkmalschutz und Ortsgeschichte sowie Fragen zur Ahnenforschung und zu Nachlassangelegenheiten.

"Mit einer Archivordnung wird die Stellung und Position des Gemeindearchivs gestärkt. Es werden verlässliche Regelungen sowohl für die verwaltungsinterne als auch für die externe Nutzung durch die Bürgerschaft und sonstige Nutzer geschaffen", unterstrich der Rathauschef. Im übrigen sei eine Archiv- ordnung auch im "Gesetz für die Pflege und Nutzung von Archivgut" im Landesarchivgesetz Baden-Württemberg so gefordert.

Beim Rathaus-Umzug viel weggeworfen

Die Gemeinde habe kein eigenes Personal für diese spezifische Aufgabe, bedauerte Feigl. Aber man werde dafür ja künftig einen Fachmann vom Landratsamt ausleihen können. "Das wird eine tolle Sache", freute sich der Schultes. "Beim Umzug vom alten in das neue Rathaus wurde damals viel weggeworfen", bedauerte Gemeinderat Friedbert Baral. Es genüge, wenn nur jeweils ein Exemplar aufbewahrt werde, was in Simmozheim etwa fünf Prozent des Materials entspreche, hob Feigl hervor.

Langfristig wolle man die vorhandenen Unterlagen auch elektronisch erfassen. Dann seien die Daten doppelt zugängig, so der Bürgermeister.

Gemeinderat Rainer Bauser sprach die Thematik Gebühren für Außenstehende an. Dafür gebe es etwas Spielraum, so Feigl. Man werde die Gebühr nach dem jeweiligen erforderlichen Zeitaufwand berechnen.

"Bei der Benutzung des Archivs für wissenschaftliche und heimatliche Zwecke, hier insbesondere durch die örtlichen Vereine, kann auf die Erhebung von Gebühren verzichtet werden", ist in der neuen Satzung festgeschrieben. Das Ratsgremium nutzte eine von Fachleuten erstellte Mustervorlage und beschloss einstimmig die Archivordnung als Satzung.