Beim Jahresabschluss war in Simmozheim Geselligkeit angesagt. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreswechsel: Drei Großprojekte / Lebensmittelladen womöglich auf der Kippe

Simmozheim (ina). "Wenn’ s alte Jahr erfolgreich war, Mensch, freue Dich auf’ s neue, und war es schlecht, ja, dann erst recht" – mit diesen mutmachende Worten des Publizisten und Lyrikers Karl-Heinz Söhler schloss Bürgermeister Stefan Feigl seine Silvesteransprache.

Rund 150 Bürger hatten sich vor dem Rathaus versammelt, um aus erster Hand das Neueste über die Entwicklung der Gäugemeinde zu erfahren. Gemeinsam mutig in die Zukunft schauen und die Probleme gemeinsam bewältigen – dieser Gedanke zog sich wie ein roter Faden durch die Rede Feigls. Er blickte nicht ohne Stolz auf ein gelungenes, kommunalpolitisches Jahr zurück. "Wir haben gemeinsam ein Konzept für die Zukunft erarbeitet. Das Gemeindeentwicklungskonzept ›Perspektive Simmozheim 2030‹ wurde fertiggestellt und im Juni vom Gemeinderat beschlossen", hob der Rathauschef hervor. Damit sei ein umfassender Plan erstellt worden, wie sich die Kommune im nächsten Jahrzehnt entwickeln solle.

Gute Gemeinschaft

Der Rathauschef zeigte auf, wie sich das Leben im Ortskern in früheren Zeiten in guter Gemeinschaft abgespielt habe. "Es ist unsere Aufgabe, für uns selbst, aber auch für die zukünftigen Generationen, den Simmozheimer Ortskern wieder zu dem zu machen, was er früher einmal war: ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen", unterstrich Feigl. Vor allem durch die moderne Ausgestaltung des "Schillerareals" könne dies gelingen.

Der Rathauschef wies zudem auf die Bedeutung des Gewerbegebiets Mönchgraben für die weitere Entwicklung der Gemeinde hin. "Wir haben die Vorgaben des Bebauungsgebiets so gestaltet, dass hier vor allem kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe eine neue Heimat finden können. Bodenständige Betriebe also, die zu Simmozheim passen", so der Schultes. Mit den Erschließungsarbeiten könne schon bald begonnen werden.

Auch mit dem dritten Großprojekt der Gemeinde, dem Neubaugebiet Mittelfeld, befasste sich der Rathauschef. Die Gemeinde habe im Jahr 1950 genau 1045 Einwohner gehabt, heute seien es fast 3000. Nach der Erschließung des neuen Baugebiets Mittelfeld kämen voraussichtlich weitere 250 Neubürger hinzu. Damit habe Simmozheim eine Größe erreicht, die der Kommune nicht nur die Selbstständigkeit ermöglicht, sondern die Finanzierung der Einrichtungen wie der Kindertagesstätten, die Grundschule, die Geißberghalle, die Sport- anlagen und vieles andere mehr ermögliche. "Sofern die Umlegung gelingt und die Grundstückseigentümer dem vom Gemeinderat demnächst festzulegenden Umlegungsbedingungen zustimmen, könnten die ersten Häuser im besten Falle im Jahr 2021 gebaut werden", resümierte Feigl.

Doch bei allem Positiven musste der Bürgermeister dann doch noch einen Wermutstropfen in die gute Stimmung bringen. Beim einzigen Lebenmittelgeschäft im Ort stehe wegen notwendiger Investitionen zur Modernisierung die Weiterführung auf der Kippe. "Kaufen sie in den Läden der Ortsmitte ein und nutzen sie die Dienstleistungen vor Ort", rief der Rathauschef den Bürgern zu.

Der Musikverein trug zum Gelingen des Abends bei. Feigls Dank galt allen Mitarbeitern der Gemeinde und allen Bürgern, die sich immer wieder ehrenamtlich zum Wohle der Kommune engagieren. Die Jahresabschlussveranstaltung wurde mit Gebäck und Getränken noch lange in geselligen Gesprächsrunden fortgesetzt.