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Entwurf des Schlüsselprojekts Baugebiet "Mittelfeld" wird ­Gemeinderat vorgelegt. Bürger bekommen weitere Möglichkeit zum Austausch

Vor rund einem Jahr wurde in Simmozheim unter dem Titel "Perspektive Simmozheim 2030" ein Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Fachexperten und Bürgern gestartet. Die Ergebnisse wurden nun in einer Borschüre zusammengefasst und dem Gemeinderat vorgestellt.

Simmozheim. Das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) wird am Freitag, 6. Juli, ab 18 Uhr in einer Bürgerinformation im Rathaus präsentiert. Die Bürger sind erneut dazu eingeladen, den Dialog zu suchen.

Mit der Formulierung des vorliegenden Konzepts sei keineswegs ein starres Planungsinstrument geschaffen worden, betonte Dörte Meinerling vom Architektur- und Stadtplanungsbüro planbar³, die den Gemeindeentwicklungsprozess begleitet: "Am Ende ist man nie. So ein Prozess geht immer weiter, muss angepasst und fortgeführt werden." Eine der Grundlagen des Gemeindeentwicklungskonzepts ist die Analyse der Stärken und Schwächen der Gemeinde.

Trotz Stärken nur mangelnde Lokalidentität

Als Stärken identifizierten die Berater unter anderem die günstige Lage zu wirtschaftsstarken Zentren, gute Arbeits- und überdurchschnittlich gute Lebensverhältnisse. "Außerdem verfügt Simmozheim über eine herausragende Landschaft und ist mit seinen Südhanglagen ein attraktiver Wohnort", so Meinerling. Entwicklungspotential gebe es hingegen beim Angebot von Bürgertreffpunkten, der Beseitigung von Leerständen und der Schaffung eines heterogenen Ortsbildes. Insgesamt sei, trotz der vielen Stärken und Vorzüge Simmozheims, eine mangelnde Lokalidentität bei den Bewohnern auszumachen.

Drei Leitthemen, die bei künftigen Entscheidungen im Auge behalten werden müssen, sind laut GEK die Bereiche Familien, Senioren sowie Lebensqualität und Identität. Meinerling konkretisierte, wie die Leitthemen langfristigen umsetzt werden können.

Aufgabe von Verwaltung und Gemeinderat, aber auch der engagierten Bürgerschaft sei es demnach, Begegnungsmöglichkeiten zu gestalten, Bildungs- und Kulturangebote auszubauen, das Versorgungs- und Gastronomieangebot zu erweitern, Pflegeangebote zu fördern, mehr Barrierefreiheit zu schaffen, medizinische Versorgung zu sichern, die Kulturlandschaft zu bewahren, das dörfliche Ortsbild zu bewahren und das Profil der Gemeinde zu schärfen.

Vieles sieht Meinerling auf einem guten Weg. Einige Projekte sind bereits in der Planungs- und Umsetzungsphase.

Mit Planung von Gewerbegebiet beschäftigt

So wurden beispielsweise im Schillerareal, das Meinerling als eines von drei Schlüsselprojekten für die Realisierung der langfristigen Ziele nannte, durch den Ankauf von Flächen und Gebäuden durch die Gemeinde gute Voraussetzungen für eine Neustrukturierung geschaffen. Ein weiteres Schlüsselprojekt ist die Erweiterung des Gewerbegebiets Mönchswasen. Auch hier ist die Gemeinde bereits intensiv in der Planung und erhält für den Bau der Erschließungsstraße Gelder aus dem Förderprogramm Entwicklung ländlicher Raum (ELR).

Einen Schritt weiter ist man bereits bei der Entwicklung des Baugebiets "Mittelfeld" – ebenfalls ein Schlüsselprojekt aus dem GEK "Perspektive Simmozheim 2030". Im Rahmen der Gemeinderatssitzung wurde der städtebauliche Entwurf für das Baugebiet, das am südwestlichen Ortsrand entstehen soll, vorgelegt. Auf einem Areal von rund 5,76 Hektar sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Reihen-, Doppel und Kettenhäuser mit insgesamt 164 Wohneinheiten entstehen. Bürgermeister Stefan Feigl sagte: "Das sind rund 300 Menschen, die dort wohnen werden."

Im Hinblick auf die Folgekosten müsste städtebauliche Qualität und Wirtschaftlichkeit gut abgewogen werden. Alleine eine neue Kindertageseinrichtung mit zwei Gruppen, die benötigt werde, schlage mit rund zwei Millionen Euro zu Buche. Der städtebauliche Entwurf für das Baugebiet "Mittelfeld", der aus einem Wettbewerb hervorging, wird ebenfalls am Freitag, 6. Juni, im Rathaus vorgestellt.