Weitere Beschlüsse zur Ortsentwicklung auf dem Schillerareal hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu treffen.Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ingenieur aus Weil der Stadt wird mit dem Auftrag betraut / Kosten können anteilig abgerechnet werden

Weder die Simmozheimer Verwaltung noch die Baugenossenschaft Sindelfingen haben jemanden, der die Ortsentwicklung auf dem Schillerareal fachlich kompetent begleiten könnte. Dem Gemeinderat wurde daher die Einstellung eines verlässlichen Ingenieurs vorgeschlagen.

Simmozheim. Die geplante Ortsentwicklung auf dem Schillerareal mit gemeindlichen Vorhaben wie Café, Mediathek, Kindertagesstätte samt Freianlagen und Wohnungen, Dorfplatz und öffentliche Freianlagen sowie den Projekten privater Investoren wie Tagespflege, Betreutes Wohnen, Pflegeappartements und Wohn- und Geschäftshaus wird, sobald es in die Umsetzung geht, die Ortsmitte in eine Großbaustelle verwandeln.

Die verschiedenen Hoch- und Tiefbau-Maßnahmen müssen zeitlich und räumlich optimal aufeinander abgestimmt und verknüpft werden. Es gilt Reibungsverluste oder gar Stillstand zu vermeiden und damit auch Kostenrisiken zu minimieren.

Der Stundensatz wird mit 85 Euro abgerechnet

Simmozheim hat kein eigenes technisches Bauamt und kann deshalb eine kompetente bautechnische und organisatorische Begleitung der Projekte nicht selbst leisten. Diese Leistung muss nach Bedarf eingekauft werden. Auch die Baugenossenschaft Sindelfingen, die die angeführten Seniorenpflegeeinrichtungen erstellen will, steht vor diesem Problem. Verwaltung und Baugenossenschaft schlagen deshalb die Einsetzung eines Projektkoordinators vor, "der die Abläufe mit den beteiligten Architekten klären, ordnen sowie zeitlich und räumlich koordinieren soll", heißt es in der Sitzungsvorlage.

Sowohl der Verwaltung wie der Baugenossenschaft ist Karlfriedrich Blumhardt vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Weil der Stadt aus langjähriger Zusammenarbeit als verlässlich und fachlich kompetent bekannt. In Simmozheim zum Beispiel vom Abbruch der alten Bausubstanz auf dem Schillerareal oder jüngst von der Sanierung des Hochbehälters mit Installation einer Photovoltaik-Anlage.

Nach dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss in der jüngsten Sitzung wird die Verwaltung mit Blumhardt einen Vertrag zur Projektkoordination abschließen. Abgerechnet wird seine Tätigkeit nach Stundennachweis zum Stundensatz von 85 Euro zuzüglich acht Prozent Nebenkostenpauschale plus Mehrwertsteuer. Die Baugenossenschaft schließt mit dem Ingenieur einen ebensolchen Vertrag. Wenn Blumhardt sowohl für die Gemeinde wie für die Baugenossenschaft tätig ist, wird anteilig abgerechnet.

"Das ist der richtige Weg, da kommt viel Kleinkram zusammen während der Bauzeit", befürwortete Jörg Uwe Koske die Einsetzung von Blumhardt. "Die Kosten für die Projektkoordination sind in den Architektenkosten der Maßnahmen nicht enthalten", antwortete Bürgermeister Stefan Feigl auf eine diesbezügliche Frage von Lorenz Auwärter.

Dieser betonte: "Ich stehe grundsätzlich dahinter, mich interessiert nur, in welcher Größenordnung wir uns da bewegen." Blumhardt müsse doch wissen, ob er das überhaupt leisten könne und folge dessen auch abschätzen können, welchen zeitlichen Umfang und damit welche Kosten die Aufgabe ausmache, so der Rat.

"Wir können keine Zahl nennen, weil wir es schlicht nicht wissen", entgegnete Feigl und wies abschließend darauf hin, dass ein eigener Mitarbeiter rund 60 000 Euro pro Jahr kosten würde.

Er bot an: "Wir können Sie dann in Abständen informieren, wieviel an Kosten für die Tätigkeit von Blumhardt aufgelaufen ist."